
Die wichtigsten Stimmen zu den Sonntagsspielen des 18. Spieltages der Deutschen Bundesliga, Hertha BSC vs. FC Bayern München (0:4) sowie SC Paderborn vs. Bayer 04 Leverkusen (1:4) bei Sky.
David Alaba (FC Bayern München):
… zum Kader: „Man sieht, dass es sehr dünn ist mit dem Kader. Wir haben ein paar Verletzte, ein paar Angeschlagene, dann wird es immer mal schwieriger. Aber ich weiß, dass wir eine Mannschaft haben, die das kompensieren kann. Es fühlt sich sehr gut an, es macht sehr viel Spaß. Man kann gut sehen, dass wir versuchen, erfolgreichen Fußball zu spielen und das funktioniert im Moment sehr gut.“
… zur Frage, ob Transfers dem Team guttun würden: „Das ist kein Geheimnis, ich glaube, das hat der Trainer auch angesprochen. Aber das ist keine Sache, auf die ich mich konzentriere. Ich konzentriere mich auf meinen Job und lasse andere ihren Job machen.“
Thomas Müller (Torschütze FC Bayern München):
… zum Spiel: „Vielleicht kann man sagen, wir haben Hertha müde gespielt. Dann wurden die Lücken in der zweiten Halbzeit größer. Wir haben es in der ersten Halbzeit zu geduldig gespielt. Es hat sich nicht schlecht angefühlt, aber wir waren nicht wirklich gefährlich. Hertha hat uns spielen lassen, aber sie haben den gefährlichen Raum geschlossen. In der zweiten Halbzeit hatten wir uns vorgenommen, aufs Tempo zu drücken. Wenn es in so einem Spiel in der 80. Minute noch 0:0 steht, kommst du unter Druck, dass du noch ein Tor brauchst. Das ist uns zum Glück früher gelungen. Als der Knoten offen war, hat sich Hertha nicht mehr gewehrt.“
… zur Bedeutung seines Tores nach vielen Vorlagen: „Am meisten Spaß machen schon die eigenen Tore, deshalb war es heute ein schöner Tag für mich, für die Mannschaft. Wenn die erwachsenen Männer wie die kleinen Jungs rumhüpfen, gibt es nichts Schöneres.“
… zur Frage, ob das Tor gegen seinen Ex-Trainer Jürgen Klinsmann speziell war: „Das habe ich auf dem Platz kurz ausgeblendet, aber mich trotzdem gefreut. Ich habe Jürgen Klinsmann vor dem Spiel getroffen, das war schon etwas Besonderes. Ich habe noch den Anruf auf dem Anrufbeantworter im Ohr, als er mich vor der Saison 2008/09 angerufen hat und zum Trainingslager für die Profis eingeladen hat. Da war ich gerade beim Abschlussball vom Gymnasium, deswegen ist das schon eine besondere Beziehung, auch wenn wir nicht lange zusammengearbeitet haben. Aber Jürgen Klinsmann ist schon eine Nummer im deutschen Fußball.“
Hansi Flick (Trainer FC Bayern München, vor dem Spiel):
… zum Meisterkampf: „Unser Ziel ist es, in jedes Spiel so reinzugehen, dass wir gewinnen können. Es sind 17 Spiele, ein langer Weg bis zum Ende der Runde. Am Ende wollen wir schauen, dass wir beim Titel mitreden können.“
… zur Quantität des Kaders: „Es ist ganz klar, dass wir aktuell in der Defensive einen Mangel an Spielern haben. Aktuell haben wir aber jede Position besetzt, auch mit Experten.“
Hasan Salihamidzic (Sportdirektor FC Bayern München, vor dem Spiel):
… zu den fehlenden Wintertransfers: „Der Wintertransfermarkt ist schwer, weil die Klubs nicht gerne die besten Spieler mitten in der Saison abgeben und unsere Mannschaft zu verstärken ist auch schwer, weil sie eine hohe Qualität hat. Aber wir haben eine gute Mannschaft auf dem Platz, von der wir absolut überzeugt sind. In den nächsten Wochen wird es noch besser, Joshua Kimmich kommt nächste Woche nach seiner Sperre zurück, Kingsley Coman und Lucas Hernandez kommen auch allmählich zurück.“
