Die neue Skoda OCTAVIA Limousine - geräumig, praktisch und elegant wie ein Coupé | Der Typ 998 ,Agromobil' von 1962

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Mit noch mehr Platz für Passagiere und Gepäck, einer eleganten, coupéhaften Linienführung sowie innovativen Assistenz- und Infotainmentsystemen schlägt der Bestseller der tschechischen Marke das nächste Kapitel seiner Erfolgsgeschichte auf.

Die Antriebspalette ist dabei so vielfältig wie nie zuvor. Erstmals überhaupt wird die neue Skoda OCTAVIA Limousine mit Plug-in-Hybridantrieb und Mild-Hybrid-Technologie erhältlich sein; außerdem stehen effiziente Benzin- und Dieselmotoren sowie ein besonders umweltfreundlicher Erdgasantrieb zur Wahl.

Mit der vierten Generation des OCTAVIA erreicht Skoda neue Dimensionen. Das verdeutlicht bereits der Blick auf die Antriebspalette des Bestsellers: Sie ist so breit aufgestellt wie noch nie in der mehr als 60-jährigen Geschichte der Modellreihe. Das Leistungsspektrum der Motoren reicht von 81 kW (110 PS)* bis 150 kW (204 PS)*. Als OCTAVIA iV* startet das Herz der Marke ins Zeitalter der Elektromobilität. Erstmals überhaupt setzt Skoda bei der neuen Modellgeneration des OCTAVIA auch auf Mild-Hybrid-Technologie, die neuen Benziner sind dadurch nochmals sparsamer geworden. Die Dieselaggregate der neuen EVO-Generation emittieren dank des neuen ‚Twindosing‘-Verfahrens bis zu 80 Prozent weniger Stickoxide. Dabei wird AdBlue® gezielt vor zwei hintereinander angeordneten SCR-Katalysatoren eingespritzt. Beim OCTAVIA G-TEC* mit Erdgasantrieb ermöglichen 17,7 Kilogramm Erdgas (CNG) eine Reichweite von bis zu 523 Kilometern im besonders umweltfreundlichen CNG-Modus.

Neue dynamische Proportionen und nochmals bessere Platzverhältnisse
Der neue Skoda OCTAVIA ist gegenüber seinem Vorgänger um 19 Millimeter auf 4.689 Millimeter gewachsen. In der Breite hat er um 15 Millimeter auf 1.829 Millimeter zugelegt. In Kombination mit dem Radstand von 2.686 Millimetern ergeben sich dadurch noch einmal großzügigere Platzverhältnisse als im Interieur der Vorgängergeneration. Damit verfügt der neue OCTAVIA als Limousine über das großzügigste Raumangebot seiner Klasse. Das Kofferraumvolumen wuchs noch einmal um zehn auf jetzt 600 Liter. Die veränderten Abmessungen zeigen sich auch anhand der neuen Proportionen. Im Zusammenspiel mit der neuen Skoda Designsprache sorgen sie im Vergleich zum Vorgänger für einen noch dynamischeren und emotionaleren Auftritt der neuen OCTAVIA Limousine.

Premiere für eine Vielzahl neuer Assistenzsysteme
Für den neuen OCTAVIA sind zahlreiche neue Assistenzsysteme erhältlich, einige kommen erstmals in einem Skoda Modell zum Einsatz. Der neue Ausweichassistent unterstützt den Fahrer bei einer drohenden Kollision mit einem Fußgänger, Radfahrer oder anderen Fahrzeug durch eine aktive Verstärkung des Lenkmoments, um den Unfall durch ein kontrolliertes Ausweichen zu verhindern. Der ebenfalls neue Abbiegeassistent kann an Kreuzungen beim Linksabbiegen frühzeitig Gegenverkehr erkennen, den Fahrer warnen oder sogar das Fahrzeug automatisch stoppen. Der Ausstiegswarner zeigt dem Fahrer vor dem Öffnen seiner Tür an, wenn sich von hinten ein anderes Fahrzeug oder ein Radfahrer nähert. Die Lokale Gefahrenwarnung weist automatisch auf Verkehrsstörungen in unmittelbarer Umgebung des Fahrzeugs hin, etwa ein Stauende.

