Das letzte Wochenende in der easyTherm Tischtennis Bundesliga vor dem Finalturnier von 15. bis 17. Mai in Linz, brachte nochmals zwei entscheidende Positionswechsel in der Tabelle. Die Turnerschaft Sparkasse Innsbruck schaffte es auf den letzten Drücker der Relegation noch zu entgehen. Mit einem 4:2-Sieg über ASKÖ Glas Wiesbauer Mauthausen Samstagnachmittag holten die Tiroler die entscheidenden Punkte. Mit zwei Siegen und einem Unentschieden zog auch Weinviertel Niederösterreich noch an Walter Wels vorbei und beendet die reguläre Saison auf Platz 1.
Die Liga ist in diesem Jahr definitiv weiter zusammengerückt. Selten verlief der Grunddurchgang so spannend wie in dieser Saison. Nach der 18. und letzten Runde Sonntagvormittag in der easyTherm Tischtennis Bundesliga sind die Positionen für das Finalwochenende endgültig bezogen. Und dabei gab es doch noch die ein oder andere Überraschung.
Turnerschaft Sparkasse Innsbruck zieht Kopf aus der Schlinge
Eine Woche lang haben sich die Tiroler intensiv auf das entscheidende Spiel Samstagnachmittag gegen ASKÖ Glas Wiesbauer Mauthausen vorbereitet. Die Mühen haben sich gelohnt, Innsbruck besiegt die Oberösterreicher 4:2 und holt damit die wichtigen drei Punkte im Kampf gegen die Relegation.
Krisztian Gardos, Turnerschaft Sparkasse Innsbruck: „Der Sieg war wirklich hart erkämpft. Insgesamt muss man sagen, dass es enttäuschend ist, mit so vielen Punkten so weit hinten zu liegen die ganze Saison. Wir haben alles auf dieses eine Spiel ausgelegt und es ist uns aufgegangen.“
Wie schon die ganze Saison, blieb auch dieses Wochenende ASKÖ Glas Wiesbauer Mauthausen nicht von Verletzungssorgen verschont. Erneut traf es Martin Storf, der sich einen Virus einfing und zwei Wochen das Bett hüten musste. Zudem hatte der Virus auch noch Auswirkungen auf seine verletzte Schulter. „Aufgrund der Verletzungssorgen müssen wir mit Platz 6 zufrieden sein. Ohne die acht Punkte aus dem Bundesliga-Opening wären wir chancenlos auf Platz 9. Es nervt einfach mittlerweile, dass man vor jedem Spiel zittern muss, ob man überhaupt in voller Stärke antreten kann“, spricht sich Bernhard Presslmayer, ASKÖ Glas Wiesbauer Mauthausen, ein wenig den Frust von der Seele.
„Gegen Innsbruck spielt Martin (Anm. Storf) eigentlich immer gut, daher ist es umso mehr schade, dass er verletzt war. Trotzdem ist das Ergebnis keine Überraschung. Innsbruck hat eine wirklich gute Rückrunde gespielt“, spricht Presslmayer auch Lob für den Gegner aus.
Sonntagvormittag reiste Meister Walter Wels nach Tirol und trat mit einem ungefährdeten 4:0-Erfolg auch rasch wieder die Heimreise an. Leidglich Krisztian Gardos war gegen Dominique Plattner drauf und dran zu gewinnen, musste sich in dem Fünf-Satz-Krimi aber knapp geschlagen geben.
Linz AG Froschberg muss in die Relegation
Durch den Erfolg der Tiroler trifft es nun Linz AG Froschberg die Relegation spielen zu müssen. Die Linzer stemmten sich in ihrem letzten Meisterschaftsspiel gegen KSV HiWay Grill Kapfenberg mit allen Mitteln gegen dieses Schicksal, konnten das Spiel auch lange Zeit offen gestalten. Nach vier Partien stand es 2:2, doch mit zwei klaren 3:0 Erfolgen von Daniel Reed über Feng Xiaoquan und Martin Heimberger über Thomas Grininger besiegelten die Steierer das Schicksal von Linz AG Froschberg.
