Benedikt Pichler (Austria Wien): „Peter Stöger ist ein perfekter Trainer für jeden jungen Spieler in dieser Phase“

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Der Free-to-Air Montag im TV: Zu Gast bei „Dein Verein“ waren am Montag ua Stefan Kulovits, Ex-Rapid-Spieler und aktueller Co-Trainer des SV Sandhausen, LASK-Stürmer Marko Raguz, Austria-Spieler Benedikt Pichler und Admira-Spieler Roman Kerschbaum sowie Markus Krautberger, Journalist bei den Vorarlberger Nachrichten.

Alle Stimmen zu „Dein Verein“:

Benedikt Pichler (Spieler FK Austria Wien):
… über die Situation der Austria: „Derzeit ist es wirklich nicht einfach, wir sind von Beginn an relativ gut in die Saison reingestartet und haben dann den einen oder anderen unnötigen Punkt liegen gelassen. Wir sind in einer Phase, wo uns von allein nichts zukommt. Gestern war symbolisch dafür, in welcher Phase wir uns befinden. Wir arbeiten jede Woche hart, haben viele junge Spieler, man sieht bei jedem, dass er weiterkommen will, kann keinem den Willen absprechen. Es ist schwierig nach jedem Spiel heimzufahren und sich die Frage zu stellen, woran es gelegen hat. In vielen Phasen sind wir nicht chancenlos, haben auch unsere Spielanteile, derzeit reicht es nicht, um Spiele zu gewinnen. In die Phase müssen wir uns wieder reinkämpfen, dass solche Spiele wie gestern auf unsere Seite kippen und nicht auf die vom Gegner. Ich finde unseren Teamspirit in Ordnung, es liegt an jedem von uns, dass er bei sich selbst anpackt und dafür kämpft, dass wir wieder in die Spur finden.“

… über seine Entwicklung: „Ich habe einen Riesenschritt von der zweiten Liga zum Rekordmeister gemacht und sicherlich merkt man einen Unterschied von der Erwartungshaltung. Was normal ist und gut ist. Es ist ein Privileg, dass man so eine Fangemeinde hinter sich hat. Es gibt nichts Schöneres im Fußball als mit so einem Verein erfolgreich zu sein. Das ist die Vision, die ich in meinem Kopf habe und für die ich kämpfen will. Ich denke, das hat jeder im Verein genauso.“

… über Peter Stöger: „Es ist ein Riesenunterschied, weil man weiß, was er schon erreicht hat, was er für ein Persönlichkeit ist. Es ist ein Geschenk für jeden jungen Spieler, dass er uns jetzt trainiert und eine Riesenchance für jeden von uns. Für das es sich lohnt noch einen Tick draufzulegen. Er ist ein perfekter Trainer für jeden jungen Spieler in dieser Phase. Umso mehr ist es schade, dass wir ihm derzeit nicht mit Punkten dankbar sein können. Es ist auf jeden Fall ein Riesenprivileg.“

… über Kritik von Markus Suttner an den jungen Spielern: „Ich finde sowas eigentlich cool, dass einer das sagt, was er sich denkt, ohne Angst davor zu haben, dass der eine oder andere die Augen verdreht. Ich habe das nicht persönlich aufgenommen, ich mache mir genug Gedanken, was ich besser machen kann. Ich finde es nicht schlecht, dass ein erfahrener Spieler laut wird und die Richtung vorgibt. Ich sehe nichts Negatives daran.“

Stefan Kulovits (Ex-Spieler SK Rapid & Co-Trainer SV Sandhausen):
… über die Situation beim SV Sandhausen: „Wir sind es von den letzten Jahren gewohnt, das klare Ziel war jedes Jahr der Klassenerhalt. Dieses Jahr hat sich das etwas geändert, wir haben mehr Geld in die Hand nehmen können und haben namhafte Spieler dazubekommen. Man hat sich mehr ausgerechnet, der Kader war bisher leider nur am Papier ganz gut, am Feld hat es noch nicht gepasst. Wir müssen schauen, dass wir die Spieler entwickeln und da bin ich guter Dinge.“

