
Am Sonntag stand in der 3. Runde der tipico Bundesliga das Duell Rapid Wien vs. WAC auf dem Programm. Vor 14.800 Zuschauer gab es im Allianz-Stadion keine Tore und gefühlt mehrere Verlierer. Am Ende machten dann die Rapid-Fans ihren Unmut freien Lauf und forderten die Ablöse von Trainer Djuricin.
Der Reihe nach: Das Spiel begann wie allgemein erwartet – Rapid Wien konnte sich ein optisches Übergewicht erarbeiten. Die Hütteldorfer konnte daraus aber wenig bis kein Kapital schlagen. Wie auch schon im Europa League-Spiel in Bratislava fehlte der qualitativ hochwertige Pass in die Sturmspitze. Auf der Gegenseite stand der WAC zunächst kompakt in der eigenen Hälfte und lauerte auf Konterangriffe. Diese fielen unter die Rubrik „im Ansatz gefährlich“. Berisha (7.) bzw. Liendl (10., 12.) sorgten für die ersten Abschlüsse des Spiels. Wobei zuletzt genannter Schuss zum ersten Mal echte Torgefahr ausstrahlte. Diese Offensivaktion der Gäste sorgte dafür, dass die Hütteldorfer ins Wanken gerieten. In der 17. Minute fand der WAC die nächste dicke Chance auf den Führungstreffer vor. Nach einem Eckball setzt der praktisch ungestörte Orgill den Ball per Kopf neben das Tor. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war selbst dem optimistischsten Rapid-Fan klar, dass dieses Spiel kein „sportlicher Selbstläufer“ werden würde. Während im Spiel der Gastgeber weiter sehr viel Stückwerk blieb, vermochten die Gäste durchaus offensiv für gefährliche Akzente setzen. Ein Schuss von Ritzmeier (23.) und zwei viel zu lässig zu Ende gespielte Konterangriffe des ehemaligen Holland-Legionärs (24., 31.) sorgten für Torgefahr. Auf der Gegenseite war das Offensivspiel der Hütteldorfer bestenfalls Stückwerk. Nach rund 25 Minuten gab es im Allianz-Stadion die ersten Pfiffe. Diese wurden in der 34. Minute so richtig laut als plötzlich Ritzmeier alleine vor dem Rapid-Torhüter stand. Strebinger konnte sich mit einer Glanzparade auszeichnen. Der Führungstreffer für die Gäste wäre zu diesem Zeitpunkt keinesfalls unverdient gewesen. So torkelte Rapid Wien weiter durch den ersten Durchgang. Nur durch Glück und wohl auch mangelnder Konzentration der Gäste aus Kärnten „rettete“ sich Rapid Wien in die Halbzeitpause. Der Zwischenstand von 0:0 fiel definitiv unter die Rubrik „schmeichelhaft“. Eine Führung der Gäste wäre dem Verlauf nach durch gerechtfertigt gewesen.
In der Halbzeitpause dürfte es in der Kabine der Hütteldorfer einige „laute Worte“ gegeben haben. Trainer Djuricin nahm auch zwei Wechsel vor. Schwab und Ivan blieben in der Kabine. Ljubicic und Murg kamen ins Spiel. Am Geschehen auf dem Spielfeld änderte sich weiter wenig. Die Hütteldorfer versuchten weiter mit unlauteren Mitteln die Gäste in Verlegenheit zu bringen. Auf der Gegenseite war der WAC in den Offensivaktionen geistig und körperlich präsenter. Es fehlte jedoch weiter an der allerletzten Genauigkeit im Spiel der „Wölfe“. Die Kärntner kontrollierten das Spiel schockierend einfach ohne eine außergewöhnliche Leistung abrufen zu müssen. Novak (54.), Orgill (67.), Sollbauer (73.) und Schmerböck (81.) hätten für die längst fällige Führung für den WAC sorgen müssen. Die Kärntner gingen zum Teil fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um. Wer mit Fortdauer des Spiels ein Aufbäumen oder eine Reaktion von Rapid Wien erwartete wurde bitter enttäuscht. Die Hütteldorfer enttäuschten in allen Belangen und boten eine phasenweise inferiore Leistung. In der zweiten Halbzeit gab es lediglich eine gute Torchance. Potzmann verfehlte mit einem Schuss in der 58. Minute sein Ziel nur knapp. Ein Sieg für die Gastgeber wäre jedoch an diesem Abend an Ungerechtigkeit kaum zu überbieten gewesen.
Am Ende trennen sich die beiden Teams 0:0-Unentschieden und teilen sich die Punkte. Für Rapid Wien war es am Ende ein äußerst schmeichelhafter Punkt. Auf der anderen Seite kann sich der WAC zwar über einen Punktegewinn in Wien-Hütteldorf freuen. Trotzdem fühlt sich das Remis aus Sicht der Kärntner wie eine Niederlage an. Wäre man vor dem Spiel mit einem Punktegewinn durchaus zufrieden ins Lavanttal zurückgereist so überwog am Ende durchaus auch eine Portion Frust. Apropos Frust: Nach dem Schlusspfiff ließen viele Rapid-Fans ihren Frust freien Lauf. „Gogo raus“-Sprechchöre hallten durch das Allianz-Stadion. Die Stimmung vor dem wichtigen Europacup-Rückspiel gegen Slovan Bratislava kann durchaus als „gereizt“ bezeichnet werden.
Rapid Wien vs. WAC 0:0
Allianz Stadion, 14.800 Zuschauer, SR Heiss
Tore: Fehlanzeige
Rapid Wien: Strebinger – Auer, Müldür, Barac, Potzmann – Martic, Schwab (46./Ljubicic) – Berisha, Knasmüllner, Ivan (46./Murg) – Alar
WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Gollner, Schmitz – Sprangler, Leitgeb, Wernitznig – Liendl, Ritzmaier (72./Schmerböck) – Orgill (93./Gschweidl)
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12.08.2018