… zur Frage, ob Alexander Nübel eine Einsatzgarantie hat: „Ich glaube, darüber hat jeder seine Meinung gesagt in den letzten Wochen. Man muss auch ein bisschen Respekt haben vor Schalke 04, dort steht er bis 30.6. unter Vertrag. Damit ist das Thema für mich erledigt.“
… zur Frage, ob eine Leihe von Nübel ausgeschlossen ist: „Die ist ausgeschlossen. Wir sind sehr glücklich, dass der Spieler Alexander Nübel im Sommer zum FC Bayern kommt.“
Jürgen Klinsmann (Trainer Hertha BSC):
… zum Spiel: „Vier Gegentore sind schon ein bisschen viel, aber wir haben 60 Minuten gut mitgespielt. Wir hatten zwei, drei Chancen in der ersten Halbzeit. Natürlich hatte Bayern Übergewicht, der Knackpunkt, dass es vier wurden, war der Elfmeter, der hat uns das Genick gebrochen. Nichtsdestotrotz haben wir gesagt, wenn wir etwas mitnehmen, wäre das super. Aber wir müssen die Punkte gegen Mannschaften holen, die mit uns in der unteren Hälfte sind. Das ist nicht Bayern, nicht Borussia Dortmund oder Leipzig, das sind die anderen. Da müssen wir punkten und das werden wir auch. Vier zum Schluss ist ärgerlich, aber ob zwei oder vier macht nicht den Unterschied aus.“
… zur Einwechslung von Marius Wolf: „Das war eine Reaktion auf das 0:1. Wir wollten mehr Power entwickeln, mit zwei Spitzen, Selke und Lukebakio, mehr Durchschlagskraft haben. Dann machst du die Räume nach hinten natürlich auf. Und wenn du es gegen den FC Bayern machst, musst du wachsam sein, da sind sie Killer genug, um einen oder zwei draufzusetzen. Man kann sich den Elfer rauf und runter anschauen, ob es einer ist. Ich hoffe, wir kriegen auch so einen zugesprochen in den nächsten Wochen. Das war der Knackpunkt.“
… zum Abstiegskampf: „Es ist eine Menge Arbeit. Es ist auch eine Nervenanspannung da, wenn man hinten drin ist, das gehört dazu. Das haben die Spieler realisiert, der Klub hat es realisiert. Es geht nur über Arbeit, sich da Luft zu verschaffen.“
… zum Dauerthema Trainerlizenz (vor dem Spiel): „Das war ein kleines Steinchen, das man reinschmeißt. Die Lizenz ist ja nach wie vor gültig, ich hätte das ganze Jahr 2020 Zeit gehabt, Kurse zu belegen, damit die ganz normal erneuert wird. Aber es hat sich ein paar Tage gut verkauft.“
Davie Selke (Hertha BSC):
… zur letzten halben Stunde: „Dann kam die individuelle Qualität von Bayern zum Tragen, wie sie es ausgespielt haben, war schon sehr stark.“
… zum Spiel allgemein: „Man spielt nicht überlegen gegen Bayern auf, das ist klar. Wir wollten Nadelstiche setzen, das hat in der ersten Halbzeit ganz gut funktioniert. Dass Bayern München mehr Ballbesitz hat, ist auch klar. Am Ende war es die individuelle Qualität. Wie Thiago die Bälle verlagert, ist Weltklasse.“
… zum Einfluss der Niederlage auf die kommenden Wochen: „Wir gehen unseren Weg weiter. Heute war eine sehr starke Mannschaft aus München da, wir haben alles reingeworfen. Es sah lange Zeit sehr gut aus. Das Spiel wird abgehakt schnellstmöglich, dann geht es weiter.“
Kevin Volland (Doppel-Torschütze Bayer 04 Leverkusen):
… zum Schiedsrichter: „Es war auf jeden Fall in der zweiten Halbzeit ein enormes Kampfspiel, aber ich fand die Entscheidungen vertretbar. Sicher hätte man gegen uns bei manchen Situationen auch Gelb geben können, aber es waren keine Entscheidungen, bei denen ich sage, es war ganz klar Gelb.“
