Admira, Damir Buric

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Zu Gast bei „Talk & Tore – Die Tipico Fußballdebatte“ waren am Sonntag Admira-Trainer Damir Buric, Sturm-Spieler Stefan Hierländer und Austria Amateure-Spieler Manuel Ortlechner. Hier einige Aussagen des von Gerfried Pröll moderierten Live-Talks.

Damir Buric:

vergleicht die österreichische Bundesliga mit der zweiten deutschen Liga: „Die Qualität in Österreich ist richtig hoch. Ich bin davon überzeugt, dass der österreichische Fußball problemlos auch in der Bundesliga mithalten kann. Die Art und Weise, wie Salzburg Fußball spielt, das Umschaltspiel interpretiert, damit können sie in der Bundesliga mithalten. Es geht aber auch um Motivation. Wenn ein Spieler in ein Stadion mit 30.000 Zuschauern kommt, dann holt er mehr aus sich raus und geht Wege, wo er sich selbst wundert, dass er sie drauf hat. Die Zuschauer machen schon den Unterschied. Wenn du hier gegen Rapid oder Sturm spielst, macht das jedem Spaß. Da brauchst du als Trainer keine Motivationskünste. Da sind die Spieler von selber motiviert. Das macht Fußball aus.“

über das nicht gegebene Tor von Christoph Monschein gegen Ried: „Ich brauche nur sehen, wie sich Christoph freut. Er hat gejubelt und ist schon weggelaufen. Für den Schiedsrichter ist es unglaublich schwierig. Er kann das objektiv nicht sehen. Deswegen wäre hinten die Torkamera und der Chip im Ball das Beste. Damit kann man wichtige Spiele entscheiden und es wäre für beide Vereine richtig, wenn man weiß, ob der Ball drinnen oder draussen ist.“

über die Entwicklung von Stürmer Christoph Monschein: „Er ist auf einem guten Weg und ich bin sehr zufrieden mit ihm. Er weiß, was er bei uns hat. Er kann sich bei uns weitentwickeln und ist noch nicht am Ende. Seine Wege sind noch gefährlicher für die gegnerischen Mannschaften geworden. Wir freuen uns, wenn er nächste Saison noch in unseren Reihen ist und für uns spielt.“

schwärmt von den fußballerischen Fähigkeiten von Christoph Knasmüllner: „Er ist der letzte Straßenfußballer. Jedes Mal, wenn ich ihn kicken sehe, geht mir das Herz auf. Seine Art und Weise zu spielen bereichert uns, hat auch Ideen, die man so nicht sieht. Das ist auch ein kleines Geheimnis, dass man einem Spieler auch Freiräume geben muss, damit er sich weiter entfalten kann und zeigen kann, was er drauf hat. Christoph macht das gut. Im defensiven Bereich hat er dazu gelernt. Seine offensive Stärke spielt er jede Woche aus“

über Gründe, warum Kroatien immer wieder Top-Stars im Fußball herausbringt: „Aus Split kommen zum Beispiel 70, 80 Olympiasieger in den verschiedensten Sportarten. Die Leute sind begeistet, wollen Sport machen und sich auch mit dem Sport präsentieren. Jeder will sich mit den Besten messen. Wir haben auch sehr viele Botschafter. Boban, Prosinecki oder Suker, das sind Vorbilder für die jüngere Generation. Jeder identifiziert sich mit diesen Spielern und sucht so auch den Weg nach oben. In Österreich hast du auch sehr viele gute Spieler, aber du hast auch sehr viele Freizeitmöglichkeiten. In Kroatien hast du vielleicht nicht so viele. Der unbedingte Wille ,Profifußballer zu werden, bringt dich weiter als Talent.“

Stefan Hierländer:

hat bei Sturm den richtigen Verein für seine persönliche Entwicklung gefunden: „Bei RB Leipzig ist es generell schwierig zu spielen, wenn man sich den Kader anschaut. Da sind jetzt noch viele Spieler, die mit mir gespielt haben, richtige Kaliber. Ein Spieler mit viel Spielpraxis tut sich immer leichter als einer, der nur zu ein paar Einsätzen kommt. Ich bin schon froh, dass ich bei einem Verein gelandet bin, wo ich das Vertrauen bekomme.“

über die sofortige Champions-League-Qualifikation von Aufsteiger RB Leipzig: „Überragend. Was da geleistet wird, ist schon ausgezeichnet. Ich bin von der Mannschaft weggegangen und habe mir schon gedacht, dass sie eine gute Rolle in der Bundesliga spielen wird. Dass sie den Schritt aber so macht, lange um den Meister mitspielt, das ist unglaublich. Und mit dem gestrigen Spiel, wo RB Leipzig gegen Hertha die Champions-League fixiert hat, kann man wirklich nur gratulieren. Hut ab.“

Manuel Ortlechner:

über die Ausgangslage der Austria im Hinblick auf die letzten Runden der Meisterschaft: „Aufgrund der letzten Wochen und der Formkurve glaube ich schon, dass die Austria Zweiter werden wird. Auch, wenn das Restprogramm nicht so einfach wird. Es gibt noch schwere Spiele gegen Ried, die um den Erhalt in der Liga kämpfen, gegen Salzburg und Admira. Das ist auch keine gmahte Wiesn, wenn man das so sagen darf.“

hat sich schon früh Gedanken über die Zeit nach dem Fußball gemacht: „Oliver Glasner hat mich ein wenig in diese Richtung geprägt. Bei Auswärtspielen nach Altach ist er mit den Unterlagen gesessen und die anderen haben Karten gespielt. Da habe ich nachzudenken begonnen. Die Fußballkarriere ist schön, man glaubt sie dauert ewig. Es gibt aber ein Ablaufdatum. Für viele Spieler reicht es für gar keine Profikarriere. Ich erlebe das gerade hautnah mit. Bei den Amateuren träumen auch viele von der großen Karriere. Doch für wenige reicht es. Und aus diesem Grund sollte man sich schon mit diesem Thema beschäftigen. Das machen leider die wenigsten.“

über seine nächsten Ziele: „Ich wollte mir auch einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund erarbeiten. In zwanzig Jahren Profifußball nimmt man sehr viel mit. Ich habe von einem kleinen Verein zu einem großen Verein, vom Abstieg zum Meister auch sehr viel mitgemacht. Ich war beim Nationalteam dabei, habe mich viel mit Legionären ausgetauscht. Ich denke, das Rüstzeug, das man mitbekommt, soll man auch einmal irgendwo ummünzen. Wo das ist, wird sich weisen.“

Wiederholungstermine der aktuellen Sendung auf Sky Sport Austria HD:
Montag, 8.Mai, 6.45 Uhr
Dienstag, 9. Mai, 4.45 Uhr, 13.00 Uhr und 21.00 Uhr
Mittwoch, 10. Mai, 4.45 Uhr, 14.45 Uhr und 22.45 Uhr
Donnerstag, 11. Mai, 6.00 Uhr und 13.30 Uhr
Freitag, 12. Mai, 0.15 Uhr, 2.15 Uhr und 9.00 Uhr

08.05.2017