Le Mans, Inferno, 11. Juni 1955

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Der 11. Juni 1955 wird aufgrund eines schrecklichen Unfalls bei den 24-Stunden von Le Mans in die Motorsportgeschichte eingehen. 83 Menschen kamen dabei ums Leben.

Sieger Mike Hawthorn löste den folgenschweren Vorfall aus. Dabei wurden der Fahrer Pierre Levegh und 83 Zuschauer getötet. Die Uhren zeigten 18:26 Uhr. Knapp zwei Stunden nach dem Rennbeginn führte Mike Hawthorn knapp vor Juan Manuel Fangio. Dazwischen lag der bereits überrundete Pierre Levegh. Am Ende der 35. Runde scherte der Führende knapp vor dem Engländer Lance Macklin nach seiner Überrundung ein um seinen planmäßigen Boxenstopp zu absolvieren. Diese war damals bautechnisch von der Strecke nicht getrennt und lag unmittelbar am rechten Fahrbahnrand. Um den langsameren Boliden von Mike Howthorn auszuweichen musste der Engländer die Fahrbahnseite wechseln. Dort waren bereits Levegh (zu diesem Zeitpunkt auf Platz sechs) und dessen Teamkollegen Fangio. Der Rest ist ein trauriges Stück Sportgeschichte.

In fast allen Medienberichten wurde Mike Hawthorn als Auslöser des Unfalls wegen seines unglücklichen Manövers dargestellt. Er selbst nahm zum Unfall nie Stellung.

Berichte und Analysen über den Vorfall:

Das Rennen wurde von der Rennleitung trotz der Katastrophe nicht abgebrochen. Der Rennsieg ging übrigens an Mike Howthorn.

Die 24 Stunden von Le Mans im Jahr 1955 hatten in der Folge gewaltige Auswirkungen auf den Motorsport. Als Folge des folgenschweren Vorfalls erließ u.a. die Schweiz ein Verbot für Rundsteckenrennen. Dieses ist übrigens noch immer im Jahr 2017 in Kraft. Ein parlamentarischer Vorstoß, der das Verbot aufheben wollte, scheiterte 2009 am Nichteintretensbeschluss des Ständerats.

11.06.2020