
In der 2. Runde der win2day ICE Hockey League steht am Sonntag das Duell Pioneers Vorarlberg vs. KAC auf dem Programm. Die Rotjacken sind somit der Premieren-Heimspielgegner der Vorarlberger.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC legte am Freitagabend einen Fehlstart in die neue Ligasaison hin, die Rotjacken unterlagen dem HC Innsbruck mit 2:5 und mussten damit ihre erste Auswärtsniederlage in der Tiroler Landeshauptstadt seit Dezember 2019 akzeptieren. Die Klagenfurter vermochten es nicht, ihr deutliches spielerisches Übergewicht (20:10 Torschüsse und 61:39 Prozent Puckbesitz bei Even Strength) in Punkte zu konvertieren, sie fingen sich (wie zuletzt im ersten Auswärtsspiel der vergangenen Saison in Znojmo) gleich drei Gegentreffer bei numerischer Unterlegenheit ein. Gegen in Feldkirch beheimatete Klubs (EHC, VEU und EC) trat der Rekordmeister bislang 216 Mal in Ligaspielen an, die diesbezügliche historische Bilanz spricht mit 116:84 Siegen bei 16 Unentschieden sowie 1006:756 Toren klar für die Klagenfurter.
Die im Sommer 2022 neu gegründeten Pioneers Vorarlberg starteten wie die Rotjacken mit einer Niederlage in die Saison 2022/23: Beim HCB Südtirol unterlag der Liganeuling am Freitagabend nach zwei Gegentreffern in den ersten gut fünf Minuten mit 0:3. Damit hat das Team von Head Coach Marc Habscheid in drei Partien in Folge kein Tor erzielt, war man doch auch in den beiden finalen Pre-Season-Begegnungen mit dem HC Innsbruck (0:1 und 0:4) ohne Erfolgserlebnis geblieben. Das Heimspiel der Pioneers gegen den EC-KAC am Sonntag ist das erste Ligaspiel in der höchsten Spielklasse, das die Vorarlberghalle in Feldkirch seit dem 19. März 2004 erlebt, auch damals war Klagenfurt der Gast: Die Kärntner, die in dieser Begegnung zahlreiche Stammkräfte schonten, siegten vor 2.345 Zusehern mit 4:3 nach Penaltyschießen.
DER GEGNER:
Zwei Tage nach dem Auftaktspiel in Innsbruck tritt der EC-KAC am Sonntag (16.30 Uhr, live auf Puls24) bei den neu gegründeten und in die ICE Hockey League aufgenommenen Pioneers Vorarlberg an. Spielort ist die Vorarlberghalle in Feldkirch, die damit erstmals seit über 18 Jahren wieder einen Bewerbsspielauftritt der rot-weißen Kampfmannschaft erlebt. Zuletzt gastieren die Rotjacken dort am 19. März 2004, in der vorletzten Grunddurchgangsrunde der vom Meistertitel gekrönten Saison 2003/04. Weil Platz eins nach der Regular Season für die Klagenfurter zu diesem Zeitpunkt bereits feststand, schickten sie eine stark verjüngte Mannschaft nach Vorarlberg. Obwohl Stützen wie Andrew Verner, Matti Kaipainen, Gerald Ressmann, Anthony Iob, Thomas Koch oder Gregor Hager pausierten, setzte sich der EC-KAC mit 4:3 im Penaltyschießen durch, Harald Ofner (zwei Treffer) und Philipp Winzig sendeten in der regulären Spielzeit ein, Igor Ivanov entschied das Shootout.