… über seinen Sprung ins Trainergeschäft: „Als Fußballer gibt es nichts Schöneres, wenn du so einen fließenden Übergang mitnehmen kannst, v.a. in der zweiten Deutschen Liga gleich einsteigen kannst und erste Luft als Trainer schnuppern kannst. Man muss das Ganze ein bisschen zügeln (Emotionen, die er als Spieler gezeigt hat, Anm.), es ist mir sehr, sehr schwer gefallen am Anfang, es ist auch jetzt noch so, wenn wir jetzt nach Hamburg fahren und man vor dem Spiel morgen ins Stadion rausgeht und den Platz anschaut, da brodelt schon noch was in mir, da fehlt einfach was. Fast vor zwei Jahren habe ich mein letztes Spiel gehabt, man gewöhnt sich an die Situation, lernt damit umzugehen. Und schaut, dass man der Mannschaft anders weiterhelfen kann.“

… über seine Liebe zu Rapid: „Wer so lange Zeit bei Rapid verbracht hat und das Ganze gespürt hat, da wird sich nie was ändern, egal wie lange man weg ist. Ich bin jedes Wochenende dabei, wenn es möglich ist von unseren Spielzeiten. Einmal grün-weiß, immer grün-weiß.“

… über eine mögliche Rückkehr zu Rapid: „Es gab schon mal ganz lose Gespräche mit Steffen Hofmann. Mit Martin Hiden bin ich ganz gut in Kontakt. Mit Zoki Barisic ab und zu. Es hat eine Anfrage gegeben wegen der Akademie, ob ich da Interesse hätte zurückzukommen. Für mich ist der Weg in Sandhausen noch nicht abgeschlossen, ich möchte hier noch reifen, meine Trainerausbildung fertigmachen. Man glaubt als Fußballer nicht, wie viel Arbeit hinter dem Trainerjob steckt, von daher steht noch viel Arbeit vor mir. Es wird noch ein paar Jahre dauern. Mein Ziel, das habe ich schon einmal angesprochen, Träume muss man auch haben, ist es irgendwann Rapid coachen zu dürfen. Wenn ich die Bilder jetzt so sehe, zeigt mir das Ganze nochmal, wohin mein Weg gehen soll und ich möchte das mit Rapid unbedingt nochmal miterleben dürfen.“

Marko Raguz (Spieler LASK):
… über seine Verletzung und den Weg zurück: „Vor fünf Wochen war die OP, alles ist super gelaufen, ich bin sehr zufrieden mit der Reha. Mir geht es jetzt schon sehr gut. Ich möchte so schnell wie möglich wieder Fuß fassen, mache mir aber keinen Druck oder Stress, weil ich weiß, dass ich nächste Saison zu 100 Prozent fit reinstarten möchte.“

… über die Performance des LASK: „Gestern war die Leistung in der ersten Halbzeit von beiden Mannschaften sehr gut, in der zweiten Halbzeit eine sehr enge Partie und Salzburg hat die Qualität mit sehr schnellen Stürmern vorne gezeigt. Wir haben in der zweiten Halbzeit auch nochmal eine große Chance gehabt und waren gestern teilweise fast besser. Letztes Jahr war es mehr eine Überraschung, dass wir in Salzburg gewonnen haben. Daran sieht man, dass wir uns weiterentwickelt haben. Das ist schon eine sehr starke Leistung gewesen von uns. Für den Verein war das eine sehr, sehr gute Leistung in der Europa League, mittlerweile kennt uns schon jeder in Europa, das soll auch so sein.“

… über seine Entwicklung: „Mit 18, 19 habe ich noch nicht die Reife gehabt, dass ich im Erwachsenenfußball so schnell Fuß fassen konnte. Es hat ein bisschen gedauert, ich bin von der Akademie zur ersten Mannschaft in die zweite Liga gekommen, habe nicht ganz ins System gepasst, war körperlich noch nicht so weit für unser intensives Spiel. Mit Oliver gemeinsam die Idee gehabt ein Jahr bei den Juniors zu spielen und das hat sich im Endeffekt ausgezahlt. Die körperlichen Voraussetzungen sind auch immer besser geworden.“

Roman Kerschbaum (Spieler Admira):
… über die Niederlage gegen den SK Sturm: „In der ersten Halbzeit haben wir sehr viel richtig gemacht, haben sehr wenig zugelassen und drei Riesenchancen gehabt und wenn du auswärts in Graz solche Chancen hast, musst du eine nutzen. In der zweiten Halbzeit haben wir den Faden nicht mehr gefunden und nicht mehr zusetzen können.“

