
In der 11. Runde der Tipico Bundesliga stand am Sonntag das Duell WAC vs. Austria Wien auf dem Programm. Dank eines „Last-Second“-Elfmeters setzen sich die Gastgeber am Ende knapp mit 3:2 (1:1) durch.
Das Spiel begann mit einem Knalleffekt. Bereits nach 52 Sekunden ging Austria Wien in Führung. Nach einer Flanke von Suttner ist WAC-Verteidiger Peric gedanklich noch in der Kabine. Turgeman bei seinem Startelf-Comeback „stiehlt“ sich frei und köpft den Ball überlegt zum 0:1 ein. Nach dem Gegentreffer wachte der WAC auf und wurde die offensiv engagiertere Mannschaft. Die erfolgreichen Eurofighter taten sich allerdings schwer sich gegen die kompakte Defensive der Gäste sich konstruktiv in Szene zu setzen. Dies sollte sich allerdings in der 17. Minute mit Nachdruck ändern. Nach einer Flanke von Novak steht Joveljic in der Mitte völlig unbewacht und kann aus kurzer Distanz den Ball zum 1:1-Ausgleichstreffer einköpfen. Aufgrund der der Spielanteile ging dieser Treffer in Wahrheit völlig in Ordnung. In der Folge verlief das Spiel weitgehend ausgeglichen. Zunächst hätte der WAC durch eine Jovelic-Doppelchance in der 23. Minute sowie einer Abnahme von Liendl (24.) in Führung gehen können. Auf der Gegenseite hätten dies Turgeman (26.) sowie Pichler (27., 39.) tun können! Es blieb allerdings beim Konjunktiv! Das Spielgeschehen lässt sich auf einen kurzen Nenner zusammenfassen: Der WAC investierte mehr für das Spielgeschehen, die Gäste waren allerdings auf der Chancenseite zumindest ebenbürtig. So gesehen ging der Pausenstand von 1:1 durchaus in Ordnung.
Zur Pause nahm WAC-Trainer Feldhofer einen Wechsel vor und brachte Rnic für Unsicherheitsfaktor Peric ins Spiel. Am Geschehen am Rasen änderte sich zunächst sehr wenig. Die erste Chance fanden – wieder – die Gäste vor. Ein Kopfball des völlig freistehenden Monschein fiel am Ende allerdings unter die Rubrik „harmlos“ (48.). Auf der Gegenseite konnte sich Pentz bei einem Liendl-Fernschuss auszeichnen (56.). Wenige Sekunden später übersah – der eigentlich gute und umsichtig agierende – Schiedsrichter Eisner ein Foul des verwarnten Sprangler an Turgeman knapp an der Strafraumgrenze. Wenige Augenblicke danach vergab der Israeli aus Abseitsposition den „nächsten Sitzer“ für die Veilchen. Just in der Phase als das Spiel „einige Längen“ zeigte, nahm es aus dem Nichts an Dramatik zu. In der 68. Minute hatten zunächst die Gastgeber Glück. Rnic traf den eingewechselten Wimmer im eigenen Strafraum mit dem Ellenbogen im Gesicht. Schiedsrichter Eisner entscheid sich gegen einen Elfmeterpfiff. Eine durchaus diskutable Entscheidung. Praktisch im Gegenzug ging der WAC mit 2:1 in Führung. Zunächst kann der – eigentlich starke – Palmer-Brown den Ball klären. Tat er allerdings nicht! So landet die Kugel bei Liendl. Der Spielmacher erfasst blickschnell, dass der eingewechselte Peretz nicht gedeckt ist. Ein Traumpass und ein eiskalter Abschluss später führten zum ersten Mal die Gastgeber. Die Freude über den Führungstreffer dauerte allerdings nur knapp drei Minuten. Der Ausgleichstreffer fiel allerdings unter die Rubrik „sehr umstritten“. Jovelic trifft im zurückziehen Grünwald am Bein. War es ein Foul, war es ein einhaken? Für Schiedsrichter Eisner war es ein Foulspiel und er entschied auf Elfmeter. Eine diskutable Entscheidung. Diese waren Monschein egal und er traf zum 2:2-Ausgleichstreffer. Es war der Startphase in eine hitzige Finalphase des Spiels. In der 74. Minute rettete Teigl mit einem sensationellen Tackling in höchster Not. Wenig später stand wieder die Action vor beiden Toren im Mittelpunkt. In der 80. Minute hätten die Gäste erneut in Führung gehen müssen. Nach toller Vorarbeit von Wimmer setzte Stürmer Monschein den Ball, völlig alleine vor WAC-Torhüter Kofler, unbedrängt knapp neben das Tor. Auf der Gegenseite setzte Leitgeb den Ball wenige Sekunden später an die Latte. In der Folge deutete vieles auf eine – durchaus gerechte – Punkteteilung hin. In der Nachspielzeit der Nachspielzeit stand dann wieder eine Strafszene und Schiedsrichter Eisner im Mittelpunkt. Nach einem ungeschickten Zweikampf von Sax gegen Wernitznig entschied der Unparteiische erneut auf Elfmeter. Erneut eine sehr diskutable, gefühlte falsche, Entscheidung! Allerdings aufgrund der sehr vermeidbaren Attacke des Austria-Spielers, kann man den Strafstoß durchaus verhängen. WAC-Spielmacher übernahm die Verantwortung und führte den Penalty aus. Austria-Torhüter Pentz war zwar mit der Hand am Ball konnte allerdings den 3:2-Siegestreffer für die Gastgeber nicht verhindern.
Der Erfolg für den WAC fiel zwar unter die Rubrik „glücklich“ war allerdings aufgrund der Spielanteile keinesfalls unverdient. Die „Wölfe“ waren in den entscheidenden Situationen die clevere, effektivere Mannschaft. Auf der Gegenseite muss sich Austria Wien, mal wieder, mit einer unnötigen Niederlage abfinden. Der Mannschaft fehlt es weiter an Cleverness und Effektivität. Mal wieder konnte mal über rund 25 Minuten sieht, dass sportliche Qualität vorhanden ist. Allerdings tritt der Verein rein sportlich gesehen seit eineinhalb Jahren an der sprichwörtlichen Stelle. Besserung ist in Wahrheit nicht in Sicht …
Austria Wien vs. WAC 3:2 (1:1)
Lavanttal Arena, ohne Zuschauer, SR Eisner
Tore: Joveljic (17.), Peretz (69.), Liendl (93./Elfmeter) bzw. Turgeman (1.), Monschein (72./Elfmeter)
WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Peric (46./Rnic), Scherzer – Leitgeb – Taferner (62./Wernitznig), Sprangler – Liendl – Vizinger (62./Peretz), Joveljic (79./Dieng)
Austria Wien: Pentz – Teigl, Handl, Palmer-Brown, Suttner – Pichler, Zwierschitz, Grünwald, Jukic (78./Sax) – Monschein (91./Schösswendter), Turgeman (65./Wimmer)
13.12.2020