Austria Wien Trainer Thomas Letsch: „Das war heute einfach schlecht.“

© Sportreport

In der 8. Runde der Tipico Bundesliga trafen in der Generali Arena die Mannschaften FK Austria Wien und LASK aufeinander.

Die Gäste aus Oberösterreich behielten die Oberhand und konnten sich mit 3:0 durchsetzen. Wir haben die Stimmen zum Spiel …

FK Austria Wien – LASK 0:3 (0:1)
Schiedsrichter: Walter Altmann

Thomas Letsch (Trainer FK Austria Wien):
… über das Spiel: „Zuerst einmal Glückwunsch an Oliver und den LASK. Es kamen heute zwei Dinge zusammen. Zum einen ein bärenstarker LASK, der heute erste Halbzeit super gespielt hat und auf der anderen Seite wir, die überhaupt nie das geschafft haben, was wir uns vorgenommen haben umzusetzen. Wir hatten keinen zweiten Ball, waren immer einen Schritt später als der Gegner da. Der Gegner hatte die Leidenschaft, den Willen, den wir uns vorgenommen haben. Da müssen wir schon hinterfragen, was wir in der Woche vielleicht nicht so gut gemacht haben, weil es in der ersten Halbzeit eine ganz klare Geschichte war. Zweite Halbzeit war es ein bisschen offener, aber hinten raus, wie wir uns da angestellt haben, war symptomatisch. Wir haben den Zweikampf nicht gewonnen und wenn der Ball irgendwo hinfiel war der Spieler vom LASK schon da, war gedanklich viel schneller, war am Agieren und wir waren nur am Reagieren. Wenn du nur reagierst kannst du kein Spiel gewinnen. Das war heute einfach schlecht.“

… vor dem Spiel über die Morddrohungen gegen Pentz: „Es war in der Vorbereitung gar kein Thema. Es wurde viel darüber gesprochen, dass sowas überhaupt keinen Platz im Fußball oder der Gesellschaft haben darf, da brauchen wir nicht darüber reden, aber uns hat es, was die Spielvorbereitung anbelangt, überhaupt nicht beeinflusst.“

… vor dem Spiel über den LASK: „Ich denke der LASK gehört zu den ganz großen Mannschaften in der Liga, das haben sie letztes Jahr bewiesen. Ich denke man redet immer von den großen Vier, aber man muss über die großen Fünf sprechen, da gehört der LASK absolut dazu.“

James Jeggo (FK Austria Wien):
… über das Spiel: „Wenn du gegen den LASK spielst weißt du worum es geht, nämlich darum Zweikämpfe anzunehmen und man muss intelligent spielen. Sie pressen sehr gut, sind sehr aggressiv. Heute in der ersten Halbzeit haben wir, glaube ich, von den Zweikämpfen her nicht genug gewonnen. Ich glaube wir haben jeden zweiten Ball verloren. Zweite Halbzeit haben wir es ein bisschen mehr in den Griff bekommen, hatten auch ein paar schöne Aktionen nach vorne. Zum Schluss war es zu wenig. Die letzten fünf Minuten haben wir komplett die Ruhe verloren. Wir müssen viel von diesem Spiel lernen. Es geht weiter, ist nicht tragisch, aber es sind trotzdem drei verlorene Punkte. Wir wollten diese Heimserie fortführen, aber wir müssen von dem Spiel lernen und am Mittwoch geht es weiter.“

… über sein Comeback: „Natürlich freut es mich, dass ich zurück bin, aber es wäre mir lieber, dass wir drei Punkte gewinnen und ich neunzig Minuten auf der Bank sitze. Es war für mich heute wichtig der Mannschaft zu helfen. Ich freue mich, dass ich zurück bin, der Mannschaft jetzt Woche für Woche helfen kann und wir schauen, dass wir unser Ziel für dieses Jahr erreichen.“

Markus Kraetschmer (Vorstand FK Austria Wien):
… vor dem Spiel über die Morddrohungen gegen Patrick Pentz: „Zunächst ist man natürlich einmal wirklich schockiert, dass sowas überhaupt passieren kann. Man ist es ja leider auch gewohnt, dass Beschimpfungen offensichtlich dazugehören. Es ist etwas, das mich persönlich immer sehr ärgert, weil ich den positiven Support der Fans sensationell finde, aber alles andere wirklich einfach für Dinge halte, die einfach nichts auf dem Fußballplatz verloren haben. Das, was bei Patrick Pentz passiert ist, geht zu weit. Wir haben ihn unterstützt, waren gemeinsam mit ihm bei der Polizei. Es ist leider auch nichts Neues, wir hatten dieses Thema ja auch mit Raphael Holzhauser in der letzten Saison einige Male. Ich hoffe, dass die Polizei hier wirklich akribisch arbeitet, so kennen wir das und, dass man mit aller Entschiedenheit gegen diese Leute vorgeht, wenn sie ausgeforscht sind und einfach dafür sorgt, was immer wieder ausgesprochen wird, dass diese Menschen dann am Fußballplatz und in der Umgebung der Vereine nichts mehr verloren haben.“