… über die Entwicklung der Admira: „Ich glaube schon, dass wir auf einem guten Weg sind, uns war bewusst, dass es auch nach dem Salzburg-Sieg nicht so sein wird, dass wir jede Partie gewinnen werden. Von diesem Sieg bleibt das Selbstvertrauen, dass wenn wir die optimale Leistung bringen, wenn wir uns an den Matchplan vom Trainerteam halten, dann können wir jeden schlagen. Es muss halt alles passen. Es sind im Sommer große Veränderungen im Kader passiert, viele Spieler sind weggeben worden, die eine wichtige Rolle innerhalb der Mannschaft hatten. Es sind jetzt sehr viele junge Spieler dabei, es sind sehr viele Spieler dabei, die nicht deutschsprachig sind, und es ist dann auch nicht so, dass es von heute auf morgen ein perfektes Mannschaftsgefüge gibt. Es ist ein Prozess, der seine Zeit braucht.“

… über Damir Buric: „Ich denke, dass wir uns unter Damir Buric stabilisiert haben. Was die Leistung auf dem Platz betrifft und generell das Mannschaftsgefüge. Das dauert seine Zeit, bis sich ein Team findet. Umso schwerer, wenn dann die Erfolgserlebnisse ausbleiben. Ich glaube, dass wir unter Damir Buric am richtigen Weg sind. Die Mannschaft steht zu 100 Prozent hinter Damir Buric und dem gesamten Trainerteam. Es ist was entstanden in den letzten Wochen und der Trainer und das Trainerteam können sicher am allerwenigstens dafür, dass wir jetzt am letzten Tabellenplatz stehen. Jetzt ist die Mannschaft gefragt, dass wir das Ruder herumreißen. Ich bin überzeugt, dass wir das mit diesem Trainerteam schaffen werden. Es wäre sehr, sehr wichtig., dass Ruhe einkehrt und Ruhe bleibt im Verein.“

… über seine Rolle: „Ich sehe es als meine Aufgabe in der Mannschaft als Führungsspieler voranzugehen und Verantwortung zu übernehmen am Platz. Die Mannschaft zusammenzuhalten. Es freut mich, dass der Trainer so gut über mich spricht, aber ich sehe das als meinen Job an. Ich sehe bei mir noch nicht das Ende meiner Entwicklung, ich habe das Ziel in meiner Kariere noch die nächsten Schritte zu setzen und mich stetig zu verbessern.“

… die mentale Komponente im Abstiegskampf: „Ich bin im Abstiegskampf erprobt, die mentale Komponente spielt eine sehr große Rolle. Speziell am Ende der letzten Saison in der Quali-Runde, als wir alle drei Tage ein Spiel hatten, wo es um alles geht, da ist man mental sehr erschöpft, wenn die Erfolgserlebnisse ausbleiben. Es ist nicht angenehm, aber man muss schauen, dass man in solchen Phasen die Freude nicht komplett verliert und positiv bleibt.“

Markus Krautberger (Journalist Vorarlberger Nachrichten):
… über den Altach-Sieg gegen Ried: „Eine Wiederauferstehung. Mit dem haben die wenigsten hier im Ländle gerechnet, es tut allen richtig gut, weil wirklich keiner einen Cent darauf gesetzt hat. Am Ende des Tages war es ein verdienter Sieg. Von einem Befreiungsschlag zu sprechen ist noch ein bisschen zu früh, dafür ist zu lange zu viel falsch gelaufen. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Für mich war klar zu sehen, dass die Mannschaft gezeigt hat, dass sie zusammenhält und in der schwierigsten Situation so eine Leistung abzurufen. Sie haben die Sache wirklich sehr gut gemacht.“

… über Alex Pastoor: „Als ich das Interview gehört habe, war es für mich ein Aufruf, dass man ihn raushaut. Für mich war es (das Interview; Anm.) verständlich, er hat die Mannschaft monatelang geschützt und sich immer hingestellt und alles schöngeredet. Es war für mich so ein Vulkan, er hat gebrodelt und gebrodelt und irgendwann ist er ausgebrochen. Und so von ihm in den Medien gebracht worden. Absichtlich, hundertprozentig. Es hat Wirkung gezeigt. Viele haben gedacht am Montag ist er nicht mehr Trainer und viele haben ganz falsch gedacht.“

… über Chinedu Obasi: „Gebt ihm Zeit. Man hat gewusst, man holt einen Spieler, der körperlich nicht sofort in der Lage ist zu helfen. Gebt ihm Zeit, bei Sidney Sam ist es relativ schnell aufgegangen, vielleicht geht es bei ihm auch auf. Es ist ein Zeitfaktor. Altach ist in einer finanziellen Situation, in der sie sich nicht leisten können, Spieler zu holen, die sofort helfen. Das ist die ganze Krux an der Geschichte.“

