In den beiden Spitzenspielen des win2day-BSL-Samstags gab es zwei klare oberösterreichische Siege. Die Raiffeisen Flyers Wels kontrollierten die Partie gegen den UBSC Raiffeisen Graz über fast 40 Minuten und fügten den Steirern nach drei Siegen im Grunddurchgang die erste Niederlage seit der Punktehalbierung zu. O
bwohl die Grazer einen sensationellen Tag von der Dreipunktelinie erwischten, kamen sie gegen die aggressive Defense der Welser nicht an und leisteten sich in Summe zu viele Ballverluste, sodass am Ende ein 78:69-Sieg der Flyers stand. Noch viel eindeutiger ging es in der Begegnung Arkadia Traiskirchen Lions gegen OCS Swans Gmunden zu. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit rissen die Schwäne in Hälfte zwei die Kontrolle an sich, zeigten sich wurfstark und überlegen am Rebound.
Den Unterschied machte letztlich aber das überragende Guard-Duo Daniel Friedrich und Benedikt Güttl, auf das die Löwen defensiv lange keine Antwort fanden. Mit 92:78 ging das Top-Duell an den Meister vom Traunsee. Im dritten Spiel des Abends trafen in der Qualifizierungsrunde die Unger Steel Gunners Oberwart und COLDAMARIS BBC Nord Dragonz aufeinander.
Im Burgenland-Derby konnten die Dragonz jedoch nur die ersten 20 Minuten mithalten, ehe sich der tiefere Kader der Gunners immer mehr bemerkbar machte und diese offensiv nicht mehr zu halten waren. Dank einer sehenswerten Teamleistung (sieben Spieler mit elf Punkten oder mehr) gingen die Gastgeber aus Oberwart mit einem dominanten 114:86-Sieg vom Feld.
78:69 (24:15, 44:30, 61:56)
Sebastian Waser, Coach Flyers: „Gratulation an meine Mannschaft, wir haben es gegen eine sehr wurfstarke Grazer Mannschaft heute geschafft, sie unter 70 Punkten zu halten und somit verdient gewonnen.“
Radii Caisin, Spieler Flyers: „Super den Plan umgesetzt, wie wiGratulation an meine Mannschaft, wir haben gegen eine sehr wurfstarke Grazer Mannschaft heute es geschafft, sie unter 70 Punkten zu halten und somit verdient gewonnen.r es wollten. Viel ‚Zone-up‘ gespielt gegen ihren besten Spieler. Wenn sie ‚driven‘ wollten, haben wir es ihnen nicht einfach gemacht. Und dazu war natürlich von Vorteil, dass wir uns in der ersten Halbzeit einen kleinen Puffer aufgebaut haben. Trotz eines kleinen Runs konnten sie so die Führung nicht mehr übernehmen.“
Ervin Dragsic, Coach UBSC: „Gratulation an Wels, sie haben sehr stark und physisch gespielt. Wir sind in der zweiten Halbzeit zwar zurückkommen, aber das Spiel nicht drehen. Verdienter Sieg der Welser.“
Zachery Cooks, Spieler UBSC: „Schweres Spiel hier in Wels, sie sind ein gutes Team, wir müssen uns jetzt zurückmelden, aber Gratulation an Wels.“
Beste Scorer: Arvydas Gydra 19, Christian Von Fintel 15, Radii Caisin 13 bzw. Zachery Cooks 24, Quinton Green 18, Jeremy Smith 15.
Horst Leitner, Coach Gunners: „Nächste Aufgabe, nächster Sieg. Ich gratuliere der Mannschaft zur offensiv sehr guten Leistung. Man muss auch Eisenstadt zur der unglaublichen Wurfausbeute gratulieren – eine starke Leistung.“
Derreck Brooks Jr., Spieler Gunners: „Wir sind langsam und zu entspannt aufs Feld gekommen und dann haben wir das Temo erhöht und den Sieg geholt. Jeder hat mit Intensität gespielt, ich bin stolz auf die Burschen, wir haben hart gespielt und sind jetzt fokussiert, die restlichen Spiele zu gewinnen und besser zu werden.“
Felix Jambor, Coach Dragonz: „Ich will in erster Linie meinen Jungs danken, wir sind super ‚short-handed‘ mit zwei Nachwuchsspielern zu dem Spiel gekommen und haben eine tolle kämpferische Leistung gezeigt. Das ist die Art und Weise, wie wir Basketball spielen müssen, um den Saisonendspurt positiv zu gestalten. Gratulation an die Oberwarter, die gute Lösungen gefunden haben gegen unsere Defense, die Würfe getroffen haben und uns mit Intensität am Offensivrebound den Schneid abgekauft haben.“
Lukas Hahn, Spieler Dragonz: „Gratulation an Oberwart, wir können sehr stolz auf unsere Mannschaft heute sein. Wir waren nur acht Leute, speziell auf den großen Positionen waren wir schwach besetzt, wir haben aber 40 Minuten lang gekämpft und haben Oberwart über lange Zeit geärgert.“
Beste Scorer: Shaquille Rombley 20, Munis Tutu, Derreck Brooks Jr. und Kris Monroe je 15, Daniel Köppel 14 (13 Reb) bzw. Austen Awosika 36, Lukas Hahn 17, Valentin Pasterk 10.
