Großes OeSV-Aufgebot beim Europa-Auftakt in Palma

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Nach zwei intensiven Trainingsmonaten gastiert das österreichische Nationalteam bei der 50. Auflage der Princess Sofia Trophy vor Palma de Mallorca. Ab Montag segelt das große Aufgebot – erstmals in dieser Olympiade sind alle vom OeSV beschickten Klassen doppelt besetzt – beim Auftakt in die europäische Regatta-Saison.

Beim stark besetzten Europa-Auftakt stehen 1225 Athleten aus 67 Nationen an der Startlinie, der OeSV ist erstmals in dieser Olympiade in allen beschickten Klassen zumindest doppelt vertreten. Mit Niclas Lehmann / Niklas Haberl (470er) und Keanu Prettner / Marco Baumann (49er) sind diesmal auch zwei neue Boote dabei. „Sie lernen das Leben im Nationalteam kennen und profitieren sehr vom Know-How der Teamkollegen. Es war immer schon unsere Philosophie, dass wir in den beschickten Klassen mit mindestens zwei Booten antreten“, erklärt Matthias Schmid, der erstmals nach dem Rückzug von Georg Fundak die Geschehnisse der Nationalmannschaft als Sportdirektor leitet. „Die größte Umstellung ist es für mich, weil ich jetzt noch näher dabei bin. Ich tue mein Bestes, dass sich für die Segler so wenig wie möglich ändert und die entscheidenden Dinge genauso gut weiterlaufen. Der Fokus liegt auf harter Arbeit. Wir sind mit dem bisher größten Aufgebot an Sportlern und Betreuern hier, ich habe auch schon mit allen gute Gespräche geführt. Ich werde weiterhin die Voraussetzungen schaffen, dass alle gut arbeiten und wir jeden Tag optimal nutzen können. Diese Regatta ist eine weitere Standortbestimmung, eignet sich aber auch für Materialtest und um einige Sachen zu probieren. Wir wollen natürlich gute Resultate bringen und die nächsten Schlüsse für unsere Weiterentwicklung ziehen.“

High-Speed-Trainingstage für Zajac/Matz
„Für uns hat sich nichts verändert, wir haben unseren langfristigen Plan und wissen, was zu tun ist. Alle respektieren Matthias (Anm. Schmid) und es ist beidseitig vollstes Vertrauen vorhanden. Er wird die Dinge, die gut funktionieren, beibehalten und auch einen neuen Input liefern. Das ist wichtig, denn jede neue Generation sorgt auch für Weiterentwicklung,“ spricht Thomas Zajac über die Personal-Rochade. Der Olympia-Bronzemedaillengewinner von Rio und seine Segel-Partnerin Barbara Matz sind wie auch die OeSV-Teamkollegen schon seit einigen Tagen in Palma, um das gute Trainingsrevier auch für die weitere Saison-Vorbereitung zu nutzen. Nach dem Uruguay-Block trainierte das Nacra 17-Duo zwei Wochen in Österreich, bevor sie am vergangenen Wochenende auf die Balearen übersiedelten. „Wir haben zuhause viel im physischen Bereich trainiert, um für den bevorstehenden Regatta-Marathon gerüstet zu sein. Ich freue mich schon auf den Europa-Auftakt und das große Starterfeld. Bei flachem Wasser hatten wir schon einige High-Speed-Trainingstage. Bei der Regatta werden wir den Miami-Mast und eine andere Segel-Konstellation testen,“ so Zajac, der 2016 mit Tanja Frank Silber holte und daraufhin zu einer Audienz bei Prinzessin Sofia geladen war.

Bildstein/Hussl zurück in den Top-5
Vor einem Jahr war die Princess Sofia Trophy die erste Regatta, bei der Benjamin Bildstein und David Hussl aufgrund der Schulterverletzung des Vorarlberger Steuermanns nicht teilnehmen konnten. Auf die intensive Reha folgte ein starkes Comeback und zuletzt auch die Rückkehr in die Top-5 der 49er-Weltrangliste. „Das ist eine tolle Bestätigung. Mit der Ausnahme von der WM in Dänemark waren wir in den letzten zwei Jahren immer unter den Top-10. Wir haben über den Winter in Argentinien gut trainieren und einige Details verbessern können. Das wollen wir jetzt auch in der Regatta umsetzen, seglerisch sind wir auf einem guten Level“, weiß Bildstein. „Wir stehen jetzt besser da als je zuvor. Wir haben unsere Ziele vor Augen und wissen auch, wie wir das schaffen,“ so Vorschoter David Hussl, der besonderes Augenmerk auf die Starts legt: „Das wird wieder sehr wichtig werden. In Miami hatten wir hier anfangs noch Probleme, konnten uns mit Verlauf der Regatta aber steigern und auch dadurch ein gutes Ergebnis erzielen.“