… über das kommende Spiel gegen den TSV Hartberg und Trubel im Ländle: „Vielleicht tut es ihnen gut, dass sie auswärts spielen. Weg von dem Trubel, in Vorarlberg gibt es keinen Trubel, es herrscht kein Medienrummel um den Verein, es gibt ganz wenig negative Berichterstattung. Man hilft einander, sagt man in Vorarlberg. Wenn ich mich zurückerinnere, haben sie in Hartberg immer eine gute Figur gemacht.“
 


 
Die ABSTAUBER
Auch die „Die Abstauber“ wedelten mit ihrer unkonventionellen und frischen Art am Bundesliga-Montag ordentlich Staub auf. In der Live-Schalte erzählte Michael Novak u. a. über die Europa League, seine bisherigen WAC-Trainer, seinen Spitznamen „Spritzer-Mike“ und warum er keinen Instagram-Account hat.

Michael Novak (Spieler WAC) bei „Die Abstauber“:
… über den kommenden Europa League Gegner Tottenham Hotspur: „Es war ein großer Jubelschrei. Bis jetzt haben wir gegen Gegner von internationaler Klasse bis jetzt, jetzt gegen Weltklasse. Wenn du in der Europa League solche Gegner hast, baut sich die Spannung von selbst auf, in der Liga musst du sehr streng zu dir selbst sein, dass du mit den nötigen 100 Prozent an die Sache herangehst. Ich finde, dass wir in der Liga doch den einen oder anderen Punkt hergeschenkt haben, obwohl die Leistung ganz gut war. Es ist schon eine Herausforderung diese emotionalen Hochs unter der Woche so in den Griff zu kriegen, dass man am Wochenende eine gute Leistung bringt.“

… über seine WAC-Trainer: „Christian Ilzer hat damals einen brutal guten Grundstein gelegt, die Mannschaft zusammengestellt, in der Struktur und im Training einiges umgestellt, die Weichen für den Erfolg gestellt. Gerhard Struber hatte auch ein bisschen das Glück, dass er auf eine funktionierende Mannschaft draufarbeiten konnte, das hat er hervorragend gemacht und uns eine Klasse nach oben gebracht. Und jetzt fügen wir da nahtlos an.“

… über seinen Marktwert: „Ich glaube nicht, dass es noch passieren wird, dass ein Verein für mich 300.000 ausgibt. Wir waren im Winter einmal kurz davor, dass es zu sowas ähnlichem gekommen wäre. Ich denke (ein möglicher Wechsel zu Barnsley, Anm.) es ist nicht unbedingt an der Ablöse gescheitert. 300.000 ist eine surreale Zahl für mich. Schön, dass der Marktwert steigt, d. h. man macht ein bisschen was richtig. Zu New York würde ich nicht Nein sagen, wenn Gerhard Struber in die dritte indische Liga wechselt, würde ich ihm auch dorthin folgen, glaube ich. Ich liebe den Gerhard Struber sehr, seine Art und Weise, wie er die Mannschaft coacht. Das gleiche gilt auch für Ilzer und den jetzigen Trainer. Ich fühle mich sehr wohl. Ich habe beim WAC ein Glück gehabt mit den Trainern.“

… über seinen Spitznamen „Spritzer-Mike“: „Der ist mir von den Fans des SV Mattersburg verliehen worden. Ich muss zugeben, dass wir das eine oder andere Mal gemeinsam gefeiert haben. Im Burgenland, im Land des Weines, zum ‚Spritzer-Mike‘ geadelt zu werden, das hat schon was von einem Ritterschlag.“

… warum er keinen Instagram-Account hat: „Es interessiert mich nicht. Ich verbringe die Zeit lieber in der Realität. Genieße die Zeit mit der Family und weniger am Handy.“

Über „Die Abstauber“:
In dem innovativen Diskussions-Format diskutieren wöchentlich vier Hosts über die wichtigsten Ereignisse auf dem Rasen und in den sozialen Medien. Neben den Sky Moderatoren Johannes Brandl und Johannes Hofer sind Florian Prokopetz, Jean-Claude Mpassy, Andreas Födinger, Lukas Traxler, Holger Hörtnagl, Martin Grath und Maximilian Ratzenböck Teil des Teams. In ,,Die ABSTAUBER‘‘ können Fans durch ihre Social Media Aktivitäten Teil der Sendung werden. Weitere Informationen zu ,,Die Abstauber“ gibt es unter: dieabstauber.at/

Presseinfo Sky Österreich

14.12.2020