Österreichs Volleyball-Nationalmannschaft verabschiedete sich am Donnerstagabend mit einer ansprechenden Leistung von der CEV EuroVolley 2019. Die Auswahl von ÖVV-Headcoach Michael Warm musste sich in seinem letzten Gruppenspiel in der Lotto Arena Antwerpen Serbien zwar 0:3 (16:25, 22:25, 20:25) geschlagen geben, bot aber dem Titelkandidaten in den Sätzen zwei und drei gut Paroli. Unter die rotweißroten Fans gesellten sich auch Österreichs Botschafterin in Belgien, Dr. Elisabeth Kornfeind, und Honorarkonsul Edwin Moehlig.
Österreich begann mit Aufspieler Max Thaller, Kapitän Peter Wohlfahrtstätter, Thomas Zass, Alex Berger, Toni Menner und Mathäus Jurkovics. Auf der Libero-Position wechselten einander wieder Philipp Kroiss und Florian Ringseis ab. Der erste Satz war eine klare Angelegenheit für den haushohen Favoriten, der sich kontinuierlich absetzen konnte, nur 20 Minuten benötigte, um mit 25:16 auf 1:0 zu stellen.
Satz zwei begann aus rotweißroter Sicht deutlich vielversprechender. Zass konnte sich am Block und im Angriff mehrfach gut in Szene setzen, auch Berger punktete. Die Annahme war zudem viel stabiler. Es gelang, sogar mit 7:3 in Führung zu gehen. Zwar kamen die Serben schnell wieder heran, glichen aus und legten auch wieder vor, aber das ÖVV-Team kämpfte leidenschaftlich, stemmte sich dem übermächtigen Gegner tapfer entgegen. Demensprechend besser war auch die Punkteausbeute in zweiten Satz. Das Ergebnis von 22:25 konnte sich sehen lassen.
Die Österreicher hielten auch im dritten Durchgang das Niveau hoch, konnten einen 3-Pumte-Rückstand wettmachen und ihrerseits in Führung gehen (13:11). Erst gegen Satzende konnten sich die Serben absetzen und nach 69 Minuten über ihren fünften Sieg im fünften Spiel jubeln.
Topscorer: Thomas Zass (20), Alexander Berger (10) und Peter Wohlfahrtstätter (7) bzw. Drazan Luburic (18), Petar Krsmanovic (8) und Marko Ivovic (8).
Stats: Asse 4:4, Angriffspunkte 36:42, Blockpunkte 6:6, Eigenfehler 23:12.
ÖVV-Teamchef Michael Warm: „Eine Niederlage ist nie gut. Ähnlich, wie schon in den Spielen zuvor, haben wir zunächst zu viele Servicefehler gemacht. Im zweiten Satz ist es dann besser geworden, da sind wir schön ins Spiel gekommen. Wir haben heute weniger Druck bekommen, es war locker, es war schön, da kann man schon zufrieden sein. Es ist aber natürlich immer leichter, gegen Favoriten locker zu spielen. Wir haben hier bei diesem Turnier Sätze gespielt, die gut waren und welche, die nicht gut waren. Jedenfalls haben wir hier Erfahrung gesammelt. Man darf nicht vergessen, dass wir zuletzt nicht gegen solche Teams spielen konnten.“
ÖVV-Topscorer Thomas Zass (spielte schon 2011 bei der Heim-EM gegen Serbien): „Seit 2011 hat sich viel getan. Damals war der Startschuss für professionelle Strukturen. Dann gingen mehr und mehr Spieler ins Ausland. Jetzt haben wir eine gute Mannschaft. Wir müssen jetzt noch unsere Leistung stabil rüberbringen, dann haben wir eine gute Zukunft. Heute konnten wir frei aufspielen, haben uns selber keinen Druck gemacht. Im ersten Satz haben wir noch nicht reingefunden, dann aber gezeigt, dass wir ein gutes Volleyball spielen können. Letztlich war es ein cooles Spiel. Wir haben beim Turnier sicher gute Sätze gespielt, leider haben wir es nicht geschafft, das über ein ganzes Spiel – von Spanien vielleicht abgesehen – aufrecht zu erhalten.“
ÖVV-Außenangreifer Alex Berger: „Wir haben gewusst, dass wir heute gegen eines der besten Teams der Welt spielen. Am Ende haben sie besser serviert. Gegen Belgien und Slowakei waren wir zu verkrampft, heute haben wir Spaß gehabt und waren deshalb lockerer. Gegen Spanien haben wir unsere beste Partie gezeigt. Wir müssen weiter arbeiten, schauen, dass wir in der European League weiterkommen und gegen Teams spielen, von denen wir Druck bekommen.“
Die EM-Gruppenspiele des ÖVV-Nationalteams (Pool B)
13.09.: Österreich vs. Belgien 0:3 (17:25, 23:25, 17:25)
14.09.: Österreich vs. Slowakei 1:3 (25:19, 20:25, 21:25, 15:25)
16.09.: Österreich vs. Deutschland 0:3 (23:25, 15:25, 16:25)
17.09.: Österreich vs. Spanien 2:3 (23:25, 28:26, 23:25, 25:23, 11:15)
19.09.: Österreich vs. Serbien 0:3 (16:25, 22:25, 20:25)
ÖVV-Teamkader
BERGER Alexander (Oberösterreich) Außenangriff/Annahme
GRABMÜLLER Nicolai (Salzburg) Mittelblock
IBRAHIMOVIC Edin (Wien) Außenangriff/Annahme
JURKOVICS Mathäus (Niederösterreich) Mittelblock
KROISS Philipp (Oberösterreich) Libero
KRONTHALER Niklas (Tirol) Außenangriff/Annahme
LANDFAHRER Maximilian (Steiermark) Außenangriff/Annahme
MENNER Anton (Steiermark) Außenangriff/Annahme
RINGSEIS Florian (Wien) Libero
THALLER Max (Steiermark) Zuspiel
TRÖTHANN Thomas (Wien) Außenangriff/Annahme
TUSCH Alexander (Tirol) Zuspiel
WOHLFAHRTSTÄTTER Peter (Tirol) Mittelblock
ZASS Thomas (Tirol) Diagonal
Presseinfo ÖVV
19.09.2019