Der Neo-ICE-Klub aus dem Ländle bestritt zur Vorbereitung auf seine erste Saison im Bewerb sechs Testspiele, die Hälfte davon konnte er erfolgreich gestalten. Am Ende der Pre-Season blieb man in zwei Begegnungen mit dem HC Innsbruck allerdings ebenso ohne Treffer wie beim Ligastart in Bolzano/Bozen. Im Kader der Vorarlberger stehen drei Cracks mit KAC-Vergangenheit: David Madlener hütete zwischen 2016 und 2021 in 119 Ligaspielen das Tor der Rotjacken, Valentin Ploner war von 2017 bis 2021 im Nachwuchs und im Future Team aktiv, Patrick Spannring bestritt im Januar 2011 eine Partie als Leihspieler für Rot-Weiß. Das Pioneers-Aufgebot umfasst aktuell (inklusive Try-OutStürmer Luka Maver) neun Imports, von denen mit Ausnahme der beiden aus der letztjährigen AHL-Mannschaft der VEU Feldkirch übernommenen Akteure, Alex Caffi und Steve Birnstill, keiner älter als 26 Jahre ist. Prominentester Spieler im Team ist Norwegens Nationalteam-Verteidiger Christian Bull.
Ex-KAC-Goalie David Madlener, der erstmals seit neun Jahren wieder für einen Klub aus seiner Heimatstadt Feldkirch aufläuft, sah in der Pre-Season viel Positives von seiner Mannschaft: „Unsere Vorbereitung war ganz okay, würde ich sagen. Wir hatten anfangs viele Verletzte, aber unsere Truppe hat immer gut gefightet. Es wird sicher seine Zeit brauchen, bis sich alle Spieler in unserem Team an das Tempo in der ICE gewöhnt haben, aber in den Begegnungen mit DEL-Klub Bietigheim oder Innsbruck hat man gesehen, dass wir durchaus mithalten können.“ Als Zielsetzung gibt der nunmehrige Pioneer das Erreichen der Playoffs aus: „Das sollte immer das Ziel sein. Und ist das geschafft, weiß man nie, was in der Post Season alles passieren kann. Wir möchten uns jedenfalls gut in der Liga zurechtfinden und im Verlauf des Jahres auch die eine oder andere Überraschung gegen die großen Klubs der Liga liefern“. An der Ligaspitze sieht der Torhüter „die gleichen Favoriten wie in den letzten Jahren. Salzburg, Klagenfurt, Wien, Villach und Bolzano“ sind seine Kandidaten für Top-Platzierungen. Dem Duell mit den Rotjacken am Sonntag blickt David Madlener mit viel Vorfreude entgegen: „Ich hatte fünf wunderbare Jahre in Klagenfurt, viele meiner Mitspieler von damals spielen immer noch für den EC-KAC und ich liebe es, gegen gute Freunde anzutreten.“
DIE PERSONALIEN:
Der EC-KAC muss in Vorarlberg unverändert auf die angeschlagenen Kele Steffler und Johannes Bischofberger verzichten, ein kleines Fragezeichen steht zudem hinter der Mitwirkung von Lukas Haudum, der aufgrund einer leichten Erkrankung das Training am Samstag auslassen musste. Über einen Einsatz von Goalie Sebastian Dahm, der die LigaAuftaktpartie gegen den HC Innsbruck kurzfristig erkrankt verpasst hatte, wird nach dem Morning Skate am Spieltag entschieden. Aus dem Future Team bleiben Verteidiger Maximilian Preiml und Stürmer Finn van Ee im Aufgebot der Kampfmannschaft.
DER KOMMENTAR:
„Eine Prognose fällt sehr schwer, natürlich kann man den Verlauf der Vorbereitung der Pioneers etwas nachverfolgen, aber ich bin immer der Meinung, dass man auf Ergebnisse in der Pre-Season nicht allzu viel achten sollte. Es wird sicher eine Überraschung werden, wie sie am Sonntag auftreten, wie sie ihr Spiel anlegen, welche ihre Stärken sind, all das ist vorab schwer zu sagen oder abzuschätzen. Wir kennen natürlich viele einheimische Spieler, die in Vorarlberg spielen, Pallestrang, Spannring oder Macierzynski, da sind viele Akteure dabei, die schon lange und gut in dieser Liga performt haben. Ich denke, die Pioneers haben ein gutes Grundgerüst. Persönlich werde ich die Fahrt ins Ländle, meine Heimat, natürlich sehr genießen, vor allem auch den Tag vor dem Spiel. Es wird sicher ein neues Gefühl, wieder einmal in der Vorarlberghalle aufzulaufen.“ (Manuel Ganahl, Stürmer EC-KAC)
17.09.2022