Vienna Capitals

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Nach der kollektiven Analyse der Vienna Capitals gilt es nun den handelnden Personen ihre individuelle Beurteilung auszugeben. Dabei gibt es viel Lob, häufig das Wort „Team“ und Kritik auf sehr, sehr hohem Niveau.

Goalies: Lamoureux & Kickert und der schmale Grad zwischen „Genie und Wahnsinn“
Rein statistisch betrachtet sind Jean-Philippe Lamoureux und David Kickert an der Spitze der Liga. Es gab kaum Goalies die auf mehr auf tolle Spiele und phantastische Paraden verweisen konnten.

So weit, so gut. Der Grad zwischen „Genie und Wahnsinn“ war bei beiden aber ein schmaler. Zwischen toller Parade und vermeidbaren Gegentreffer lagen manchmal nur wenige Augenblicke. So konnte man das Gefühl gewinnen, dass bei beiden trotz starker Leistungen immer noch „eine Spur mehr möglich gewesen wäre“.

David Kickert hat unter Head Coach Serge Aubin trotzdem einen weiteren Schritt in seiner sportlichen Entwicklung gemacht. Der Nationalspieler zeigt nun immer öfter welch hohes Potential in ihm schlummert. Für die kommende Saison gilt es den nächsten Schritt zu machen. Stimmen die Leistungen wird David Kickert noch mehr Spielanteile erhalten. Allen Unken-Rufen zum trotz. Die sportliche Zukunft von David Kickert sieht nicht schlecht aus und liegt einzig und alle in seiner Hand. Seine eiskalte Vorstellung im 4. Spiel in Klagenfurt zeigt das aus dem Talent ein gestandener Profi wurde der auch in Schlüsselspielen seinen Mann stellt.

Verteidigung: Individuell Luft nach oben – Herausragend im System
Auf dem Papier gab es mit Aaron Brocklehurst und Jamie Fraser zwei Führungsspieler. Diese wichtige Rolle führten die beiden Kanadier wie erhofft ausfüllen. Während Brocklehurst defensiv den einen oder anderen Fehler einbaute war bei Fraser die Konstanz in seinen Leistungen beeindruckend.

Die Rolle der Defensivverteidiger füllten Phil Lakos und Tyler Cuma aus. Offensiv war – wie erwartet – der Output überschaubar. Defensiv machten beide ihre Aufgaben souverän. Wobei die Fehleranfälligkeit bei Cuma höher war.

Einen Schritt in seiner sportlichen Entwicklung machte das Talent Dominic Hackl. Der 20-Jährige konnte das Verletzungspech der Vorjahre endlich abstreifen und brachte es am Ende auf 62 Einsätze. Zwar war die Eiszeit über die Saison betrachtet verschieden hoch angesiedelt, trotzdem kann der Nationalspieler auf Einsatzzeit im Powerplay und Penaltykilling verweisen. Eine positive Plus/Minus-Bilanz lässt Hoffnung auf einen weiteren Entwicklungsschritt in absehbarer Zukunft machen.

In der öffentlichen Wahrnehmung ging Colin Bowman unter. Von so manchem Experten als „auswechselbar“ bezeichne, stehen nach 64 Einsätzen 33 Scorerpunkte und ein starker Wert von +26 in der Plus/Minus-Wertung zu Buche. Eines war jedoch auffällig, dass Bowman wohl noch einige Punkte in seiner sportlichen Entwicklung hat wo er sich weiter verbessern kann.

Gefühlt die größte Leistungssteigerung im Saisonverlauf schaffte Ryan McKiernan. Von seinen in der berüchtigten Fehlpässen war je länger die Spielzeit andauerte nichts mehr zu sehen – Im Gegenteil! McKiernan entwickelte sich zu einem Leistungsträger der auch in der Offensive mit wichtigen Toren seinen Anteil am Erfolg hatte. In 59 Spielen stehen 41 Scorerpunkte und +26 in der Plus/Minus-Wertung zu Buche. Nüchtern analytisch betrachtet wäre es für die Vienna Capitals vorteilhaft, den US-Amerikaner mit einem neuen Vertrag auszustatten. Die Entwicklung der letzten Monate machen den 27-Jährigen praktisch unverzichtbar.

