Hans Krankl

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Zu Gast bei „Talk & Tore – Die Sky-Fußballdebatte“ waren am Montag Wacker Innsbruck-Trainer Karl Daxbacher, Traiskirchen-Coach Oliver Lederer, Kurier-Journalist Alexander Huber und Sky-Experte Hans Krankl. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.

Karl Daxbacher:

über den Druck als Rapid-Trainer: „Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ich das ausgehalten hätte, was Goran Djuricin ausgehalten hat. Normal sagt man, ich werfe das Handtuch, ich lasse mir das nicht bieten. Das war unglaublich. Er hat gekämpft und durchgehalten und jedes Mal versucht, die Mannschaft wieder einzustellen und vorzubereiten. Ein normaler Mensch hält das ja nicht aus.“

über Rückendeckung in Innsbruck: „Alfred Hörtnagl ist einer, der als General-Manager sehr gut unter ziemlich schwierigen Bedingungen arbeitet. Wir sind immer im Austausch. Er ist sehr pflichtbewusst und konsequent. Ich habe schon einige Erfahrungen gemacht, aber der Mann ist ein guter Mann.“

über den zu erwartenden Abstiegskampf von Innsbruck in der Bundesliga: „Wir haben es eigentlich immer so kommuniziert, aber es waren immer Stimmen, dass das obere Play-Off möglich sein muss. Wenn man einen Lauf hat, das zeigt St. Pölten vor, ist vieles möglich. Uns ist es nicht gelungen. Wir sind zwar immer für unser gutes Spiel gelobt worden, aber es hat keine Punkte gegeben. Und Zufall kann es auch nicht sein. Da müssen wir uns konzentrieren um im unteren Play-Off die Klasse zu halten.“

über sein Fehlverhalten gegen Schiedsrichter Hameter: „Ich habe auch der Mannschaft gesagt, dass es nicht in Ordnung war, weil der Trainer schon ein Vorbild sein soll. Denn sonst ermutigt man ja nur die Spieler, dass sie noch mehr reklamieren und sich bestätigt fühlen und dann konzentrieren sie sich gar nicht mehr auf das laufende Spiel. Es wird was in die Mannschaftskasse eingezahlt und ich möchte auch den selben Betrag der Strafe an eine Hilfsorganisation für Flüchtlinge spenden.“

Oliver Lederer:

über den Aufwärtstrend in St. Pölten: „Es ist endlich einmal Ruhe eingekehrt, natürlich begleitet von Erfolg. Das kann man von meiner Ära nicht sagen. Ich habe natürlich als Trainer dazu beigetragen. Ich habe auch für alles in meiner Zeit die Verantwortung übernommen. Ich habe auch diesen Schritt bewusst gemacht und auch die Hoffnung gehabt, dass eine gewisse Solidarität und Dynamik entwickelt und der Eine oder Andere aufsteht und sagt, okay, aber das war ein Trugschluss. Es war schon so, dass viele sehr froh waren, dass einer aufgezeigt hat und gesagt hat, ich bin für alles allein verantwortlich. Ganz so ist es, wie auch im Fall Djuricin, dann doch nicht. Es hat auch für mich eine Zeit gedauert, diesen Prozess abzuschliessen. Jetzt ist mit Didi Kühbauer (Anmk. zur Zeit der Sendung noch SKN-Trainer) ein sehr kompromissloser Trainer am Werk, der zu einem Zeitpunkt gekommen ist, wo er jegliche Macht bekommen hat. Die Performance führt so weit, dass er jetzt Kandidat Nummer Eins bei Rapid ist. Das verlangt den allergrößten Respekt vor seiner Leistung, weil ich weiß, wie unruhig es in St. Pölten sein kann.“

Alexander Huber (Kurier-Journalist):

über die geschwächte Position von Rapid-Sportdirektor Fredy Bickel: „Es muss nicht immer, wenn der Trainer scheitert, der Sportdirektor gehen, weil dann immer ein Vakuum entsteht. Ich würde es als Gesamtbild betrachten. Wie transferiert er Spieler? Da wird immer Gewinn gemacht. Mir kommt jetzt auch Goran Djuricin zu schlecht weg. Sein Punkteschnitt ist in Ordnung gewesen. Er hat in einer sehr schweren Situation stabilisiert. Es wird jetzt die ganze Schuld am Goran Djuricin abgeschoben und das stimmt so nicht. Natürlich ist es für Fredy Bickel ein Rückschlag. Er hat sich für ihn eingesetzt. Aber igendwann ist auch der Punkt gekommen, wo man fragt, reicht das noch?“

Sky-Experte Hans Krankl:

über die grundsätzlichen Probleme bei Rapid: „Es gibt keine Rapid-Familie mehr, weil bei diesem Verein fast kein Rapidler mehr dabei ist. Wenn man die ganze Bank von Rapid nimmt, die man gesehen hat, dann ist der Helge Payer der einzige Rapidler. Und wenn ich dann nach oben gehe, dann sehe ich weit und breit keinen Rapidler. Ich sehe keinen einzigen ehemaligen Spieler, der in irgeneiner Funktion tätig ist, egal welche Generation. Manche gehen in den Legenden-Klub, und selbst da wird es weniger.“

über Didi Kühbauer als Rapid-Trainer: „Wenn Didi Kühbauer einen Charakter hat, darf er bei Rapid nicht mehr Trainer werden. Sie haben ihn zweimal weggeschickt. Sie wollen ihn jetzt vielleicht nehmen und viel Geld zahlen. Das ist wieder die andere Sache der Medaille. Ich würde es ihm persönlich gern wünschen, weil ich ihn mag. Machen darf er es eigentlich nicht.“

über Fredy Bickel: „Das letzte Mal hat der Sportdirektor mit dem Trainer gehen müssen. Sportdirektor und Trainer gehören zusammen. Das ist die sogenannte sportliche Leitung und die sportliche Leitung bei Rapid hat, wie wir alle wissen, versagt. Da gehört Fredy Bickel auch dazu. Jetzt tu ich mir schwer, weil ich ihn kennen gelernt habe. Er ist ein sympathischer Mensch, respektvoll, aber es hat nichts damit zu tun, dass er den Trainer bestellt hat und eigentlich mit ihm die Reise antreten muss.“

Wiederholungstermine der aktuellen Sendung auf Sky Sport Austria HD:
Mittwoch, 3. Oktober, 9.45 Uhr

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02.10.2018