Die Schande von Gijon, Schande von Gijon

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Der Kalender zeigte den 25. Juni 1982 und hatte das Spiel Deutschland gegen Österreich bei der WM in Spanien auf dem Kalender – Die Schande von Gijon sollte am Ende des Tages einen Eintrag in die Geschichtsbücher des Sports erhalten und für eine gravierende Änderung im Fußball sorgen.

Die Ausgangsposition im Vorfeld des Spiels. Im vorletzten Spiel der Gruppe 2 feierte Algerien einen 3:2-Sieg gegen Chile. Am folgenden Tag stand das entscheidende Spiel zwischen Tabellenführer Österreich und Deutschland gegenüber. Die DFB-Auswahl stand unter Druck und musste gewinnen. Die ÖFB-Auswahl konnte sich eine Niederlage mit einem Tor erlauben um in die 2. Phase der WM-Endrunde zu qualifizieren.

Die Ausgangsposition war geschaffen wir ein Spiel welches Fußball-Großereignisse für immer verändern würde. Sportlich in den Geschichtsbüchern steht der 1:0-Sieg für Deutschland zu Buche. Den einzigen Treffer des „Spiels“ erzielte Hrubesch in der zehnten Minute.

Ansonsten gab es sportlich rein gar nichts über dieses Spiel zu berichten. Beide Mannschaften „einigten“ sich auf einen „Nichtangriffspakt“. Das Spiel tröpfelte ohne Offensivaktion vor sich hin. Nicht mal in Ansätzen strahlte ein Team Torgefahr aus.

Nach der Pause wurde das Spiel derart unansehnlich, dass sogar der Kommentator des „ORF“ Robert Seeger seine Zuseher zum Abschalten auf. Auch der „ARD“-Kommentator Eberhard Stanjek äußerte seinen Unmut über die Darbietung der beiden Mannschaften und sprach von einer Schande. Die Zuschauer im Stadion wedelte fast die gesamte zweite Halbzeit mit weißen Tüchern. Dies ist in spanischen Stadien ein üblicher Brauch, um seinen Unmut zum Ausdruck zu bringen.

Die „Schande von Gijon“ hatte Auswirkungen auf folgende Großereignisse. Seit der Europameisterschaft 1984 wird bei jedem internationalen Turnier das entscheidende Spiel in der Gruppenphase stets gleichzeitig angepfiffen.
Es waren zwar weitere Konstellationen wir am 25. Juni 1982 möglich – Ein ähnliches Spiel wie die „Schande von Gijon“ hat die Fußballwelt gottlob jedoch nicht mehr erleben.

25.06.2017