Modernste Konnektivität
Dank vier zur Wahl stehender Infotainmentsysteme aus der neuesten Generation des Modularen Infotainment-Baukastens und einer permanenten Online-Verbindung über eine integrierte eSIM verfügt der neue OCTAVIA über modernste Konnektivitätsfeatures. Die Diagonalen des zentralen Touchdisplays betragen 8,25 bis 10 Zoll, zum Teil ist eine Bedienung auch über Gesten oder die digitale Sprachassistentin Laura möglich. Erstmals kann das Top-Infotainmentsystem Columbus Navigationskarten in einer anderen Zoom-Auflösung anzeigen als das noch einmal verbesserte, 10,25 Zoll große Virtual Cockpit. Durch die LTE-Verbindung der eSIM besteht jederzeit Zugriff auf die neuesten Mobilen Online-Dienste von Skoda Connect, etwa den in Ländern der Europäischen Union obligatorischen eCall, online-gestützte Infotainment-Anwendungen oder einen umfangreichen Fahrzeugfernzugriff. Neben der Phone Box zum induktiven Laden von Smartphones sind bis zu fünf USB-C-Anschlüsse mit an Bord, einer als Option an der Dachkonsole oberhalb des Rückspiegels.

Die angegebenen Verbrauchs- und Emissionswerte wurden nach den gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt. Seit dem 1. September 2017 werden bestimmte Neuwagen bereits nach dem weltweit harmonisierten Prüfverfahren für Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure, WLTP), einem realistischeren Prüfverfahren zur Messung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen, typgenehmigt. Seit dem 1. September 2018 ersetzt der neue WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) den bisherigen Fahrzyklus (NEFZ). Wegen der realistischeren Prüfbedingungen sind die nach dem WLTP gemessenen Kraftstoffverbrauchs- und CO2- Emissionswerte in vielen Fällen höher als die nach dem NEFZ gemessenen. Weitere Informationen zu den Unterschieden zwischen WLTP und NEFZ finden Sie unter www.Skoda-auto.de/wltp.

Aktuell sind noch die NEFZ-Werte verpflichtend zu kommunizieren. Soweit es sich um Neuwagen handelt, die nach WLTP typgenehmigt sind, werden die NEFZ-Werte von den WLTP-Werten abgeleitet. Die zusätzliche Angabe der WLTP-Werte kann bis zu deren verpflichtender Verwendung freiwillig erfolgen. Soweit die NEFZ-Werte als Spannen angegeben werden, beziehen sie sich nicht auf ein einzelnes, individuelles Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebotes. Sie dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Zusatzausstattungen und Zubehör (Anbauteile, Reifenformat, usw.) können relevante Fahrzeugparameter, wie z. B. Gewicht, Rollwiderstand und Aerodynamik verändern und neben Witterungs- und Verkehrsbedingungen sowie dem individuellen Fahrverhalten den Kraftstoffverbrauch, den Stromverbrauch, die CO2-Emissionen und die Fahrleistungswerte eines Fahrzeugs beeinflussen.

* Verbrauch nach Verordnung (EG) Nr. 715/2007; CO2-Emissionen und CO2-Effizienz nach Richtlinie 1999/94/EG. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen, spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH, Hellmuth-Hirth-Str. 1, 73760 Ostfildern-Scharnhausen (www.dat.de ), unentgeltlich erhältlich ist.

OCTAVIA 1,5 TGI G-TEC 96 kW (130 PS): Die offiziellen Verbrauchs- und Emissionswerte liegen derzeit nicht vor, da das Typgenehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Das Fahrzeug wird noch nicht zum Verkauf angeboten.

OCTAVIA e-TEC 1,0 TSI DSG 81 kW (110 PS): Die offiziellen Verbrauchs- und Emissionswerte liegen derzeit nicht vor, da das Typgenehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Das Fahrzeug wird noch nicht zum Verkauf angeboten.

OCTAVIA iV 1,4 TSI DSG 115 kW (156 PS)/75 kW (102 PS): Die offiziellen Verbrauchs- und Emissionswerte liegen derzeit nicht vor, da das Typgenehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Das Fahrzeug wird noch nicht zum Verkauf angeboten.

Weniger bekannte Modelle aus 125 Jahren Skoda Auto: der Typ 998 ,Agromobil‘ von 1962
Mit dem kompakten Typ 998 präsentierte Skoda 1962 ein wendiges und kompaktes Spezialfahrzeug für den Einsatz im Landwirtschafts- und Forstbetrieb sowie für das Heer. Auf Testfahrten im Gelände konnte der Typ 998 zwar vollends überzeugen, in Serie ging der ,Agromobil‘ genannte Pritschenwagen mit umklappbarer Windschutzscheibe trotzdem nie. Dafür schaffte das 3,50 Meter lange Fahrzeug mit Platz für bis zu zehn Passagiere den Sprung auf die Kinoleinwand. Heute gehört eines der insgesamt 13 produzierten Fahrzeuge des Typ 998 zum Fahrzeugbestand des Skoda Museums.

