Wintersport, Österreich, ÖSV

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Diese Woche absolviert das ÖSV-Nationalteam der nordischen Kombinierer einen Trainingskurs in Ramsau am Dachstein. Seit Montag befindet sich das Team von Cheftrainer Christoph Eugen am Fuße des Dachsteins und nachdem beim ersten Trainingskurs der Saison vor zwei Wochen am Faaker See der Schwerpunkt auf Skispringen gelegt wurde, ist diese Woche der Fokus klar auf die Ausdauer gerichtet. Deshalb werden auch nur wenige Sprungeinheiten absolviert, die meiste Zeit verbringen die nordischen Alleskönner auf dem Dachstein-Gletscher.

„Wir nutzen hier am Dachsteingletscher noch die tollen Schneebedingungen aus und stehen fast jeden Tag auf unserem Wettkampfgerät, den Langlaufskiern. Der Gletscher liegt auf knapp 3000 Meter und bietet demnach auch jetzt noch super Verhältnisse. Zu Wochenbeginn ist der ein oder andere noch gesprungen, da ist man ausgeruht und kann qualitativ auf der Schanze arbeiten. Seit gestern arbeiten wir jedoch intensiv an der Grundlagenausdauer und an der Technik auf Langlaufskiern. Da kommen dann schon Trainingseinheiten von mehreren Stunden zusammen. Nachmittags gehts auf den Skirollern oder mit den Laufschuhen weiter. Man merkt den Athleten richtig an, wie gut es ihnen tut, wieder im Team zu trainieren und auf Trainingskurs zu sein“, verpasst Langlauftrainer Jochen Strobl seinen Schützlingen diese Woche viele Ausdauerstunden.

Neben Langlauf- und Skirollereinheiten fanden zu Beginn der Woche ebenso umfangreiche Konditionstests am Laufband statt, um den Trainingsfortschritt zu messen. Diese Woche ist ebenso wieder Lokalmatador Franz-Josef Rehrl mit von der Partie. Der frisch gebackene Vater verpasste den Auftakt-Trainingskurs am Faaker See und freut sich über die wieder gewonnenen Trainingspartner:

„Ich habe die letzte Zeit sehr viel alleine oder mit Martin (Fritz, Anm.) trainiert und den letzten Trainingskurs am Faaker See ausgelassen, da wir gerade Nachwuchs bekommen haben. Es tut besonders gut, endlich wieder mit den Kollegen zu trainieren, und mit meiner Heimat Ramsau hätte der Ort auch nicht besser sein können. Ich habe diese Woche die ersten Sprünge seit über drei Monaten absolviert und gleich zu Beginn wieder gut reingefunden und ein gutes Gefühl aufbauen können. Das macht definitiv Lust auf mehr. Die Langlaufeinheiten absolvieren wir auf dem Gletscher, wir versuchen diesen Sommer, so oft wie möglich Schneekontakt zu haben und auf Langlaufski zu stehen. Dann fällt die Umstellung von Skiroller auf Langlaufski im Herbst leichter“, so Franz-Josef Rehrl.

Ebenso das erste Mal wieder beim Team-Training mit dabei ist Mario Seidl. Der Salzburger arbeitet nach überstandenem Kreuzbandriss weiter hart an seinem Comeback: „Was mir richtig taugt ist, dass wir endlich alle mit dem ganzen Team wieder gemeinsam trainieren. Jetzt haben wir coronabedingt doch sehr viel alleine trainiert, speziell ich habe mit meiner Verletzung auch sehr viel Zeit in die Reha investiert. Man kann endlich wieder gemeinsam die Runde drehen und sich austauschen. Mit dem Knie geht es mir sehr gut, mittlerweile stehen wir bei neun Monaten nach der Operation. Ich habe von der Beweglichkeit und vom Ausdauertraining her keine Einschränkungen mehr, im Kraftbereich fehlt jedoch noch das ein oder andere Prozent. Ich kann aber endlich wieder im Team mittrainieren, das war schon ein großer Schritt. Der letzte Schritt, der jetzt noch fehlt, ist der Schritt zurück auf die Schanze. Das wird die nächsten Wochen bzw. Monate soweit sein, da richte ich mich ganz danach, welche Signale mir mein Körper gibt.“

Die Mannschaft trainiert noch bis Sonntag in Ramsau am Dachstein.

Weitere Stimmen zum Trainingskurs:
Philipp Orter:
„Ich habe zu Wochenbeginn eine gute Sprungeinheit mit Sprungtrainer Christoph (Bieler, Anm.) absolviert, es wird aber für die Woche die einzige bleiben. Die Langlaufeinheiten auf dem Gletscher sind richtig cool, der Schneekontakt tut richtig gut. Konditionell fühle ich mich auch super und die eingeschlagene Richtung im Training stimmt, das hat auch der Leistungstest Anfang der Woche gezeigt. Diese Woche heißt es nochmal richtig viel in die Ausdauer investieren, ehe wir mit der intensiven Sprungvorbereitung starten.“

Johannes Lamparter: „Es macht richtig Spass, wieder einige Schneekilometer zu sammeln. Wir nutzen die Tage richtig aus, solange es hier so gut zum langlaufen geht. Die Vorbereitung ist noch lang, doch habe ich jetzt schon meine Ziele für die kommende Saison vor Augen. Ich kann noch einmal bei der Junioren-WM dabei sein, da möchte ich auf jeden Fall aufzeigen. In den Weltcup möchte ich locker hineinstarten, meine Leistung zeigen und soviel Erfahrungen wie möglich sammeln.“

Lukas Klapfer: „Es ist echt lässig hier am Gletscher. Das Skirollern ist zwar ganz ok und auch wichtig im Sommer, der Schneekontakt mit unserem Arbeitsgerät ist mir dann aber doch lieber. Ich habe eine Sprungeinheit absolviert, der Fokus liegt aber ganz klar auf dem Langlaufen, die Sprungschwerpunkte kommen dann wieder zu einem späteren Zeitpunkt. Ich habe versucht, der Corona-Zeit auch etwas positives abzugewinnen und die stressfreie Zeit zuhause mit der Familie richtig genossen. Jetzt ist es aber Zeit geworden, endlich wieder gemeinsam mit den Teamkollegen zu trainieren.“

Presseinfo ÖSV

04.06.2020