Am Samstag stand in der 32. Runde der Admiral Bundesliga das Duell Austria Wien vs. Sturm Graz auf dem Programm. Die Veilchen feierten einen 4:2-Heimsieg und fixieren den dritten Tabellenplatz und sind somit fix in einer Europacup-Gruppenphase vertreten.
Die Stimmung in der Generali Arena war ohne Abstriche großartig und eines wichtigen Spiels würdig. Vom tollen Ambiente inspiriert übernahmen die Gastgeber die ersten Halbchancen des Spiels. Ein Schuss von Braunöder wurde in der sechsten Minute geblockt. Den daraus resultierenden Eckball von Suttner verfehlte Martel mit der Ferse knapp (7.). In der 13. Minute fand eine Hereingabe von Ohio keinen Abnehmer. Auf der Gegenseite spielte Sturm Graz durchaus ambitioniert und war keineswegs rein defensiv ausgerichtet. Bei den Gästen, fehlte allerdings in der Startphase die notwendige Passqualität und auch der notwendige Nachdruck. In der Folge entwickelte sich ein weitgehend ausgeglichenes Spiel, dem allerdings die Höhepunkte fehlten! Dies sollte sich in der 21. Minute ändern. Nach einem Eckball von Suttner brachte Martel die Veilchen in Führung. Ein Umstand der sich nicht unbedingt angekündigt hatte, allerdings aufgrund des „sportlichen Mehraufwands“ der Violetten keinesfalls unverdient war. Den Schwung des Führungstreffers nahmen die Gastgeber mit und fanden durch Jukic die nächste Möglichkeit vor (24.). Seine Hereingabe, nach einem dynamischen Antritt, wurde in höchster Not geblockt. 180 Sekunden später machten es die Gäste besser und ihnen gelang, etwas gegen den Spielverlauf der Ausgleichstreffer. Nach einer Flanke von Gazibegovic entkommt Jantscher seinem Gegenspieler Galvao und erzielt den Ausgleichstreffer (27.). Davon unbeeindruckt schlugen die Gastgeber 120 Sekunden später zurück und gingen erneut in Führung. Braunöder erkämpft sich im Mittelfeld den Ball und schickte Fischer auf die Reise. Der überhob Sturm-Torhüter Siebenhandl, der war zwar noch mit den Fingern am Ball konnte den Gegentreffer zum 2:1 nicht verhindern. Die Gäste reklamierten energisch ein Foulspiel in der Torentstehung. Dieser Meinung konnte und wollte sich der VAR allerdings nicht anschließen. Weiter ging es sportlich in der 38. Minute mit einem Schuss von Braunöder den Affengruber mit einer sehenswerten Kopfballabwehr entschärfte. Aus dem daraus folgenden Eckball hätte Martel seinen zweiten Treffer erzielen können, wohl eher müssen. Sein unbedrängter Kopfball ging knapp am Tor vorbei.
Zur Pause reagierte Gäste-Trainer Ilzer und brachte Jäger für Ljubic ins Spiel. Die sportliche Action auf dem Rasen dauerte einige Minuten um auf Touren zu kommen. Leerläufe und Ungenauigkeiten prägten das Spielgeschehen. In der 55. Minute gab es den ersten Aufreger. Ohio brach auf der linken Seite durch. Seine Hereingabe wurde von gleich zwei Gegenspielern geklärt. Auf der Gegenseite sorgte ein dynamischer Antritt von Jantscher für Verwirrung vor dem Austria-Tor. Seine Hereingabe ging allerdings „an Freund und Feind“ vorbei. In der 64. Minute hatte die Austria Glück. Nach einem Eckball von Sarkaria köpfte Wüthrich den Ball knapp am Tor vorbei. Austria-Torhüter Pentz segelte in dieser Szene unmotiviert durch seinen Strafraum und hatte keine Möglichkeit mehr einzugreifen. In dieser Phase des Spiels waren die Gäste am Drücker. Sturm Graz stand höher, drückte energischer drauf und profitierten auch davon, dass die Gastgeber die Ruhe in den Ballbesitzphasen aus der ersten Halbzeit vermissen ließen. Als einige Parameter auf das Kippen des Spiels hindeuteten, sorgten zwei Joker „für Ruhe“. Djuricin legte den Ball ideal auf für Fitz, der hatte Zeit und Raum und traf zum 3:1 (72.). Nun gab es auf den Rängen kein Halten mehr. Die 14.300 Zuschauer in der Generali Arena verwandelten das Stadion in ein Tollhaus. „Oh wie ist das schön“-Rufe wurden in der 82. Minute kurz unterbrochen als Höjlund einen Schuss ans Außennetz netzte. 120 Sekunden später endete nach dem zuvor bereits ausgewechselten Grünwald auch die sportliche Karriere von Linksverteidiger Suttner. Neben Handl kam auch Keles ins Spiel und der sollte wenige Sekunden später im Mittelpunkt stehen. Der Flügelflitzer lief alleine auf Gäste-Torhüter Siebenhandl zu und schob dem Schlussmann der Steirer den Ball zum 4:1 durch die Beine (85.). Vier Minuten später gelang den Gästen nochmals Ergebniskosmetik. Ex-Austrianer Sarkaria traf via Innenstange zum 4:2-Endstand (89.). Ein Treffer aus der Rubrik „Tor des Monats“.
Den kollektiven Jubel tat dies längst keinen Abbruch mehr. Die Veilchen feierten am Ende einen verdienten Heimsieg, der allerdings um das „gefühlte Tor zu hoch“ ausgefallen. Sturm Graz hielt besonders in der zweiten Halbzeit voll dagegen und hätte dem Spiel noch eine Wende geben können. Das „Drehbuch“ hatte allerdings ein anderes Kapitel für dieses Spiel.
Austria Wien vs. Sturm Graz 4:2 (2:1)
Generali Arena, 14.300 Zuschauer, SR Hameter
Tore: Martel (21.), Fischer (29.), Fitz (73.), Keles (85.) bzw. Jantscher (27.), Sarkaria (89.)
Austria Wien: Pentz – Martins, Mühl, Galvao, Suttner (84./Handl) – Braunöder, Martel – Jukic (83./Keles), Grünwald (64./Fitz), Fischer, Ohio (68./Djuricin)
Sturm Graz: Siebenhandl – Gazibegovic (78./Ingolitsch), Affengruber, Wüthrich, Dante (60./Kuen) – Ljubic (46./Jäger), Kiteishvili (78./Wels), Prass (78./Kronberger), Sarkaria – Höjlund, Jantscher
21.05.2022