Radomir Mijanovic, Coach Lions: „Wir haben heute schlecht verteidigt und haben zu viele Punkte zugelassen, auch wenn Gmunden Qualität und einen der besten Point Guards Österreichs hat. Wir konnten das Pick-and-Roll nicht stoppen, das war der Hauptgrund, aber wir schauen jetzt nach vorne.“
Demarcus Demonia, Spieler Lions: „Wir haben den Start in die zweite Hälfte verschlafen. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man, wir müssen fokussiert bleiben und uns auf das nächste Spiel vorbereiten. “
Anton Mirolybov, Coach Swans: „Gratuliere an meine Spieler, das war ein wichtiges Spiel für beide Seiten. Wir sind in der zweiten Halbzeit stark aus der Kabine gekommen und haben das Spiel gedreht.“
Benedikt Güttl, Spieler Swans: „Es war ein sehr wichtiger Sieg für uns, wir haben die letzten drei Partien verloren. Wir wollten rauskommen und hart spielen und das ist uns gelungen. Traiskirchen spielt sehr stark daheim, aber wir waren 40 Minuten fokussiert und deshalb haben wir die Partie gut nachhause gespielt.“
Beste Scorer: Demarcus Demonia 25, Edgars Lasenbergs und Davon Clare je 14, Aleksej Kostic 13 bzw. Daniel Friedrich 31, Benedikt Güttl 17, Trey Moses und Patrick Emilien je 15.
B2L: Alligators, Piraten und Towers ziehen ins Halbfinale ein<
achdem es gleich drei entscheidende dritte Spiele gebraucht hat, stehen in der B2L nun die Halbfinalteilnehmer fest: Die Union Deutsch Wagram Alligators, die Wörthersee Piraten und die Pirlo Kufstein Towers folgten am Samstag den Mistelbach Mustangs ins Semifinale nach.
Alle drei Teams mussten dazu harte Prüfungen überstehen. Die Alligators konnten sich in einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie am Ende zwar mit 84:71 gegen die SWARCO Raiders Tirol durchsetzen, die auswärts spielenden Tiroler kämpften aber trotz Turnover-Problemen bis zum Schluss und machten den vor der Serie favorisierten Raiders das Leben schwer. Eine kleine Überraschung, zumindest am Papier, gab es in der Serie Wörthersee Piraten gegen Haustechnik Güssing Blackbirds, da die Kärnter mit einem 59:54-Sieg die Saison des Titelverteidigers frühzeitig beendeten. Und das obwohl die Burgenländer eine defensiv sehr starke Leistung lieferten und die Piraten-Top-Scorer Shawn Ray und Marcus Holyfield auf gemeinsam nur zehn Punkten hielten. Wie schon öfter in einer von Auf und Abs geprägten Saison zeigte sich der entthronte Meister offensiv jedoch zu ungefährlich.
Eine letztlich zu inkonstante Saison spielten auch die Raiffeisen Mattersburg Rocks, die sich den Pirlo Kufstein Towers mit 71:84 geschlagen geben mussten. In dem Ost-West-Duell profitierten die Tiroler vom Heimvorteil im Entscheidungsspiel. Angepeitscht von den euphorischen Fans wurden die Towers von Viertel zu Viertel stärker und setzten sich im Schlussabschnitt schließlich entscheidend ab. Besonders in der Zone waren die Kufsteiner, die mit dem Erreichen des Halbfinales Vereinsgeschichte schreiben, die überlegene Mannschaft.
Union Deutsch Wagram Alligators vs. SWARCO Raiders Tirol
92:82 (23:24, 46:47, 70:66)
Samstag, 17.30 Uhr – BORG Dt. Wagram
Beste Scorer: Matej Drgon und Marko Kolaric je 24 (11 Reb), Marko Kolaric 15, Ognjen Drljaca 9 bzw. Stefan Oberhauser (6 Ass, 6 Reb) und Thomas Pirchner (16 Reb) je 16, Ronalds Elksnis 15, Tihomir Vranjes 13.