… zum Spiel: „Es war eine sehr kontrollierte erste Halbzeit. Wir haben erwartet, dass Paderborn höher Druck macht, haben sie aber nicht. Das haben wir ausgenutzt, die Torchancen genutzt, auch zur richtigen Zeit. In der 50. Minute kriegen wir den Anschlusstreffer, da haben wir sie 15 Minuten atmen lassen, da waren wir nicht so auf dem Platz wie gewollt. Aber wir haben weiter auf das 4:1 gespielt, die eine oder andere Situation hätten wir, auch ich, besser ausnutzen können.“
… zu seinem Doppelpack und seine ungewohnte Kopfballstärke: „Das ist super, aber ich hätte noch einen dritten Treffer machen müssen. Es geht schon, in Leverkusen spielen wir oft die flachen Bälle, aber man kann mich auch hoch anspielen. Für mich zählt in erster Linie, dass wir die Spiele gewinnen. Wir haben nicht die Konstanz gezeigt, Spiele hergegeben, die wir gewinnen müssen. Für mich ist es umso schöner, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Es sind noch vier Monate, die gehen ruckzuck vorbei. Wir sollten uns fokussieren, dass wir den Schwung mitnehmen, am besten schon gegen Düsseldorf.“
… zur Frage, ob er lieber EM oder Olympia spielen würde: „Das sind beides Riesenturniere. Mit der deutschen Nationalmannschaft ein großes Turnier zu spielen, ist das Highlight einer Karriere, aber Olympia ist auch eine überragende Erfahrung, auch sportlich gesehen. Es sind beides schöne Turniere.“
Kai Havertz (Torschütze Bayer 04 Leverkusen):
… zum Ende seiner Torlos-Zeit: „Es ist schon relativ viel abgefallen nach ein paar erfolglosen Wochen, in denen ich nicht getroffen habe. Da ist es schön zu treffen, aber das steht nicht im Vordergrund, sondern dass wir das Spiel gewonnen und gut gespielt haben. So ein Spiel zu Beginn der Rückrunde ist extrem wichtig für uns.“
… zur Frage, ob er an sich gezweifelt hat: „Ehrlich gesagt, an mir persönlich zweifle ich nicht. Ich weiß, wie der Fußball ist. Die Leute, die dich hochjubeln, lassen dich am nächsten Tag wieder fallen. Deswegen wusste ich, dass so eine Phase kommen wird. Ich habe auch damit gerechnet. Dass der Weg nicht immer steil nach oben geht, ist allen klar, aber so eine Zeit hat mich extrem geprägt. Es hat mir weitergeholfen. Ich bin stärker zurückgekommen, so ein Spiel wie heute gibt mir Aufwind.“
… zur Frage, wer ihn in dieser Phase unterstützt hat: „Meine Familie, die haben mich meinen ganzen Weg über begleitet. Die kennen mich, die wissen, wie ich mich in einer solchen Situation fühle. Die wissen, wie sie mich aufbauen können. Aber natürlich auch der Trainer. Man hat gesehen, dass ich wieder Energie getankt habe in der Winterpause. Jetzt kann es bergauf gehen.“
… zu den Zielen in dieser Saison: „Groß denken wir noch nicht nach. Wir versuchen, von Spiel zu Spiel zu denken, alles andere macht für uns keinen Sinn. Klar stecken wir uns hohe Ziele, wir haben viel Qualität in der Mannschaft, viele gute Spieler. Wir haben ein gutes Trainerteam, aber wir versuchen, von Spiel zu Spiel zu denken, nächste Woche geht es weiter.“
Steffen Baumgart (Trainer SC Paderborn):
