1. Klasse 3er Herren 2013/14 – 4. Runde – Cumberland

Cumberland

© Christoph Rohrmoser

Die Bedingungen: Die Cumberland-Bahnen präsentierten sich heute wieder gewohnt anspruchsvoll. Was heißt anspruchsvoll? Es präsentierten sich eben „normale“ Verhältnisse, wie man sie den oberen Spielklassen bzw. eigentlich jedem Vereinsspieler in Wien durchaus zumuten kann. Es kann ja nicht verboten sein, auch ein wenig Öl aufzutragen, wenn man zum Wettkampf ruft. Es wird dennoch ein sauberes Finish geboten – und das macht es nicht unmöglich gute Ergebnisse zu werfen. Genaues Spiel ist halt gefragt, weil wir eben „weniger Platz“ haben als in den anderen Wiener Hallen.

Mir geht es unter solchen Bedingungen auch nicht immer gut, aber sie sind mir allemal lieber als sogenannte „Autobahnen“, wie wir in Wien zu den sonst üblichen Verhältnissen oft sagen.

Ich wiederhole mich da in den letzten Jahren schon oft, aber noch einmal: was hat ein Bowler davon, wenn er Schnitte 200+ spielt (obwohl sein Spielvermögen so ein Niveau normal gar nicht hergeben würde) und dennoch 20 Schnittpins und mehr hinter den Besten herhinkt. Das erzeugt meines Erachtens mehr Frust, als mit „ehrlichen“ 185 Schnitt gegen ebenfalls „ehrliche“ 195 oder 200 eines Topspielers zu unterliegen.

Bleiben wir auf dem Boden der Tatsachen: wir haben in unserer Stadt nicht 40 Bowler mit mehr als 200 Schnitt, wie uns die aktuelle Schnittliste vorgaukeln möchte. Schon gar nicht mehr als doppelt so viele, wie wir uns im vergangenen Vorjahr mit unserer Schnittliste selbst einreden wollten.

Was nur mehr halb so viele, wie im Vorjahr? Ja: ein klein wenig mehr Öl in der Plushalle und zwischendurch ein paar Spiele in der Cumberland-Halle – und schon ist es „passiert“. Nichts ist passiert. So ist Bowling als Sport eben.

Die Golfer bauen sich auch nicht jedes Loch in einen Trichter, um zu 80 % und mehr ein Ass („Hole-in-one“) feiern zu können. Die haben auch gewisse Gelände-Tücken zu meistern…

Noch eins: angeblich kommen demnächst wieder die Hallen-Manager zusammen, um gemeinsam ein anspruchsvolleres Ölmuster bei Verbandsbewerben anzubieten. Wäre schön, wenn man sich diesmal nicht auf Autobahnen verständigen würde, sondern der Linie von Franz Hahn wenigstens einen Schritt näher käme.

Mein ehrlich gemeinter persönlicher Appell an Franz Hahn: bleib deiner Linie treu – du liegst richtig. Immerhin bewegt man die Bälle bei dir im Center noch auf ausgebauten „Bundesstraßen“, um einen neuen Ausdruck ins Spiel zu bringen. Und es geht auch nicht bergauf.

Die anderen müssen einfach zum Wohle unseres Sports nachziehen (und werden dadurch auf Sicht auch keine Kunden verlieren). Oder weiterhin immer wieder mit Bedauern zur Kenntnis nehmen, dass wir im internationalen Vergleich halt immer öfter eine untergeordnete Rolle spielen. Einzelne Ausnahmetalente und deren Top-Ergebnisse natürlich ausgenommen.

Die Besten des Spieltages:
Nur Etoile mit Franz Hahn & Co heute über 200 Schnitt. 4283 Pins (204 Schnitt) und 10 Punkte. Auch Tabellen-Schlusslicht Casino (4062 Pins) und Pegasus mit 4006 Pins schafften je 10 Punkte. Mit nur 3901 Pins (185,8 Schnitt) erreichte Stadlau 8 Punkte, Tyrolia konnte mit 4011 Pins nur 6 Punkte einfahren. Charakteristisch für den 3er-Bewerb ist die große Ergebnis-Streuung unter den 4-Punkte-Clubs: Black Jack brauchte dafür 4055 Pins (als immerhin Tagesdritter), Future/BTA 3953 und BSC Phönix gar nur 3824.

Die besten Spieler des Tages: nur 6 Akteure erreichten heute mit einer kompletten Serie einen Schnitt 200+, und zwar

Johann Riegler 1474 (256 im 1. Spiel), Leo Endl 1456 (249/7.), Erich Binder 1437 (259/2.), Franz Hahn 1428, Toni Stiel 1418 und Walter Fiala 1414.

Gute Einzelergebnisse: Tageshöchstspiel für Alex Pittesser mit 277/4., Gerald Simané 256/2., Robert Fürst 254/3. und 247/4., Wolfgang Wondratsch 253/2., Harry Horejs 247/5., Alex Lagler 246/4. und Heini Bittner 245/4.

Höchste Team-Ergebnisse: BJB 701/2., Casino 678/7. und 621/5., Etoile 672/2., 665/6., 631/4. und 618/5., Future/BTA 653/4. und 612/3., Tyrolia 649/4. und 600/5., Stadlau 632/4.,Pegasus 630/3. und BSC Phönix 600.

Tabelle nach Runde 4

Pkte

Pins

1.(1) Future-BTA 1

32

16578

2.(5) Etoile/ABP 2

30

17114

3.(2) Tyrolia 1

30

16624

4.(6) Pegasus-Kobra 1

30

16147

5.(3) BSC Phönix 1

28

16287

6.(7) Stadlau 1

28

15995

7.(4) Black Jack Bowlers 2

26

16393

8.(8) Casino Wien 2

20

15969

 

Resümee: Wieder alles offen in dieser wohl spannendsten 3er Liga des Verbandes. Wie schon in der 3. Runde wurde die Tabelle wieder neu sortiert. Den Ersten und den Vorletzten trennen nur 6 Punkte. Schlusslicht Casino gab ein erstes starkes Lebenszeichen.

Bis bald

Walter Fiala – BC Tyrolia

26.01.2014