Rapid Wien, Red Bull Salzburg, #scrrbs

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In der 34. Runde der tipico Bundesliga stand im Allianz Stadion das Spiel Rapid Wien vs. Red Bull Salzburg auf dem Programm. Die Bullen feierten dabei einen souveränen 1:4 (0:3)-Auswärtssieg in Wien Hütteldorf. Wohl auch aufgrund eines taktischen Experiments der Gastgeber welches völlig in Hose ging hatten die Gäste am Ende dank einer abgebrühten Leistung überraschend leichtes Spiel.

Das Spiel begann wie allgemein erwartet. Trotz des äußerst anstrengenden Cup-Finales attackierten die Gäste überfallsartig und erwischten durch die aggressive Spielweise den besseren Start ins Spiel Bereits in der vierten Minute wurden die Mozartstädter für ihr Engagement bemüht. Nach einem Schuss von Haidara kann Rapid-Torhüter Strebinger den Ball nur kurz abwehren. In der Folge steht Farkas goldrichtig und schiebt zum frühen Führungstreffer einschiebt. Nach danach agierte Red Bull Salzburg im Stil einer internationalen Spitzenmannschaft. Rapid Wien hatte spürbar Probleme ins Spiel zu kommen und kamen kaum zu einem geordneten Spielaufbau. Den ersten erwähnenswerten Angriff fanden die Gastgeber in der zehnten Minute vor als sich Gäste-Torhüter Stankovic bei einem Schuss von Murg auszeichnen konnte. Praktisch im Gegenzug hätte es 0:2 stehen müssen. Nach einem Steilpass läuft Wolf alleine auf Rapid-Torhüter Strebinger zu. Der Bullen-Stürmer umspielt den Rapid-Schlussmann doch Petsos, der zuvor die Situation mit einem Fehlpass eingeleitet hatte, kann die Situation klären. Wieder 60 Sekunden später hatte Rapid Wien mit dem ersten durchdachten Angriff Pech. Schobesberger schickt Murg. Sein Schuss prallt von der Stange zurück ins Spielfeld. Der Ball kommt zu Berisha. Der wartet einen Augenblick zu lange. So kann in der Folge Stankovic den Ball abwehren. Weitere 60 Sekunden erhöhten die Bullen auf 0:2. Nach einem Schuss von Haidara kann Strebinger den Ball nur kurz abwehren. Dabbur steht goldrichtig und staub in der 13. Minute ab. Nach einer turbulenten ersten Viertelstunde führten die Gäste nicht unverdient – jedoch aufgrund des Stangenschusses der Gastgeber um das oft zitierte „Tor zu hoch“.

Trotz einer neuformierten flexiblen Fünferkette im Defensivverbund war Rapid Wien weiter defensiv verwundbar. In der 21. Minute hatte Gulbrandsen eine dicke Chance auf das 0:3. Auch hier sah die Hintermannschaft der Hütteldorfer alles andere als souverän aus. Auf der Gegenseite prüfte konnte sich Stankovic bei einem Schuss von Schobesberger bei einem Schuss aus der Rubrik „dankbarer Tormannball auszeichnen (26.). Praktisch im Gegenzug legten die Gäste den dritten Treffer nach. Haidara schickt Gulbrandsen auf die Reise. Der läuft alleine (!) auf Torhüter Strebinger zu und überlupft den Schussmann der Hütteldorfer zum 0:3. Aufgrund der letzten beiden großen Torchancen ging auch die Führung in dieser Höhe in Ordnung. Nach dem dritten Gegentreffer reagierte Rapid-Trainer Djuricin und stellte auf die gewohnte 4-2-3-1 Formation um. Jedoch ohne den gewünschten Erfolg. Red Bull Salzburg spazierte praktisch weiter durch die Abwehrreihe der Hütteldorfer. In der 31. Minute fand Dabbur die nächste ausgezeichnete Chance auf den nächsten Treffer vor. Weitere 180 Sekunden später gab es für Rapid Wien den nächsten Nackenschlag. In der gleichen Situation verletzten sich Debütant Müldür und Kuen und mussten verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Trainer Djuricin war somit vor dem Seitenwechsel zu einem Doppeltausch gezwungen. Vor dem Seitenwechsel hatte Rapid Wien die besseren Spielanteile. Red Bull Salzburg lauerte auf Konterangriffe. Offensiv traten beide Mannschaften jedoch bis auf eine Saison nicht mehr in Erscheinung. Bei einem Schuss von Wolf konnte sich Strebinger auszeichnen. Pausenstand somit 0:3!