Günther Renner, Linz AG Froschberg: „Mit Platz 9 am Saisonende haben wir natürlich nicht gerechnet. Dieses Resultat haben wir aber selbst verursacht da wir im Herbst nicht gut gespielt haben. Es ist einiges schief gelaufen, aber wir sind dieses Risiko bewusst eingegangen.“
Während das Team von Günther Renner die Steiermark ohne Punktegewinn verlässt, fuhr DSG Union Linz Waldegg am Samstag mit einem Unentschieden Richtung Heimat. Dieser eroberte Punkt gegen Kapfenberg war mitentscheidend, dass es nun den Stadtrivalen trifft in der Relegation spielen zu müssen und nicht die DSG Union Linz Waldegg selbst.
Für den KSV HiWay Grill Kapfenberg stand dieses Wochenende hingegen unter einem ganz anderen Stern. Die Steirer hatten Platz 4 und damit einen Platz im Meister-Playoff bereits fix in der Tasche. Zeitgleich stand Platz 3 außer Reichweite. Somit wollten die Steirer die Saison vor eigenem Publikum lediglich ordentlich beenden.
Wolfgang Heimrath, KSV HiWay Grill Kapfenberg: „Es waren zwei wirklich spannende Spiele. Gegen Linz Waldegg waren wir bereits 0:2 und 1:3 hinten, doch zu Hause schenken wir nichts her. Wir haben mit Platz 4 die Leistung vom Vorjahr bestätigt. Wir dürfen bislang mit der Saison zufrieden sein.“
Weinviertel Niederösterreich erobert Platz 1
Drei Spiele standen für den Cupsieger dieses Wochenende noch auf dem Programm. Den Auftakt machte man bereits Freitagabend gegen den UTTC Oberwart. Und genau dort geschah beim 4:2-Sieg über die Burgenländer ein Missgeschick, das später an diesem Wochenende Stockerau noch für sich nutzen sollte. Auf der Bank sitzend, schnappte Dominik Habesohn nach einem Ball der hinausflog und verriss sich dabei das Genick. Bei den Luxemburg Open Mitte April zog sich der jüngste Habesohn-Spross eine Verletzung des Halswirbels zu. Diese Verletzung wurde Freitagabend wieder akut, wodurch er das restliche Wochenende nicht mehr spielen konnte.
Doch das Spiel selbst fesselte die Zuseher in Oberwart, wie Franz Felber, UTTC Oberwart, bestätigt: „Noch heute reden alle nur über das Spiel von Freitag. Die Halle war eine Arena. Mindestens 50 Prozent der Ballwechsel waren Weltklasse. Stefan Fegerl musste gegen Zoltan Zoltan alles geben. Zoltan spielte unglaublich aggressiv und drängte Fegerl bis ans Ende der Spielbox.“
Gegen Tabellenschlusslicht Raiffeisen Union Oberndorf hatten Stefan Fegerl und Daniel Habesohn auch ohne ihren Mannschaftskollegen keine Probleme. Die Einzelpartien holten sich die beiden klar, durch den Ausfall von Dominik Habesohn kam Oberndorf zu seinen zwei Punkten. Mit dem 4:2 über Oberwart und dem 4:2 über Oberndorf, katapultierte sich Weinviertel Niederösterreich uneinholbar auf Platz 1 in der Tabelle.
Sonntagvormittag folgte noch das Schlagerspiel gegen den UTTC Stockerau. Wie bereits gegen Oberndorf stellten Daniel Habesohn und Stefan Fegerl mit Siegen über David Serdaroglu und Janos Jakab schnell auf 2:0. Spiel drei und das Doppel musste man w.o. geben, die Entscheidung sollte also in den letzten beiden Einzeln fallen. Und da überraschte Janos Jakab Daniel Habesohn. Den ersten Satz holte Habesohn noch souverän, in der Folge spielte Jakab groß auf und entschied die Partie mit 3:1 für sich.