… zum Spiel und zum Schiedsrichter: „Wenn man das erste Tor sieht, da gewinnen wir den Ball vorne und verlieren ihn zu schnell, das war nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben. Leverkusen spielt das überragend aus. Beim zweiten Tor ist es ein Freistoß, da sage ich alles klar, der Freistoß geht in Ordnung, aber der wird nur auf einer Seite gepfiffen. Wir haben zwei, drei Situationen an der Strafraumecke, die werden bei uns nicht gepfiffen. Deshalb halt auch meine Gelbe Karte. Wir kriegen zwei, drei Gelbe Karten, Leverkusen macht die gleichen Fouls, wird aber nur ermahnt. Das hat aber nichts mit der Niederlage zu tun, sondern das sind Dinge, die das Spiel beeinflussen. Auch der lange Ball auf Michel in der ersten Halbzeit, wo wir alle der Meinung sind, er ist in der eigenen Hälfte gestartet. Das wird weggepfiffen, obwohl wir einen Videobeweis haben. Das sind einfach Dinge, die nicht für uns gelaufen sind. Trotzdem ist Leverkusen der ganz klar verdiente Sieger, sie waren auch in allen Belangen uns überlegen. Wir können uns mit Leverkusen nicht messen. Wir müssen das Gute aus dem Spiel rausnehmen und an den Sachen, die nicht gut gelaufen sind, arbeiten.“
… zum Schiedsrichter: „Ich hab gedacht, er gibt uns Gelb, da will ich auch noch eine haben. Ganz ehrlich, wir reden über Respekt, da muss der Respekt auch auf beiden Seiten gelten und nicht sein Ding runterpfeifen und wie ich finde einseitig im richtigen Moment pfeifen. So wird das Spiel beeinflusst und das ist uns auch nicht das erste Mal passiert, sondern das passiert öfters, dass man schon genau hinguckt, wie man und wann man pfeift. Und deshalb auch die klare Kritik. Ich habe auch keine Lust mehr, den Mund da zu halten. Ich höre mir immer an, wie emotional wir sind oder wie emotional ich bin. Dann versucht man, respektvoll miteinander umzugehen, aber dann sollte man Regeln für alle einhalten. Wenn eine Mannschaft sechsmal ermahnt werden, und andere kriegt in allen Situationen Gelb. Er soll es vorher relativ gleichmäßig verteilen, die Möglichkeit war da, und zwar nicht, weil ich mir das wünsche, sondern weil die Fouls so waren. Wenn das nicht eingehalten wird, ärgert mich das, dann mache ich das kund. Wir als kleiner Verein haben auch Respekt verdient, auch von den Schiedsrichtern, nicht immer nur für die Großen, dass 50:50-Entscheidungen nur in eine Richtung gehen. Aber es lag nicht am Schiedsrichter, sondern an unserer Leistung und an der starken Leistung der Leverkusener.“
Sky Experte Ewald Lienen:
… zum Bayern-Sieg: „Es ist schwer zu erklären, warum es dazu gekommen ist. In der ersten Halbzeit hatten sie nicht die Chancen, in der zweiten Halbzeit ist es dahingegangen. Es gab eine Chance nach der anderen für Perisic. Sie haben in den ersten 20, 25 Minuten gar nichts gemacht, das war eine Demonstration hinterher. Perisic ist Spieler des Spiels zusammen mit Thomas Müller, Müller konnte auf der Seite machen, was er wollte. Vielleicht war der Einsatz von Plattenhardt noch zu früh. Eine überragende Vorstellung von Perisic, der Tore vorberietet, der selbst Tore erzielt, der aber auch Riesenchancen vergibt.“
… zu Paderborn (in der Halbzeitpause): „Paderborn hat zwölf Gegentore in der Anfangsviertelstunde bekommen, das habe ich oft gesehen, das ist tödlich. Das ist wie ‚Täglich grüßt das Murmeltier‘. Das Spiel fängt kaum an und schon hast du zwei Gegentore, das ist zermürbend. Steffen zieht seine Philosophie halt auch in der 1. Liga durch. Das hat in der 3. und 2. Liga gut funktioniert. Er spielt weiter offensiv, aber was natürlich gerade gegen spielstarke Mannschaften wie Leverkusen schwierig ist, ist wenn du im zentralen Mittelfeld gegen drei Leute wie Havertz, Demirbay und Baumgartlinger nur mit zwei defensiven Mittelfeldspielern antrittst. Das kann man immer sehen, dass sie dann in Unterzahl sind.“
Medieninfo Sky Österreich
19.01.2020