Fahrzeuge von Laurin & Klement und später von Skoda waren immer schon funktional und vielseitig einsetzbar. So trieben bereits die Motorräder aus den Anfangstagen des Unternehmens bei Bedarf auch kleinere landwirtschaftliche Aggregate an – der kurze Lederriemen zum Hinterrad wurde dafür mit wenigen Handgriffen durch einen längeren ersetzt, der dann zu einer stationären Maschine führte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörten auch Stromaggregate zum Produktportfolio des Unternehmens, die entweder mit modifizierten Pkw-Motoren oder hauseigenen Dieseln angetrieben wurden. Ab 1912 bewährten sich im Landwirtschaftsbetrieb außerdem massive und leistungsstarke Motorpflüge vom Typ Excelsior P4 mit L&K-Vierzylindermotoren beim Bestellen der Felder. Schon wenig später erweiterte das Angebot an Motorpflügen ein kleineres Modell, auf dessen Qualitäten als Zugmaschine und bei Erdarbeiten im Ersten Weltkrieg auch das Militär vertraute. Derweil entstanden beim späteren Skoda Mutterkonzern in Pilsen bereits Traktoren und weitere Landmaschinen mit dem geflügelten Pfeil.

Ende der 1950er- und Anfang der 1960er-Jahre verfügte Skoda somit bereits über jahrzehntelanges Know-how bei der Konstruktion von geländegängigen Nutzfahrzeugen. In der damaligen Tschechoslowakei fehlte es in dieser Zeit an kompakten, wendigen und damit leichten sowie vielseitig einsetzbaren Geländefahrzeugen. Daher fragte das Landwirtschaftsministerium in Mladá Boleslav an, ob es möglich sei, ein Modell zu entwerfen, das den Anforderungen der Agrar- und Forstwirtschaft entspräche und darüber hinaus auch im Tagebau einsetzbar wäre. Außerdem sollte es sich für die Armee eignen. In den Zeiten des Kalten Krieges war das oftmals eine unerlässliche Zusatzbedingung oder gar Grundvoraussetzung und so trugen damals viele militärische Projekte zivile Decknamen. So entstand die Idee für die Entwicklung des Typ 998 ,Agromobil‘, die im Januar 1961 bei Skoda begann. Dabei arbeitete der damals AZNP (,Automobilové závody národni podnik‘ oder ,Staatsbetrieb Automobilwerke‘) genannte Automobilhersteller mit dem Unternehmen Ceská zbrojovka Strakonice zusammen, einem Produzenten von Handfeuerwaffen, Fahrrädern und Motorrädern der Marke CZ. Das neue Modell sollte dort gefertigt werden, da die Kapazitäten von AZNP bereits ausgelastet waren. Die drei Prototypen des 998 entstanden allerdings in Mladá Boleslav und nutzen zahlreiche Komponenten der Serienmodelle von Skoda.

Übergeordnetes Prinzip bei der Konzeption des ,Agromobils‘ war der Grundsatz ,Form follows function‘. Das kompakte Fahrzeug war 3,47 Meter kurz und 1,70 Meter breit und besaß eine selbsttragende Karosserie mit Pritschenaufbau, den ebenso eine Plane abdeckte wie die Kabine für den Fahrer und Beifahrer. Die Ladekante der 1,98 Meter langen und 1,59 Meter breiten Ladefläche lag nur 70 Zentimeter über der Fahrbahn. In Kombination mit dem 1,24 Meter hohen Verdeck ergab sich so ein 3,9 Kubikmeter großer Frachtraum, der einfach zu erreichen war und sich gut beladen ließ. Wahlweise konnten auf zwei längs angeordneten Bänken auch bis zu acht Personen Platz nehmen. Mit Fahrer und Beifahrer bot der Typ 998 in dieser Konfiguration Platz für bis zu zehn Personen.

