Dietmar Kühbauer (Trainer SKN St Pölten):

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In der 29. Runde der Tipico Bundesliga traf im Allianz Stadion SK Rapid Wien auf Tabellenschlusslicht SKN St Pölten. Die von Didi Kühbauer trainierten Niederösterreicher verschliefen die erste Halbzeit, konnten aber in den zweiten 45 Minuten Rapid unter Druck bringen.

Am Ende reichte es nicht. Die Hütteldorfer konnten sich mit 2:1 knapp durchsetzen. Wir haben die Stimmen zum Spiel von Sky Austria.

SK Rapid Wien – SKN St. Pölten 2:1 (1:0)
Schiedsrichter: Rene Eisner

Dietmar Kühbauer (Trainer SKN St. Pölten):
… über das Spiel: „Ich habe gesagt, dass nach einer Woche noch nicht alles funktionieren wird. In der ersten Halbzeit war es noch zu wenig, wir haben zu wenig Aggressivität gezeigt und haben Rapid das Spiel komplett dominieren lassen. Da haben wir wirklich nicht das gebracht, aber zum Glück gibt es eine Halbzeit, da habe ich gesagt, dass wir unser Spiel weiter nach vorne ausrichten müssen. In der zweiten Halbzeit war es dann von uns ein sehr gutes Spiel, leider haben wir uns nicht mit dem Ausgleichstreffer belohnt. Wenn man 2:0 hinten ist gegen Rapid, dann wird die Möglichkeit sehr gering sein, dass du noch zurückkommst. Wir haben wirklich die große Chance gehabt hier den Ausgleichstreffer zu erzielen, weil wir in der zweiten Halbzeit wirklich die klar bessere Mannschaft waren. In der zweiten Halbzeit war das Spiel meiner Mannschaft sehr gut und so will ich es in Zukunft auch haben.“

Goran Djuricin (Trainer SK Rapid Wien):
… über das Spiel: „Es war wirklich nervenaufreibend zum Schluss. In der ersten Halbzeit haben wir gewusst, dass wir Geduld brauchen. Nichtsdestotrotz haben wir eine zweite Chance gehabt, wenn wir das 2:0 machen, geht es vielleicht auch anders aus, aber das haben wir leider nicht gemacht. In der zweiten Halbzeit haben sie dann etwas höher attackiert, wir waren zu hektisch und haben zu viel gewollt. Dadurch sind Fehler entstanden und wenn man dann das 2:1 bekommt, dann ist es klar, dass es dann mental schwierig wird. Ich glaube doch verdient, aber sehr hart erarbeitet.“

Aleksander Vucenovic (SKN St. Pölten):
… über das Spiel: „Erste Halbzeit haben wir es schlechter gemacht als in den letzten Spielen, in der zweiten Halbzeit haben wir dann umgestellt, sind aggressiver geworden, haben die Wiener vorne angepresst und so sind wir zu unseren Chancen gekommen. Mit ein wenig Glück machen wir das 2:2 auch noch.“

Christoph Riegler (SKN St. Pölten):
… über die Rasenqualität im Allianz-Stadion: „Der Rasen im Fünfmeterraum ist einfach nicht bundesligatauglich, für mich ist es eine Zumutung da drin zu stehen. Das sind spielentscheidende Situationen und da ist das einfach nicht bundesligatauglich.“

… über die Gegentore: „Die beiden Elfer sind wie aus einem Filmausschnitt, der die ganze Saison zusammenfasst, aber es ist leider so und wir müssen weiterkämpfen.“

… über die Leistung der Mannschaft: „Wir sind dann sehr gut ins Spiel gekommen, haben das Anschlusstor gemacht und haben noch eine sehr gute Chance zum 2:2. Man hat gemerkt, wie die Zuschauer darauf reagiert haben, dass wir gut im Spiel sind. Wir hätten uns mehr verdient heute.“

Oliver Lederer (Ex-Trainer SKN St. Pölten):
… über die Reaktion auf seine Freistellung: „Ich habe schon versucht vieles oftmals von mir wegzuschieben und nicht ganz so nah an mich ranzulassen. Irgendwann wachst du dann auf und kommst drauf, dass du es wieder an dich ranlässt, dass es wieder etwas mit dir macht. Ich glaube auch, dass ich das brauche, ich kann nicht arbeiten ohne diese Gefühle zuzulassen. Ich brauche den Druck, das ist meine Arbeitsweise. Das bin ich.“

… über die Leistung im Frühjahr: „Es ist eher schlechter geworden, das kreide ich mir selber an und das ist auch der größte Vorwurf, den ich mir selber mache, weil ich doch den einen oder anderen Wunschspieler bekommen habe und ich deren Potenzial aber nicht so in die Mannschaft einfügen konnte, wie es die Mannschaft gebraucht hätte, um besser zu werden. Von daher ist es schon sehr enttäuschend, auch für mich persönlich, dass ich da so gegen die Wand gefahren bin. Das sehe ich schon als persönliche Niederlage.“

… über die Struktur in St. Pölten: „Nichts davon, was beim SKN läuft, ist irgendeiner Form eine Ausrede für die Performance, die ich als Trainer dort abgeliefert habe. Das lasse ich für mich selber so nie gelten. Ich habe auch gewusst, wie der Verein aufgestellt ist, das hat man mir erklärt und ich habe das auch zur Kenntnis genommen und den Job auch angetreten.“

… über seinen Nachfolger Kühbauer: „Ich bin am heutigen Tag der Meinung, dass in der Situation, in der sich der SKN jetzt befindet, der Didi der Beste ist, den man bekommen kann. Er kann mit seiner Intuition sehr viel sehr schnell bewegen, er kann kurzfristig unglaublich hypen. Ich habe ihn selber ja auch als Trainer gehabt und ich weiß, was er bei einem Spieler bewirken kann. Da gehört er für mich zu den besten Trainern Österreichs. Die Frage wird auch sein, wie sehr er sich entwickelt hat.“

Walter Kogler (Sky Experte):
… über Kühbauer: „In der Situation braucht St. Pölten einen Trainer, der davon überzeugt ist noch etwas bewirken zu können. Man hat sehr viel probiert, Lederer, der eher vom System her was versucht hat umzustellen, man hat im Winter Spieler dazubekommen, das hat trotzdem nicht funktioniert. Jetzt ist ein Trainer gefragt, der der Mannschaft wieder so etwas wie Selbstvertrauen einimpfen könnte.“

Michael Konsel (Sky Experte):
… über St. Pölten: „Man bemüht sich, man probiert und letztendlich kassiert man doch wieder eine Niederlage. Auch sehr unglückliche Gegentore teilweise, die Entstehungsgeschichte zum ersten Elfmeter war schon unglücklich, zum zweiten ähnlich, muss auch nicht gegeben werden. Aber die Burschen haben trotzdem noch Moral und sie versuchen es wenigstens irgendwie zu punkten.“

… über Rapid: „Wichtig ist, dass man die Chancen verwertet und das war vor diesen letzten drei Spielen nicht so. Da hat man zwar immer wieder Chancen vorgefunden, aber sie nicht verwertet. Jetzt spielt man nicht gut, nicht immer, nicht über 90 Minuten, aber man gewinnt und das ist das Wichtigste. Es war ein mühsamer Sieg heute, aber man hat ja auch andere Chancen vorgefunden. Bei Rapid funktioniert es momentan, weil die Ergebnisse passen.“

Presseinfo Sky Austria

08.04.2018