Bargehr/Mähr auf der Suche nach dem perfekten Material
Nach Trainingsblöcken mit intensiven Materialtests in Miami und Split freuen sich auch David Bargehr und Lukas Mähr bereits wieder auf das Regattasegeln. „In Kroatien schliffen wir weiter an unserer Technik. Man muss die Dinge tausendmal wiederholen, um sie dann bei der Regatta anwenden zu können.“ Bei der Princess Sofia Trophy steht die aktuelle Kombination zwischen Mast und Großsegel erstmals auf den Prüfstand. „Jetzt gilt es unsere Materialkonstellation erstmals unter Wettkampfbedingungen zu testen. Natürlich wollen wir ein gutes Ergebnis einfahren, Priorität hat für uns aber einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Wenn das funktioniert, wird auch das Resultat stimmen,“ so Bargehr. Das große Saisonziel der OeSV-Athleten vom Yacht Club Bregenz steht aber noch bevor. „Bis spätestens bei der Weltmeisterschaft gilt es das perfekte Material-Paket zu finden. Bis dahin müssen wir voll da sein, um uns den Traum von den Olympischen Spielen erfüllen zu können,“ blickt David Bargehr motiviert nach vorne.

Vorfreude auf das Race-Feeling bei den 49erFX
Nach einem langen Trainingsblock in Auckland/Neuseeland müssen sich Tanja Frank/Lorena Abicht sowie Angelika Kohlendorfer/Lisa Farthofer in Palma de Mallorca nun auf neue Bedingungen einstellen. „Nachdem wir jetzt mehrere Wochen mit unserem neuen Boot in Auckland gesegelt sind, müssen wir uns nun auf unser zweites Boot einstellen. Es ist natürlich eine kleine Umstellung, die allerdings kein Problem darstellen sollte. Auch die Wetterbedingungen sind nicht mit Auckland vergleichbar, da sind wir von Neuseeland sehr verwöhnt,“ so Vorschoterin Lorena Abicht. Trotz der Umstellungen können die Vize-Weltmeisterinnen 2018 das Regattasegeln kaum erwarten. „Wir freuen uns nun wieder gegen eine große Konkurrenz antreten zu dürfen. Im 49erFX sind mehr als 60 Boote gemeldet. Es wird also ein richtig cooles Race-Feeling aufkommen, bei dem bereits die Starts eine spannende und anspruchsvolle Herausforderung sein werden,“ freut sich Steuerfrau Tanja Frank. „Wir haben die ersten Trainingstage in Mallorca bereits hinter uns und konnten unser Erlerntes von Auckland gut umsetzen. Wir haben uns für diese Regatta sehr spezifische Ziele gesetzt. Vor allem im taktischen Bereich haben wir ins uns einiges vorgenommen,“ setzt Frank fort. Als drittes FX-Team ist auch Laura Schöfegger und Boustani am Start. Die beiden Salzburgerinnen bereiteten sich zuletzt in Portugal auf die nächste Saisonphase vor.

OeSV-Aufgebot bei der Princess Sofia Trophy / Palma de Mallorca (ESP), 01. – 06. April 2019:
470er

David Bargehr / Lukas Mähr
Niko Kampelmühler / Thomas Czajka
Niclas Lehmann / Niklas Haberl

49er
Benjamin Bildstein / David Hussl
Keanu Prettner / Marco Baumann

49erFX
Tanja Frank / Lorena Abicht
Angelika Kohlendorfer / Lisa Farthofer
Laura Schöfegger / Anna Boustani

Nacra 17
Thomas Zajac / Barbara Matz
Laura Farese / Matthäus Zöchling

Presseinfo OeSV

29.03.2019