Patrick Peter oder „der stürmende Verteidiger“… Der Nationalspieler wurde in der laufenden Saison sowohl als Verteidiger wie auch im Angriff eingesetzt. Interessanterweise brachte er mit seiner intensiven Spielweise im Sturm der Mannschaft frische Energie und sorgte für frischen, defensiven Wind in der vierten Angriffsformation.

Fazit:
Es gibt sehr, sehr viel Licht aber auch einiges an Schatten. Als Team, als Gruppe wurden individuelle Schwächen kaschiert und man trat als kompakte Einheit auf. In der Einzelkritik kann man von „außergewöhnlichen Saisonen mit „Luft nach oben“ sprechen. Der Auftritt als Kollektiv lässt aber nicht mehr viel Raum zur Steigerung. Sollte es den Vienna Capitals – wie erhofft – gelingen die Meistermannschaft großteils zu halten, so macht das individuelle Verbesserungspotential Lust auf „viel mehr“ in der kommenden Saison.

Sturm: MVP, Scoring im Kollektiv und die Energy Line
Auf dem Papier ragt ein Spieler aus dem Angriff der Vienna Capitals heraus. Riley Holzapfel beendet die Saison als MVP. War der wertvollste Spieler der EBEL-Saison 2016/17 auch tatsächlich der Wichtigste? Jein…

Riley Holzapfel hatte eine herausragende Spielzeit. Eine Saison an die sich der Kanadier noch lange erinnern wird. Er wurde von seinen Mitspielern ausgezeichnet in Szene gesetzt in Zonen des Eises wo er glänzen konnte. Dazu kam, dass das System von Head Coach Serge Aubin wie maßgeschneidert für Riley Holzapfel war. Eine Kombination dieser Dinge führte zu 76 Scorerpunkte in 65 Spielen. Die 23 Scorerpunkte den Play-offs sprechen weiter eine eindrucksvolle Sprache.

Hinter dem Aushängeschild Riley Holzapfel gab es einige Spieler die zwar nie zur Gänze im Scheinwerferlicht standen. Trotzdem – vielleicht gerade deshalb?? – sorgten Spieler wie Taylor Vause, Kelsey Tessier, MacGregor Sharp, Jerry Pollastrone oder Kapitän Jonathan Ferland für wichtige Scorerpunkte. Wenn die Zeit gekommen war nahm ein Spieler aus dieser Gruppe das Heft in die Hand. Besonders Taylor Vause avancierte in der Verlängerung zu einem wichtigen Mann in den Play-offs.

Sein gefühlten „x-ten“ Frühling erlebte Jonathan Ferland. Der Kapitän der Vienna Capitals war mit seiner Spielweise besonders in Überzahl wichtig. Als Führungsperson auf und abseits des Eises war Ferland nicht zu ersetzen. Die Vienna Capitals wären gut beraten den Vertrag mit dem 34-Jährigen Flügelstürmer zu verlängern.

Die Österreicher im Angriff erfüllten die ihnen zugedachten Rollen mit Bravour. Raffael Rotter wurde mit Fortdauer der Saison immer stärker. Der 29-Jährige schaffte in seiner Karriere übrigens in Play-off-Spielen in der Erste Bank Eishockey Liga seinen Schnitt auf über einen Punkt pro Spiel hochzuschrauben. Ein beachtlicher Wert!
Andreas Nödl und Mario Fischer setzten mit ihrer körperlichen Präsenz für Ausrufezeichen und streuten immer wieder wichtige Scorerpunkte ein. Mit ihrer Spielweise waren die beiden ein wichtiger Bestandteil der Teams und in Wahrheit unverzichtbar. Der Ausfall von Mario Fischer im Saisonfinish war von so manchen Experten als Umstand gesehen worden warum der KAC zu favorisieren wäre. Eine k(c)apitale Fehleinschätzung!
Für Head Coach Serge Aubin war die vierte Linie ein Schlüssel zum Erfolg. Seine „Energy Line“ bildete über weite Strecken der Saison das Trio Sascha Bauer, Benjamin Nissner und Julian Großlercher. Auf dem Papier und von den Einzelspielern betrachtet gibt es Vereine die wohl besser besetzt sind. Ihre Aufgabe im System erfüllte das Trio jedoch derart ausgezeichnet, dass man durchaus von der wertvollsten vierten Linie der Liga sprechen kann. Impulse und die Hoffnung auf einen Momentum von den Stürmern zehn bis zwölf sind selten bis kaum zu erwarten. Als Kollektiv erfüllte das Trio diese Rolle.

