Nordmazedonien, Österreich, #MKDAUT

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Am Montag stand in der EM-Qualifikationsgruppe G das Duell Nordmazedonien vs. Österreich auf dem Programm. Nach einem unglücklichen Eigentor dreht die ÖFB-Auswahl auf und feiert einen deutlichen 1:4 (1:1)-Auswärtssieg in Skopje. Trotz des klaren Erfolgs machte sich die Truppe von Teamchef Foda das sportliche Leben deutlich schwerer als eigentlich nötig.

Das Spiel begann gleich mit einem Knalleffekt. Nach nur wenigen Sekunden schickte Ulmer Arnautovic steil. Der England-Legionär stand völlig alleine vor dem Tor der Gäste und ballerte Goalie Dimitrievski an. In der Folge war Österreich weiter die spielbestimmende Mannschaft. Die ÖFB-Auswahl dominierte das Geschehen schier nach Belieben. Bereits in der zwölften Minute fand die Truppe von Teamchef Foda die nächste dicke Möglichkeit vor. Ilsanker erkämpft den Ball und spielt den Ball weiter zu Arnautovic. Der schickt Sabitzer steil. Der steht alleine vor dem Gäste-Torhüter und schiebt den Ball am Tor vorbei. In der 18. Minute gab es die kalte Dusche für die überlegenen Gäste. Mazedonien ging mit den ersten „Angriff“ in Führung. Wobei dieser eigentlich völlig harmlos war. Eine Flanke von Alioski ist lange in der Luft. Hinteregger mit einer Kopfballrückgabe auf Lindner. Der ist völlig unmotiviert aus dem Tor geeilt und so kullert der Ball zur 1:0-Führung in die Maschen. Nordmazedonien führte und wusste in Wahrheit nicht warum. In der 24. Minute hatte Österreich die dicke Chance auf den Ausgleichstreffer. Einen Querpass von Lazaro lässt Laimer zu Arnautovic durch. Der England-Legionär ballert wieder genau den Torhüter an. Nach rund einer halben Stunde wurde auch Nordmazedonien die erste echte Torchance. Pandev verzog einen Ball in aussichtsreicher Position knapp am Tor von Goalie Lindner vorbei. In der 39. Minute hatte endlich die ÖFB-Auswahl Grund zum Jubeln. Nach herrlicher Vorarbeit von Laimer übernimmt Lazaro den Ball direkt und hämmert die Kugel zum 1:1-Pausenstand in die Maschen. Dieser hätte sogar, aus Sicht der ÖFB-Auswahl, besser ausfallen können. Eine Minute vor der Pause hätte Österreich in Führung gehen können. Arnautovic bedient Sabitzer mustergültig. Er hat viel Zeit, zieht ab und setzt den Ball an die Stange. Pausenstand somit 1:1.

Nach dem Seitenwechsel ging es in derselben Tonart weiter. Österreicher war die klar spielbestimmende Mannschaft. Eine dreifach-Torchance in der 50. Minute (Arnautovic, Sabitzer, Lazaro), sowie Möglichkeiten durch Laimer (53.), Arnautovic (54.) und Lazaro (54.) hätten für die längst verdiente Führung sorgen können, wohl eher müssen. In der 62. Minute war es dann soweit. Es gab Elfmeter für Österreich. Laimer schickt Sabitzer und der wird von Bejtulai von den Beinen geholt! Schiedsrichter Jeskow hatte keine andere Wahl und entschied auf Elfmeter. Kapitän Arnautovic übernahm die Verantwortung und hämmerte den Ball zum 1:2-Führungstreffer in die Maschen. Wer nun in der Folge einen Sturmlauf der sportlichen schwerst limitierten Gastgeber erwartete wurde bitter enttäuscht. Österreich dominierte das Spiel nach Belieben. Nach einer weiteren leichtfertigen Konterchance in der 79. Minute schlugen die Gäste in der Schlussphase gleich doppelt zu. Rund 180 Sekunden später erkämpft sich Ilsanker den Ball. Nach herrlicher Vorlage für Sabitzer bringt der Leipzig-Legionär den Ball zur Mitte wo Arnautovic die Kugel aus kurzer Distanz zum 1:3 einköpft. In der 86. Minute belohnte sich Laimer für seine bärenstarke Leistung mit dem Treffer zum 1:4-Endstand. Seinen Querpass fälschte Bejtulai unglücklich ins eigene Tor ab. Das Tor ging als Eigentor des Nordmazedoniers in die Geschichtsbücher ein.

Am Ende feiert Österreich einen völlig verdienten 1:4-Auswärtssieg in Skopje. Ein Spiel welches einige Fragezeichen hinterlässt. Zum einen war da die Vielzahl an äußerst leichtfertig vergebenen Torchancen. Mit mehr Nachdruck und einer höheren Effektivität hätte es einen noch deutlicheren Sieg gegen sportlich deutlich limitierte Nordmazedonier gegeben. Zum anderen gibt es aber den Charakter der Mannschaft und die hohe Pressingintensität der Nationalmannschaft positiv zu erwähnen. Im letzten Spiel des Jahres gingen viele Spieler gefühlt weit über die eigene Schmerzgrenze.

Nordmazedonien vs. Österreich 1:4 (1:1)
National Arena Todor Proeski, SR Jeskow (RUS)

Tore: Hinteregger (18./Eigentor) bzw. Lazaro (39.,), Arnautovic (62./Elfmeter, 82.), Bejtulai (86./Eigentor)

Nordmazedonien: Dimitrievski – Ristovski, Bejtulai, Velkoski, Alioski – Nikolov (67./Hasani), Bardhi, Ademi, Elmas (55./Ristevski) – Nestorovski (56./Radeski), Pandev
Österreich: Lindner – Lainer, Dragovic (46./Posch), Hinteregger, Ulmer – Laimer, Ilsanker, Schlager – Lazaro, Arnautovic (88./Burgstaller), Sabitzer (92./Schaub)

11.06.2019