Die zweite Phase der Qualifikation für die Herren-Europameisterschaft 2025 startet bereits nächste Woche. Erstmals in der Funktion als Head Coach wird Chris O’Shea an der Seitenlinie der Österreicher stehen. Den Amerikaner, der seine Coachingkarriere vor 19 Jahren in Österreich begonnen hat, erwartet keine leichte Aufgabe. Nicht nur kommen mit der Schweiz und Polen harte Gegner auf die heimische Auswahl zu, der neue Teamchef muss auch einige Ausfälle verkraften.
Dass Österreich nach dem Gruppensieg in der ersten Phase der Qualifikation für die FIBA Europameisterschaft 2025 in Runde zwei eine echte Hammergruppe erwartet, ist bereits seit einigen Wochen bekannt. Dass die Rotweißroten die Auftaktspiele allerdings mit einer nochmals stark verjüngten Mannschaft bestreiten müssen, hat sich erst in den vergangenen Tagen herauskristallisiert.
Der 16-Mann-Kader, der an dem heute, Donnerstag, in Schwechat startenden Vorbereitungscamp teilnimmt, setzt sich aus folgenden Spielern zusammen: Daniel Friedrich (Swans Gmunden), Enis Murati (BC Vienna), Jozo Rados (BC Vienna), Marvin Ogunsipe (Afanion CB Almansa), Renato Poljak (Oberwart Gunners), Jonathan Knessl (Oberwart Gunners), Sebastian Käferle (Oberwart Gunners), Benedikt Güttl (Swans Gmunden), Rashaan Mbemba (SKN St. Pölten), Jakob Lohr (DC Timberwolves), Timo Lanmüller (Tigers Tübingen), Erol Ersek (Tigers Tübingen), David Vötsch (Kapfenberg Bulls), Miro Zapf (Kapfenberg Bulls), Daniel Köppel (Swans Gmunden) und Aleksej Kostic (Traiskirchen Lions).
Große Namen wie Bogic Vujosevic (BC Vienna), Luka Brajkovic (CB Breogan) oder Rasid Mahalbasic (CB Burgos) fehlen Team Austria also diesmal. Für O’Shea aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken: „Ausfälle sind bei Nationalteam-Windows Normalität. Natürlich waren einige kurzfristige Absagen nicht zu erwarten, was das Ganze etwas schwieriger macht. Dank der konsequenten Arbeit der vergangenen Jahre haben wir aber einen großen Spielerpool und fangen nicht bei Null an.“
Tatsächlich waren 15 der 16 am Camp teilnehmenden Spieler bereits Teil eines Nationalteam-Pre-Camps. Die Philosophie, die O’Shea gemeinsam mit seinem Vorgänger Raoul Korner implementiert hat, ist für den aktuellen Kader also nicht neu.
Kracher gegen Polen
Diese Kontinuität wird kommenden Donnerstag (19.30 Uhr) in der Schweiz und am darauffolgenden Sonntag beim Heimspiel im Multiversum gegen Spitzennation Polen (17.00 Uhr) auch notwendig sein. Die Eidgenossen kennt das heimische Nationalteam mittlerweile bestens. In Quali-Runde eins ging es ja bereits gegen die Schweizer, ein Sieg und eine Niederlage standen am Ende zu Buche. Wenn es mit dem EM-Ticket klappen soll, muss in dieser Begegnung wohl auch mit dem ersatzgeschwächten Kader ein Sieg her. Etwas anders sieht das gegen Polen aus, ein Land das in den vergangenen Jahren auf internationalem Parkett wiederholt auf sich aufmerksam machen konnte.
O’Shea macht kein Geheimnis daraus, dass seine Truppe in Gruppe E nur überraschen kann: „In den anderen Gruppen wären wir wohl Mitfavorit, in einer Gruppe mit Kroatien und Polen bleibt uns aber nur die Außenseiterrolle.“ Man wolle diese „Riesenherausforderung“ aber annehmen und jede Chance nutzen – unabhängig von den Spielern, die gerade zur Verfügung stünden. „Als Nationalteam wollen wir uns immer mit den besten Ländern messen. Wir können jetzt zeigen, wo wir als Nationalteam-Programm stehen“, gibt der Cheftrainer vor Campbeginn die Marschroute vor.
„Große Ehre“
Der Neo-Teamtrainer fühlt sich jedenfalls wohl in der seiner neuen Rolle: „Es ist eine große Ehre, wenn man ein Land coachen kann. Speziell Österreich, wo meine Coachingkarriere vor 19 Jahren begonnen hat und wo ich meine ersten Trainerausbildungen gemacht habe.“ O’Shea betont aber, dass es wohl etwas dauern werde, bis sich die Spieler auf ihn einstellen. Auch wenn er nach der Zepterübergabe vieles aus der Vergangenheit fortführen wolle, müsse sich der Kader erst an die „neue Stimme“ an der Seitenlinie gewöhnen.
Dementsprechend wichtig sei das diesmal vergleichsweise lange Camp. Eine ganze Woche haben die Rotweißroten ab heute, um sich vorzubereiten. Für O’Shea steht bis Sonntag klar die Wiederholung der Basics sowie die Anpassung einiger Kleinigkeiten im Vordergrund. Erst danach wolle man sich spezifisch auf die Gegner vorbereiten.
Besonders groß dürfte im österreichischen Lager zudem die Vorfreude auf das Heimspiel im Schwechater Mulitversum sein: „Die Stimmung beim letzten Window in Salzburg war bombastisch. Wenn es in Schwechat ähnlich wird, wäre das gerade gegen die starken Polen eine große Hilfe. Wir freuen uns über jeden einzelnen Fan“, hofft O’Shea auf viele Unterstützer.
Presseinfo
Basketball Austria
18.08.2022