Felix Maxa stand zu Saisonstart im Kader der Kampfmannschaft. Nach 15 Einsätzen stoppte eine Knieverletzung seinen Spielfluss und sorgten für einen Knick in seiner Leistungskurve. Rückkehrer Niki Hartl kam spät in der Saison und brachte es in 16 Einsätzen auf einen Scorerpunkt. Nicht viel und auch statistisch der Wert von -1 in der Plus/Minus-Wertung ist alles andere als berauschend. Der gebürtige Salzburger absolvierte aber die ihm zugedachte Rolle mit Bravour. Sollte er dem Meister erhalten bleiben könnte sich die offensive Ausbeute in der kommenden Saison verbessern.

Als großer Pechvogel geht Ali Wukovits in die Saisonhistorie ein. Mit der zweiten schweren Gehirnerschütterung innerhalb eines Jahr musste der 20-Jährige weite Strecken der Saison auslassen. Der gebürtige Wiener steht vor sehr wichtigen Wochen. Zuerst gilt es vollständig gesund zu werden und dann in der kommenden Saison ohne Verletzung durchzukommen. In 27 Spielen zeigte der Flügelstürmer, dass er durchaus eine Bereicherung in dieser Liga sein kann.

Fazit: Trotz MVP – Die Mannschaft war der Star
Den Angriff einzig und alleine auf MVP Riley Holzapfel zu minimieren wäre grundlegend falsch. Der Kanadier ist zwar der wertvollste Spieler der Liga auf dem Papier. Jedoch gibt es weitere Cracks die für diese Mannschaft praktisch unersetzbar waren. Aber auch die Impulse der vierten Linie waren in wichtigen Impulsen sehr hilfreich.

Wie in so vielen Aspekten war die Geschlossenheit, der Auftritt als Team der Schlüssel zum Erfolg. Charakter und das Team waren wichtiger als das eigene Ego. An dieser Stelle kann durchaus erwähnt werden, dass Aussagen wie „meine Statistiken interessieren mich“, „keine Ahnung mich interessiert nur die Tabelle“ oder einfach falsche Ansagen zur eigenen Statistik häufig praktisch immer dann zu hören waren wenn man danach fragte. Diese Aussagen sagten viel aus über den Charakter der Stürmer aber auch den Rest der Mannschaft aus.

Ähnlich wie bei den Verteidigern gibt es im individuellen Bereich Steigerungspotential im Angriff. Die Geschlossenheit als Mannschaft zu steigern darf jedoch als „fast unmöglich bezeichnet“ werden.

Serge Aubin: Der „Unbekannte“ wird zum Glücksfall und Meistertrainer
Serge was? Aubin wer? Als der Frankokanadier als neuer Head Coach der Vienna Capitals präsentiert wurde war er der sprichwörtlich „große Unbekannte“. Aufgrund der noch nicht all zu großen Erfahrungen als Trainer wurde seine Verpflichtung durchaus auch mit Argusaugen wahrgenommen. Am Ende der Saison kann Serge Aubin ohne Zweifel als Glücksfall für die Vienna Capitals bezeichnet werden.

Seine schnelle, kompakte und gleichzeitig zielstrebige kompakte Spielanlage spiegelt die neuen Anforderungen an Eishockeyspieler und Mannschaften im Jahr 2017 wieder wenn sie erfolgreich sein wollen. Geschwindigkeit, der Auftritt als Mannschaft und die Zielstrebigkeit defensiv wie offensiv sind die Schlüssel zum Erfolg. Rein von der Qualität der Einzelspieler betrachtet gab es in der Erste Bank Eishockey Liga definitiv bessere Spieler bei anderen Teams. Das sportliche Konzept, die Umsetzung und der bedingungslose Wille zum Erfolg waren dank der Leitung von Serge Aubin der Schlüssel zum Erfolg.

Der Frankokanadier gibt es sch nach außen zurückhaltend und eher introvertiert. Wer sein Konzept nicht bedingungslos umsetzt oder sich wichtiger als Team nimmt erhält von Serge Aubin weniger Eiszeit. Da macht der Head Coach auch vor Starspielern keinen Halt. Eine harte, konsequente Linie die alle Spieler ins Boot holte.