… vor dem Spiel über die Vorfälle rund um das Derby: „Es ist verdammt schade. Wir sind am Ende einer Woche, wo wir ein sportlich, glaube ich, sensationelles Derby gesehen haben, toller Fußball und wo wir im Europacup zwei Siege gegen eine russische und eine deutsche Spitzenmannschaft gesehen haben und dann sprechen wir wieder über solche Dinge. Die Rivalität ist in Ordnung, aber es gibt absolute Grenzen. Da müssen wir als Vereine alles dafür tun, dass wir das eindämmen, zu versuchen, mit den Mitteln die wir haben, aber letztendlich auch die Polizei, die Gesetzgebung hat, dass man aus diesem Thema Kavaliersdelikt herauskommt und es hier wirklich starke Strafen gibt, die hier auch abschreckend auf die Leute wirken.“

… vor dem Spiel darüber, was er sich von der Vorstandssitzung der Bundesliga in Bezug auf diese Vorfälle erwartet: „Vorstand ist Gott sei Dank der Christian Ehbauer, der macht das seit vielen Jahren gut, aber der Aufsichtsrat hat hier eine Verantwortung hier die entsprechenden Klubkonferenzen voranzutreiben. Und wenn diese Dinge aufpoppen, wie sie jetzt aufpoppen, dann wird er sich damit beschäftigen. Ich konnte hier schon einige Vorgespräche führen und weiß, dass rund um den neuen Vorsitzenden Gerhard Stocker wirklich alle bemüht sind sich dieses Themas anzunehmen. Es ist eine sehr schwierige Situation. Letztlich müssen alle Klubs mitziehen, da gilt es auch die Kollegen zu überzeugen. Fakt ist aber auch, dass offensichtlich diese Strafrahmen, wie man sie bisher hatte, noch zu wenig abschreckend waren, dass hier solche Dinge passieren. Letztendlich muss aber auch jeder einzelne Klub im Dialog mit seinen Fans versuchen Grenzen zu ziehen. Ich bin aber überzeugt, dass das wirklich alle wollen und tun.“

Oliver Glasner (Trainer LASK):
… über das Spiel: „Die Burschen gehen in jedem Spiel an die Grenze und dann ernten sie. So wie wir heute über weite Strecken aufgetreten sind, erste Halbzeit hat Austria Wien eigentlich kaum Mittel gefunden gefährlich nach vorne zu kommen. Einmal, wo wir den Ball ein bisschen leichtsinnig verloren haben, aber ansonsten haben wir das Spiel in ihre Hälfte verlagert und sie immer wieder unter Druck gesetzt. Zweite Halbzeit war dann natürlich einmal eine Phase, wo die Austria einmal ein bisschen am Drücker war. Wie wir heute aufgetreten sind, war schon top.“

… vor dem Spiel darüber, wie sich Schlager entwickelt: „So wie ich es ihm zugetraut habe, weil wir jetzt ein ganzes Jahr im Training gesehen haben wie er das gemacht hat, welches Potenzial er hat und deswegen haben wir nach dem Abgang von Pavao Pervan auch gesagt, dass wir ihm das Vertrauen geben. Wir haben nie daran gezweifelt und er hat das bisher gerechtfertigt.“

Reinhold Ranftl (LASK):
… über das Spiel: „Ich glaube wir haben heute eine unglaubliche Leidenschaft an den Tag gelegt, eine unglaubliche Laufbereitschaft. Ich glaube die drei Punkte gehen höchst in Ordnung. Jetzt stehen wir wieder auf dem zweiten Platz, geben Woche für Woche Gas und dann schauen wir was nächste Woche rauskommt.“

… über sein Tor: „Ich glaube das Beste ist man überlegt gar nicht. Das hat man in der Situation gesehen, ich habe ihn super getroffen. Ich freue mich über mein erstes Tor in dieser Saison. Ich glaube diese Saison machen wir unglaubliche Tore. Es ist egal wer die Tore macht, am Ende zählen die drei Punkte.“

Alexander Schlager (Torhüter LASK):
… im Videobeitrag zu seiner jetzigen Position als erster Torhüter des LASK: „Jetzt fühle ich mich auch das erste Mal so richtig angekommen. Jetzt fühle ich mich auch so, dass ich sage, jetzt bin ich bereit, dass ich das Woche für Woche versuche auf den Platz zu bringen. Ich glaube, wenn man das im Vergleich zu früher hernimmt, habe ich auch von der mentalen Seite einen irrsinnigen Sprung gemacht. Ich fühle mich einfach sicherer und wesentlich ruhiger.“