In der Pause gab es heftige Diskussionen über die Sinnhaftigkeit und die Umsetzung des taktischen Konzepts der Gastgeber. Auf dem Spielfeld zeigten die Hütteldorfer eine Reaktion in dem sie deutlich intensiver zu Werke gingen. Zählbares kam dabei nicht heraus. Nach einigen Minuten war dieser Energieanfall wieder verflogen. Red Bull Salzburg kontrollierte das Spielgeschehen ohne defensiv etwas „anbrennen“ zu lassen. In der 67. Minute hätten die Bullen beinahe das 0:4 erzielen können. Ein Freistoß des eingewechselten Yabo klatschte gegen die Latte. Hier wäre Torhüter Strebinger absolut chancenlos gewesen. Aus dem sprichwörtlichen „Nichts“ gelingt Rapid Wien in der 75. Minute der Anschlusstreffer. Onguene vertändelte den Ball leichtfertig gegen Schobesberger der den Ball rasch weiterleitet zu Schwab der den mitgelaufenen V. Berisha sieht. Der behält die Nerven und netzt zum 1:3 ein. Dieser Treffer war der Beginn einer wieder hitzigen, intensiven Schlussphase. In der 78. Minute rettete Gäste-Torhüter Stankovic in höchster Not bei einem Schuss von Schwab wehrte der Goalie der Bullen den Ball mit den Fingerspitzen ab. Keine 180 Sekunden später hatte Murg eine ausgezeichnete Schusschance. Doch er setzte den Ball über das Tor. Keine weiteren 60 Sekunden reklamierten die Rapidler nach einem Zweikampf zwischen „Aushilfslinksverteidiger“ Schlager und Murg einen Elfmeter. Auf der Gegenseite zeigte sich Red Bull Salzburg von der eiskalten Seite und konterten die Gastgeber eiskalt aus. Nach einer Hereingabe von Yabo drückte Dabbur den Ball aus kurzer Distanz zum 1:4-Endstand über die Maschen.

Am Ende feiert Red Bull Salzburg einen völlig verdienten 4:1-Auswärtssieg im Allianz-Stadion bei Rapid Wien. Die Hütteldorfer waren über weite Strecken des Spiels nicht auf Augenhöhe und fanden nur selten ein Mittel gegen die clevere, abgebrühte Spielweise des Europa League-Semifinalisten. Das taktische Konzept der Gastgeber mit einer Fünferkette in der ersten Halbzeit war der sprichwörtliche „Griff daneben“. Hier muss sich Rapid-Trainer Djuricin den berechtigten Vorwurf der viel zu späten Reaktion auf diesen Umstand gefallen lassen.

Rapid Wien vs. Red Bull Salzburg 1:4 (0:3)
Allianz Stadion, 22.300 Zuschauer, SR Drachta

Tore: Berisha (75.) bzw. Farkas (4.), Dabbur (13., 82.), Gulbrandsen (26.)

Rapid Wien: Strebinger – Thurnwald, Müldür (34./Sonnleitner), M. Hofmann, Kuen (34./Auer) – Petsos (80./Joelinton), Ljubicic – Murg, Schwab, Berisha – Schobesberger
Red Bull Salzburg: Stankovic – Lainer, Ramalho, Onguene, Farkas (54./Yabo) – Haidara(74./Leitgeb), Samassekou, Schlager – Wolf – Gulbrandsen (60./Mwepu), Dabbur

13.05.2018