Zu den Besonderheiten des vielseitig einsetzbaren Geländefahrzeugs zählte die ungeteilte Windschutzscheibe: Sie ließ sich nach vorne umklappen. Damit sank die Fahrzeughöhe des ,Agromobils‘ von 1,94 auf 1,41 Meter- optimal für Fahrten durch den Wald oder den Transport im Flugzeug. Die sehr guten Offroad-Eigenschaften ergaben sich vor allem durch den Radstand von nur 1,90 Meter und die kurzen Karosserieüberhänge, die vorne wie hinten einen nahezu identischen Böschungswinkel von fast 45 Grad ermöglichten. Eine großzügig dimensionierte Bodenfreiheit von 290 Millimetern bei leerem Fahrzeug und 230 Millimetern bei voller Zuladung trug ebenfalls zur Geländegängigkeit bei. Die einzeln aufgehängten Räder wurden vorne von Trapez-Querlenkern geführt, an der Hinterachse griff man auf Schlepplenker mit einer Drehstabfederung zurück.

Den Antrieb übernahm ein wassergekühlter Reihen-Vierzylinder mit OHV-Ventilsteuerung. Er stammte aus dem Skoda 1202, dem populären und von 1961 bis 1973 gebauten ,Stationwagon‘, und war längs hinter der Vorderachse zwischen Fahrer- und Beifahrersitz eingebaut. Aus einem Hubraum von 1.221 ccm schöpfte er 33 kW (45 PS). Ein Vierganggetriebe leitete die Kraft über ein angeflanschtes Reduktionsgetriebe an die Hinterachse mit Sperrdifferenzial sowie bei Bedarf auch an die zuschaltbaren und ebenfalls sperrbaren Vorderräder. Neben der Straßenuntersetzung von 1:1,30 gab es auch einen Geländemodus mit einer Untersetzung von 1:2,28. Über eine Zapfwelle im Heck konnte das ,Agromobil‘ zudem Geräte für Feld- und Forstarbeit antreiben. Das Leergewicht von 936 Kilogramm lag zu 46 Prozent auf der Hinterachse. Bei voller Beladung durfte der Typ 998 bis zu 1.736 Kilogramm wiegen, dann verteilten sich 56 Prozent des Gesamtgewichts auf die hinteren Räder vom Format 6,00-16.

Von den zunächst gebauten drei Prototypen gingen zwei Exemplare zu CZ an den geplanten Produktionsstandort in Strakonice, das dritte ,Agromobil‘ blieb in Mladá Boleslav und wurde dort einem harten Praxistest unterzogen. In nur 79 Tagen legte es eine Distanz von bemerkenswerten 29.953 Kilometern zurück und wurde dabei mit einer Höchstgeschwindigkeit von 89 km/h gemessen – völlig ausreichend für ein Fahrzeug dieser Bauart. Als Nagelprobe erwies sich ein Vergleichstest einer militärischen Prüfstelle, für die weitere zehn Exemplare des Typ 998 gebaut wurden. Die Prüfstelle bewertete die Geländegängigkeit des ,Agromobils‘ als gut, der Skoda übertraf auch den sowjetischen GAZ 69, der seinerzeit als Standardfahrzeug der Armeen des Warschauer Pakts diente. Die Gründe für den nie erfolgten Anlauf der Serienproduktion des Typ 998 sind vor allem in den Besonderheiten der zentral gesteuerten Planwirtschaft sowie der mangelnden Einflussnahme der tschechoslowakischen Armee zu suchen.

Der breiten Öffentlichkeit wurde der Pritschen-Frontlenker erst am 29. Januar 1965 bekannt: An diesem Freitag feierte das tschechoslowakische Musical ,Kdyby tisic klarinetu‘ (,Wenn bloß Tausend Klarinetten‘) Premiere. In einer Szene dieses Antikriegsfilms verfolgt ein Militärkommando mit zwei Exemplaren des ,Agromobils‘ einen pazifistischen Deserteur. Der damals 26 Jahre alte Hauptdarsteller Jiri Menzel bewies wenig später auch als Regisseur sein großes Talent: 1968 erhielt seine Komödie ,Liebe nach Fahrplan‘ (deutscher Fernsehtitel: ,Scharf beobachtete Züge‘) den Oscar als bester ausländischer Film.

Einer der drei Prototypen des ,Agromobils‘ gehört heute zur Sammlung des Skoda Museums in Mladá Boleslav, ebenso wie Typ 973 ,Babeta‘ von 1952. Mit ihm überzeugte im Musical ,Kdyby tisic klarinetu‘ noch ein weiteres leichtes Geländefahrzeug von Skoda auf der Kinoleinwand.

Presseinfo Skoda

15.04.2020