Mit einem klaren 3:0 Sieg über David Serdaroglu rettete Stefan Fegerl aber noch das Unentschieden. Daniel Habesohn, Weinviertel Niederösterreich: „Wir sind erster in der Tabelle, das war von Beginn an unser Ziel. Nach der WM haben wir natürlich gemerkt, dass wir etwas müder sind, haben daher auch vergangene Woche etwas weniger trainiert. Jetzt bereiten wir uns auf das Meister-Playoff vor.“
Traumsaison für Stockerau
Schon vor den letzten beiden Runden stand für den UTTC Stockerau Platz 3 in der Tabelle fest. Eine Saison, in der für den Traditionsverein fast alles aufging, sollte auch am letzten Wochenende vor dem Finale gebührend zu Ende gespielt werden. Samstagnachmittag feierten die Niederösterreicher einen knappen 4:2-Sieg über Oberwart. Beinahe alle Partien gingen über die volle Distanz. Stanislaw Fraczyk, UTTC Stockerau: „Es war ein sehr knappes Spiel. Für mich war wichtig, dass David (Anm. Serdaroglu) beide Partien im fünften Satz entscheiden konnte. Das ist wichtig für die Zukunft. Deswegen haben wir auch die Aufstellung ein wenig geändert, damit er nicht gleich zu Beginn auf die Nummer 1 von Oberwart trifft. Den Entscheidungssatz gegen Victor Vajda hat er einfach super gespielt.“
Diesem Sieg folgte Sonntagvormittag noch das 3:3 gegen ein geschwächtes Weinviertel Niederösterreich. Stanislaw Fraczyk: „Wir haben lange überlegt wie wir aufstellen sollen, sind dann aber bei unserer klassischen Aufstellung geblieben. Janos Jakab hatte gegen Stefan Fegerl keine Chance, aber dafür Daniel Habesohn geschlagen.“
Lediglich vier Niederlagen musste der UTTC Stockerau diese Saison hinnehmen und spielte sich dadurch sensationell auf Platz 3. Ein Resultat, das auch Stanislaw Fraczyk stolz macht: „Heuer ist fast alles für uns gelaufen. Was letztes Jahr nicht geklappt hat, hat heuer plötzlich funktioniert.“
25 Jahre UTTC Oberwart
Für die Burgenländer gab es an diesem Wochenende viel zu feiern. Genau am 09. Mai 1990 wurde der UTTC Stockerau aus der Taufe gehoben. Da kam am letzten Bundesliga-Wochenende alles was Rang und Namen hat im Burgenland. Mit großartigem Tischtennis gegen Weinviertel Niederösterreich, den UTTC Stockerau und Raiffeisen Union Oberndorf bedankte sich die Mannschaft bei ihren treuen Fans. Auch wenn es dabei lediglich einen Sieg, dem 4:0 über Raiffeisen Union Oberndorf, zu feiern gab. Doch als Draufgabe spielten Michael Buganyi, Zoltan Zoltan und Victor Vajda Samstagabend noch gegen die Leutzscher Füchse (D) um den Einzug ins Final Four im Intercup. Mit 4:0 stehen die Burgenländer zum insgesamt sechsten Mal in diesem Bewerb im Final Four.
Platz 5 in der Tabelle, Final Four im Intercup – insgesamt eine Saison und ein Wochenende, von dem noch lange gesprochen wird, wie Franz Felber, UTTC Oberwart, bestätigt: „Wir haben nie damit gerechnet, dass wir fünfter werden. Gegen Stockerau hatten wir sogar die Chance zu gewinnen. Seit 18 Jahren spielen wir zudem im Intercup. Unser Ziel war heuer das Final Four in Jesolo und das haben wir jetzt geschafft. Das 4:0 über Oberndorf ist zudem ein schöner Saisonabschluss.“
Ergebnis Intercup:
UTTC Oberwart vs. Leutzscher Füchse 4:0
Medieninfo Tischtennis Bundesliga
11.05.2015