In den Play-offs wurde auch de Arbeit für Medienvertreter „komplizierter“. Nach dem Spiel stand ein Crack zur Verfügung. Davor war dies nicht mehr möglich. Dies sorgte auch zum Ende der populären Sportreport-Gameday-Show (Anm.: Comeback in der kommenden Saison jedoch sehr wahrscheinlich!). Auch der – indirekte oder manchmal auch direkte – Kontakt zwischen Spielern und Journalisten wurde versucht zu unterbinden. Offiziell gab es dafür keine Begründung. Gerüchte besagen, dass diese Anweisung von Serge Aubin persönlich gekommen sein sollte. Der Erfolg sollte ihm Recht geben! Für den sportlichen Erfolg gilt es die „Ablenkungen von außen“ abzustellen. Rückblickend betrachtet eine der vielen richtigen Entscheidungen des Trainers.

Aber auch in den Nachwuchs brachte Serge Aubin gemeinsam mit seinem Assistenten Craig Streu frischen Wind. Für den Fall, dass es im Nachwuchsteam tolle Leistungen gibt winkt nun ein Kaderplatz in der Kampfmannschaft. Der Nachwuchs wird vom Trainerduo nicht mehr Stiefkind behandelt sonders es gilt auch hier der Leistungsgedanken.

Serge Aubin und sein Co-Trainer Craig Streu werden ihren Weg als Glücksfall für das Wiener Eishockey Einzug in die Geschichtsbücher finden. Es bleibt zu hoffen, dass es gelingt das Erfolgsduo langfristig an den Verein zu binden. Unter der Kombination Aubin/Streu scheint der Aufbau einer langfristigen Erfolgsgeschichte keine Illusion zu sein. Trotz der finanziell überlegenen Konkurrenz aus Salzburg, Linz oder Klagenfurt.

Franz Kalla: Vom „Sündenböck“ zum „leisen Sieger“
Wie groß der Wandel bei den Vienna Capitals in den letzten Monaten war lässt sich an einer Person festmachen: Franz Kalla!

Der General Manager war zum Saisonstart sprichwörtlich der „Sündenböck in allen Belangen“. Haltlose Gerüchten über das Scheitern des Ex-Trainers bis zur nicht vorhandenen Kommunikation in der Off-Season wurden ihm angelastet. Dazu kam der Fanprotest der Fanklubs der beim Trainingsstart in Schmähgesängen gipfelte. Mit dem sportlichen Erfolg wurde es – we von ihm erfhofft – wieder ruhig um Franz Kalla. Er mutierte zum stillen Sieger und kann sich eine Vielzahl sehr guter Entscheidungen auf seine Visitenkarte schreiben. Von der Trainersuche bis zur Zusammenstellung des Meisterkaders 2016/17.

Aufgrund einiger Situationen in der Vergangenheit mag Franz Kalla öffentlich nicht die höchsten Sympathiewerte besitzen. Fakt ist aber, dass ohne seiner Entscheidungen und seiner Arbeit der Meistertitel 2016/17 nicht möglich gewesen wäre.

Christian Dolezal: Der Nachwuchsmann mit dem Blick in die Zukunft
Die Trendumkehr bei den Vienna Capitals lässt sich nun auch daran festmachen, dass verstärkt der eigene Nachwuchs forciert wird. Spieler wie Hackl, Nißner, Maxa, Bolterle & einige weitere schnupperten heuer n die Kampfmannschaft hinein oder haben sich im Kader hinein gespielt. Daher lohnt es sich einen Blick auf den Nachwuchs zu werfen.

Unter der Leitung von Christian Dolezal machte der Verein den sprichwörtlich nächsten Schritt. Das untermauert den Gewinn der U20-Meisterschaft. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte konnte der Prestigebringende Titel in der EBYSL eingefahren werden.

Head Coach Christian Dolezal selbst spricht in den höchsten Tönen von seinen „Burschen“ und mit welch hohen Willen und Leidenschaft sie ans Werk gehen. Aber es fehlt noch ein wichtiges Element. Der Zwischenschritt zwischen „Nachwuchs“ und „Erwachsen-Eishockey“. Dieser könnte in der kommenden Saison mit dem Einstieg in die MOL-Liga gelingen.