Wörthersee Piraten vs. Haustechnik Güssing Blackbirds
59:54 (14:17, 25:30, 47:35)
Samstag, 18.00 Uhr – SPH St. Peter, Klagenfurt
Beste Scorer: Simon Finzgar 26, Marin Sliskovic 11, Marcus Holyfield 7 bzw. Jakob Ernst 15, Luka Gaspar 11, Sebastian Koch 9.
Pirlo Kufstein Towers vs. Raiffeisen Mattersburg Rocks
84:71 (15:17, 40:35, 62:55)
Samstag, 19.30 Uhr – Kufstein Arena
Beste Scorer: Duje Putnik 29 (9 Reb, 5 Ass), Fabio Thaler 19 (6 Reb, 5 Ass), Kasparas Berenis 11 bzw. Evgenios Sergienko 18, Petar Zivkovic 14, Dominik Alturban 12.
Cup-Vorschau Teil I: Nina Krisper und der SKN wollen die Duchess entthronen
Am Sonntag steigt das mit Spannung erwartete Cup-Finale der Damen zwischen den SKN St. Pölten Frauen und den Klosterneuburg Duchess. Die Seriensieger aus Klosterneuburg werden dabei auf der Hut sein, denn nicht nur findet das Finale in der niederösterreichischen Landeshauptstadt statt, auch spielen die St. Pöltnerinnen eine nahezu perfekte Debütsaison in Österreichs höchster Spielklasse. Wesentlich daran beteiligt ist SKN-Top-Scorerin Nina Krisper*, die ihr Team in dieser Saison zu einem Sieg nach dem anderen führt. Laut Krisper sind die SKN Frauen bereit für den ersten Titel der Vereinsgeschichte. Was es dazu braucht und was die St. Pöltnerinnen bisher so stark macht, lest ihr in unserem Teil I der Cup-Vorschau.
Obwohl die SKN-Basketballerinnen gerade erst ihre Debütsaison in Österreichs höchster Spielklasse absolvieren, sind sie heiß auf den Cup-Pokal. Kein Wunder, schließlich führen sie derzeit die win2day BDSL an. Und zwar vor den lange als nahezu unschlagbar geltenden Duchess. „An der Spitze kann man natürlich nur zufrieden sein, aber wir müssen uns als Team noch mehr finden“, macht SKN-Topscorerin Nina Krisper kein Geheimnis daraus, dass sie trotz der bisher starken Leistungen noch Luft nach oben sieht.
Vor den Klosterneuburgerinnen zu liegen, bezeichnet die Inside-Spielern dennoch als enorm wichtig: „Es hat extrem gutgetan, die Serie der Duchess daheim zu durchbrechen, vor allem da damit niemand gerechnet hat (die Klosterneuburgerinnen waren davor 49 Ligaspiele in Folge ungeschlagen, Anm.). Für uns war der Sieg vor dem Cup-Finale umso wichtiger, nachdem wir das erste Spiel im Grunddurchgang noch verloren haben. Der Sieg war auch gut für unsere Teamchemie.“
Beste Offense der Liga
Wenn Kriser von „Luft nach oben“ spricht, ist diese für viele Basketballfans auf den ersten Blick wohl nicht zu erkennen. Krisper, Wildbacher, Orekhova und Co. halten genau wie die Duchess bei 13 Siegen und einer Niederlage. Im Angriff sind sie allerdings die mit Abstand beste Mannschaft der Liga und scoren rund 84 Punkte im Schnitt. „Nach dem bitteren Ausscheiden im Alpe Adria Cup lag unser Fokus extrem auf der Defense, da es da noch viel Misskommunikation gab. Gleichzeitig muss man aber sagen, dass wir einfach mehr ein Offensivteam sind und so Spiele gewinnen“, so Krisper.
Die St. Pöltner Kapitänin ist überzeugt, dass das auch am Sonntag gegen die Duchess gelingen kann. Nach der bisherigen Saison seien zwei Titel das Ziel. „Dass wir das Cup-Finale daheim in St. Pölten spielen, ist etwas ganz Besonderes. Ich freue mich schon auf unsere zahlreichen Fans, die uns so heimstark machen.“ Mit ihnen im Rücken soll schon in der ersten Saison der Cup-Pokal geholt werden. Etwas dagegen haben dürften allerdings die Klosterneuburgerinnen. Dazu aber morgen mehr im zweiten Teil unserer Cup-Vorschau.
*Ein ausführliches Interview hat Krisper unlängst auch auf LAOLA1 gegeben
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16.03.2024