… im Videobeitrag zu seiner Form: „Ich glaube, dass es mir jetzt so gut gelingt ist natürlich überragend. Es waren jetzt super Spiele dabei und auch super Bälle, die zu halten waren. Das freut mich natürlich irrsinnig, aber macht auch Lust auf mehr.“

… im Videobeitrag dazu, was er von Pavao Pervan gelernt hat: „Ich sage, dass ich vom menschlichen und torwarttechnischen her von einer hervorragenden Person lernen durfte. Das bleibt nicht verborgen. Ich weiß ganz genau, dass ich letzte Saison sehr viel von Pavao dazugelernt habe, weil das einfach ein Musterprofi war und nicht umsonst jetzt in der deutschen Bundesliga bei Wolfsburg spielt.“

Hans Krankl (Sky Experte):
… über das Spiel: „Schlecht für die Austria. Sie hätten viel vom Derbysieg mitnehmen können. Aber heute war gar nichts. Der LASK hat das Spiel neunzig Minuten lang kotrolliert und hat zum Schluss noch entscheidende Tore für einen hohen Sieg gemacht.“

… über den Lauf des LASK: „Von Sieg zu Sieg kommt mehr Selbstvertrauen, mehr Moral in die Mannschaft. Daraus entsteht ein Lauf und dann gelingen Dinge, wie zum Beispiel die letzten zwei Tore.“

… über die Morddrohungen gegen Pentz nach dem Wiener Derby: „Unfassbar. Irgendwo muss eine Grenze sein und irgendwo muss es aus sein. So etwas geht gar nicht. Wir sind noch immer bei unserem Sport, bei unserem Fußball. Das soll der Fußball bleiben, mit aller Rivalität, das ist super, aber so etwas geht gar nicht.“

… darüber, was für Konsequenzen es nach solchen Vorfällen gegen muss: „Ich glaube, wenn es noch einen Fehler gibt, dann liegt der darin, dass die Strafen zu schwach sind. Die Strafen müssen extremst härter ausfallen, für alle diese Dinge, die rundherum passieren und nicht in Ordnung sind, abgesehen von dieser Morddrohung, die das allerletzte ist. Es müssen die Strafen für Vergehen im Stadion extremst schwer sein, damit sowas nicht vorkommt. Da ist eine Strafe, wie ein Stadionverbot oder dass der Verein eine Geldstrafe bekommt, absolut zu wenig. Meines Wissens ist es in England so, dass man in England dieser Situation mitunter Herr geworden ist, wo es diese Strafen gibt, die sehr schwer ausfallen, mit Gefängnisstrafen mit vielen Jahren. Das macht Sinn und das hat in England Sinn gemacht.“

… vor dem Spiel über die Wichtigkeit des Derbysiegs der Vorwoche für die Austria: „Wenn man das Derby gewinnt, hat das einen großen Stellenwert. Ein Derby zu gewinnen gibt Selbstvertrauen, Moral und gute Laune. Der Verlierer wird verhöhnt, verspottet und verlacht. Man schöpft sehr viel Kraft durch einen Derbysieg.“

Walter Kogler (Sky Experte):
… über das Spiel: „Dem LASK hat heute eine konzentrierte gute Leistung genügt um souverän bei der Austria zu gewinnen. Die Austria hat sich heute extrem schwer getan überhaupt Chancen zu kreieren. Sie haben ganz wenige Abschlüsse zustande gebracht und in der Verteidigung waren sie auch alles andere als sattelfest. Ganz ein schwacher Auftritt der Austria und ein verdienter Sieg des LASK. Die Probleme, die die Austria gegen Rapid hatte, hatte sie auch heute und der LASK war imstande das besser auszunützen.“

… über die Defensivprobleme der Austria: „Die Austria war hinten nicht sattelfast. Die Verteidigung war zu pomadig. Man hat es dem LASK dann einfach gemacht auch den Deckel auf das Spiel draufzugeben.“

… über die Morddrohungen gegen Pentz nach dem Wiener Derby: „Das ist ja jetzt nicht das erste Mal, dass es Ausschreitungen gibt. Die gibt es in regelmäßigen Abständen und, dass es dann soweit kommt, dass Morddrohungen ausgesprochen werden, das ist dann der nächste Schritt. Man glaubt schon immer wieder, dass man das eindämmen muss. Alle Verantwortlichen sprechen immer davon, dass das nicht mehr vorkommen darf, aber man sieht das Gegenteil, es wird immer noch blöder und immer krimineller.“

… vor dem Spiel über die Leistungen von Schlager im Tor des LASK: „Er ist wie alle Spieler des LASK einfach in einer sehr guten Form. Er kann spektakuläre Bälle halten, aber was für einen Torhüter noch wichtiger ist, auch die relativ leichten, oder ich sage einmal keine Fehler zu machen. Er hat bis jetzt keinen groben Fehler gemacht. Er wirkt sehr ruhig und stabilisiert damit auch seine Vorderleute.“

Presseinfo Sky Austria

23.09.2018