Ähnlich wie in seiner aktiven Karriere als Spieler arbeitet Christian Dolezal zielstrebig, hart und unaufgeregt. Nachwuchsspieler haben unter seiner Führung die realistische Chance in die Kampfmannschaft aufzusteigen und dort von Serge Aubin weiter entwickelt zu werden. Nun ist es an den Spielern selbst diese Möglichkeit an- bzw. wahrzunehmen. Diese Aussichten haben in der heurigen Saison spürbar für neuen, frischen Wind gesorgt. Die Zukunft wird zeigen, ob diese erfolgreiche Tendenz fortgesetzt werden kann. Mit Christian Dolezal scheinen die Vienna Capitals den idealen Mann gefunden zu haben.

Kommen wir noch den Sportreport-Awards der Vienna Capitals-Saison 2016/17

MVP: Die Meister-Mannschaft 2016/17
In der Redaktion gab es zu diesem Thema heiße Diskussionen. Praktisch jeder hatte einen Spieler der diese Auszeichnung verdient hätte. Doch an zweiter Stelle wurde stets die Mannschaft als Kollektiv genannt.

Jeder Spieler brachte seine Stärken in den 66 Saisonspielen auf das sprichwörtliche Tablett. Die Stärke des einen kaschierte die Schwäche des anderen. So glänzte nicht eine Reihe sondern über den kompletten Saisonverlauf die unterschiedlichsten Spieler. Mal waren es die Goalies, dann ein Verteidiger der ein wichtiges Tor erzielte oder waren es die Stürmer die mit einem Doppelpack für die Entscheidung sorgten.

Am Ende wäre es wohl auch dem Team, dem gespielten System und dem Auftritt der Mannschaft unfair gegenüber sich hier für einen Crack zu entscheiden. So geht der Sportreport Award „Vienna Capitals MVP 2016/17“ an die komplette Mannschaft des Meisters.

M.I.P: Sascha Bauerr
Die Wahl zum am meisten verbesserten Spieler ging in der Redaktion einstimmig (!) an Sascha Bauer. Der 22-Jährige wurde in der vergangenen Saison von Vorgänger Jim Boni mit Schimpf und Schande verscheucht. Nach einem Jahr in der Zweitklassigkeit kam der Stürmer zurück nach Wien. Dort bekam er vom Trainerteam eine faire Chance und nutzte sie. Mit unbändigen Einsatz lebte er das vor was das Trainerteam von ihm wollte: „Energie für die Mannschaft“.

Gesamtfazit: Glücksfälle, die Kraft der Mannschaft und eine historische Saison die praktisch unerreichbar ist
Rückblickend betrachtet gibt es viele Glücksfälle. Das Ende des DEL-Teams Hamburg Freezers brachte den Vienna Capitals Meistertrainer Serge Aubin und Verteidiger Aaron Brocklehurst. Besonders der Coach der – wie erwähnt – als absoluter und uneingeschränkter Glücksfall bezeichnet werden. Den Frankokanadier kann sich General Manager Franz Kalla auf seine Visitenkarte schreiben.

Was seit dem ersten Spieltag der Erste Bank Eishockey Liga lässt sich unter dem Schlagwort „Die Kraft der Mannschaft“ zusammenfassen wie es Head Coach Serge Aubin formulierte.

Die Vienna Capitals haben eine historische Saison 2016/17 abgeliefert. Einige Rekorde sind wohl für die Ewigkeit und können bestenfalls egalisiert werden. Die Latte für die kommende Saison liegt unfassbar hoch. Zu hoch? Fakt ist, dass die Vienna Capitals vor sehr interessanten Wochen stehen. Es gilt die Euphorie, das extrem positive Feedback der Öffentlichkeit zu konservieren. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. In den Vorsaisonen haben die Vienna Capitals Chancen vergeben. Mit Glück, Geschick und harter Arbeit hat man in der Saison 2016/17 Geschichte geschrieben. Nun gilt es diese Arbeit abseits des Eises fortzusetzen. Viel Glück dafür und als Journalist und Eishockeyfan kann man sich bei den handelnden Personen dafür bedanken ein Stück österreichischer Sportgeschichte miterlebt haben zu dürfen.

10.04.2017