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In der 30. Runde der tipico Bundesliga stand am Sonntag im Ernst-Happel-Stadion das 326. Wiener Derby Austria Wien vs. Rapid Wien auf dem Programm. Im vermutlich letzten Duell der sportlichen Wiener Erzrivalen konterten die Hütteldorfer die Veilchen eiskalt aus dem Ernst-Happel-Stadion. Endstand vor 11.267 Zuschauern 0:4 (0:2).

Das Spiel begann wie allgemein erwartet von beiden Teams vorsichtig geführt. Beide Mannschaften präsentierten sich zwar offensiv ausgerichtet aber nicht gewillt irgendeine Form von Risiko einzugehen. So entwickelte sich zwar ein intensives Spiel dem jedoch die offensiven Ausrufezeichen fehlten. Mit dem ersten erwähnenswerten Angriff ging Rapid Wien in Führung. In der achten Minute flankte Schaub den Ball von der linken Seite zur Mitte. Alhassan kommt mit seinem, gefühlt nicht Bundesliga-tauglichen, Klärungsversuch zu kurz so kommt der Ball zu Schwab. Der zieht ab und überwindet Pentz zum 0:1. Keine 120 Sekunden später hätte es die Austria mit dem ersten gefährlichen Angriff den Gästen gleichtun können. Nach sehenswerter Einzelleistung von Pires setzt der Flügelspieler der Austria den Ball, alleine vor dem Gäste-Torhüter knapp am Tor vorbei. Das schnelle erste Tor tat dem Spiel nach sehr verhaltenen Beginn gefühlt „sehr gut“. Beide Mannschaften präsentierten sich durchaus sehr ausgerichtet wo Bei Rapid Wien gefühlt den gefährlicheren, zielstrebigeren Eindruck machte. Die nächste dicke Torchance war jedoch den Gastgebern vorbehalten. Nach einem schwachen Abschlag von Strebinger kommt der Ball über Alhassan zu Pires. Seinen Querpass zur Mitte verpasst Stürmer Monschein knapp (21.). Keine 180 Sekunden später prüfte auf der Gegenseite Schobesberger per Kopf Austria-Torhüter Pentz der den Ball mit seinem guten Stellungsspiel den Ball sicher parierte. Auf der Gegenseite setzte Alhassan eine Flanke von de Paula per Kopf knapp über das Tor (32.). Fünf Minuten später hatte Rapid Wien die große Chance auf das 0:2. Einen 4-gegen-2-Konterangriff spielten die Hütteldorfer jedoch denkbarst schlecht zu Ende. Am Ende brachte Schaub den Ball nicht an Madl vorbei zur Mitte. Vieles deute bereits auf eine 0:1-Pausenführung für Rapid Wien hin – Doch dann kam die 42. Minute. Murg wird auf der rechten Angriffsseite ideal in Szene gesetzt. Salamon lässt seinem Gegenspieler deutlich zu viel Platz und so hat der Offensivspieler der Hütteldorfer am Ende wenig Mühe den Ball überlegt zum 0:2-Pausenstand in die Maschen zu zwirbeln. Ein Zwischenstand der durchaus als verdient zu bezeichnen ist. Aufgrund der Chancen der Austria fiel die Pausenführung der Gäste jedoch um das oft zitierte „Tor zu hoch aus“.

Nach dem Seitenwechsel versuchte zunächst die Austria das Unmögliche und drückte auf den Anschlusstreffer. In der 51. Minute zeigten sich die Gäste wie so häufig an diesem Abend von der effektiven Seite. Berisha schickt Schobesberger auf die Reise. Der steht völlig alleine vor Veilchen-Torhüter Pentz, umkurvt den Schlussmann der Violetten und schiebt den Ball zum 0:3 ein. Damit war das Spiel früh entschieden. Austria Wien gab zwar nicht auf. Mehr als ein Abseitstor von Venuto in der 57. Minute stand für die Violetten jedoch in dieser Phase nicht zu Buche. Keine 180 Sekunden später hatten die Gäste durch Murg und V. Berisha eine Doppelchance auf das 0:4. Das Duo verfehlte das Austria-Tor jedoch knapp. Keine 120 Sekunde später gab es den nächsten äußerst gefährlichen Konter der Gäste. Schobesberger scheiterte dabei an Torhüter Pentz. Das Spiel war längst entschieden und von Minute zu Minute verlor ein eigentlich unterhaltsames Spiel immer mehr an Brisanz und Intensität. In der 71. Minute war die Austria dem Ehrentreffer gefühlt sehr nahe. Rapid-Goalie Strebinger konnte sich zunächst bei einer Hereingabe von Pires und danach gegen den eingewechselten Lee auszeichnen (71.). Wie so häufig an diesem Abend präsentierte sich Rapid praktisch im direkten Gegenangriff von der effektiveren Seite. Mal wieder schlugen die Gäste aus einem Konterangriff zu. Berisha setzte sich auf der linken Seite durch – Querpass zur Mitte zum eben erst eingewechselten Kvilitaia der den Ball aus kurzer Distanz zum 0:4-Endstand über die Linie drückte. Dieser hätte am Ende noch häher ausfallen können. Schaub verfehlte – mal wieder nach einem Konterangriff – mit einem Schlenzer das Austria-Tor nur knapp. In der 88. Minute zappelte der Ball erneut im Netz der Austria. Torschütze Berisha stand aber knapp in Abseitsstellung.

Am Ende feiert Rapid Wien einen, aufgrund der höheren Effektivität, verdienten 4:0-Auswärtssieg. Die Austria verhielt sich über weite Strecken einfach zu naiv und ließ sich von den Hütteldorfern schier nach Belieben auskontern. Hier muss sich auch Veilchen-Trainer Thomas Letsch einige unangenehme Fragen gefallen lassen. Taktisch Änderungen oder möglicherweise auch der eine oder andere Wechsel hätten für ein anderes Resultat gesorgt. So kann sich Rapid Wien über einen klaren Derby-Sieg freuen der bei weitem nicht so deutlich hätte ausfallen können/müssen.

Austria Wien vs. Rapid Wien 0:4 (0:2)
Ernst-Happel-Stadion, 11.267 Zuschauer, SR Grobelnik

Tore: Schwab (8.), Murg (42.), Schobesberger (51.), Kvilitaia (73.)

Austria Wien: Pentz – Klein, Madl, Borkovic, Salamon – Demaku, DePaula (77./Grünwald) – Venuto, Alhassan (54./Fitz), Pires (63./Lee)- Monschein
Rapid Wien: Strebinger – Pavelic, Hofmann, Galvao, Bolingoli – Ljubicic, Schwab (76./Petsos) – Schaub, Murg (76./S. Hofmann), Berisha – Schobesberger (72./Kvilitaia)

15.04.2018