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Am Freitag stand in der 13. Runde der Tipico Bundesliga das Spiel Rapid Wien vs. Sturm Graz auf dem Programm. Die Hütteldorfer übernahmen durch einen 4:1-Heimsieg vorübergehend die Tabellenführung. Das Resultat täuscht allerdings weitgehend über die gezeigten Leistungen der beiden Teams.

Vor dem Spiel sorgte Rapid-Trainer Kühbauer für eine Überraschung. Strebinger kehrte ins Tor der Hütteldorfer zurück und er hatte bereits in der dritten Minute den ersten gefährlichen Schuss abzuwehren. Nach einer Eckenvariante kam Hierländer frei zum Abschluss. Der Schuss war zwar wuchtig, aber in Wahrheit ziemlich zentral. So konnte sich der Schlussmann der Hütteldorfer auszeichnen (3.). Auf der Gegenseite sorgte ebenfalls ein Eckball für „sportliche Aufregung“. Zunächst zog Schick genau auf Siebenhandl ab. Aus dem folgenden Eckball gelang den Gastgebern der Führungstreffer. Nach einem Eckball von Ritzmaier trifft Kara mit dem rechten Bein zum 1:0-Führungstreffer (7.). Mit dem Vorsprung im Rücken zogen sich die Gastgeber etwas zurück. Ein Umstand den Sturm Graz nutzte und das Kommando in Punkto „Torgefahr“ übernahm. In der 15. Minute rasierte Kiteishvili den Ball völlig freistehend vor dem Rapid-Tor. Wenig später scheiterte Friesenbichler mit einem Schuss am starken Rapid-Torhüter Strebinger. Der Ausgleich wäre spätestens nach dieser Szene nicht unverdient gewesen. Dieser geschah in der 31. Minute. Friesenbichler setzt Jantscher in Szene. Sein Schuss wird zunächst von Strebinger abgewehrt. Jantscher bleibt jedoch dran und verwandelt den Abpraller zum 1:1-Ausgleichstreffer. Es ging in derselben Tonart weiter. In der 38. Minute scheiterte Hierländer völlig alleine vor Rapid-Torhüter Strebinger. So sah es in der Folge nach einem Unentschieden zur Pause aus. Doch dann kam die 45. Minute. Nach einem Abschlag von Goalie Strebinger ist die Sturm-Verteidigung gefühlt bereits in der Pause. So kann Ljubicic in der Folge unbedrängt den Ball zur Mitte flanken. Dort steht Schick völlig unbedrängt und nimmt den Ball mit links direkt und versenkt den Ball zur 2:1-Pausenführung. Eine Aktion, der die letzten 25, 30 Spielminuten völlig auf den Kopf stellte. Seit dem Führungstreffer traten die Hütteldorfer offensiv überhaupt nicht mehr in Erscheinung. So gesehen war der Pausenführung der Gastgeber durchaus gegen den Spielverlauf.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel gab es in der 50. Minute die frühe Vorentscheidung. Nach einem Eckball kommt Barac unbedrängt zum Kopfball. Dieser wird von Sturm-Torhüter Siebenhandl zur Seite abgewehrt. Der Ball landet wieder vor den Beinen des Rapid-Verteidigers. Der ballert den Ball zur Mitte, trifft dabei Mitspieler Knasmüllner und von ihm kullert der Ball zum 3:1 in die Maschen. In der Folge hatten zwar die Gastgeber etwas mehr vom Spiel. So richtig gefährlich, wurden die Steirer allerdings nicht mehr. In der 70. Minute gab es den nächsten Schlüsselmoment des Spiels. Der eingewechselte Sturm-Stürmer Balaj läuft bei einem Eckball mit dem Oberarm voran in Gegenspieler Ritzmaier. Für Schiedsrichter Muckenhammer war es eine Tätlichkeit und daher gab es die Rote Karte. Eine durchaus diskutable Entscheidung! Trotzdem bleibt es festzuhalten, dass diese Aktion äußerst unnötig und nicht gerade mannschaftsdienlich war. In Überzahl war die Gegenwehr der Gäste gebrochen. Nun hatten die Gastgeber das Spiel deutlich unter Kontrolle und hätte durch Barac (75.) das Spiel noch deutlich gestalten können. Der vierte Treffer für die Grün-Weißen fiel in der 88. Minute. Nach einem schweren Fehler von Goalie Siebenhandl landet der Ball über Schick beim eingewechselten Demir. Das Super-Talent behält die Nerven und ballert das Spielgerät zum 4:1-Endstand ins Kreuzeck.

Am Ende feiern die Hütteldorfer aufgrund ihrer effektiven Vorstellung einen durchaus verdienten Sieg. Dieser ist allerdings gefühlt um mindestens ein Tor zu hoch ausgefallen. Als zweiter Matchwinner darf man getrost Torhüter Strebinger anführen. Bei seinem Comeback wehrte er einige schwere Bälle ab und bewahrte sein Team vor dem einen oder anderen sicheren Gegentreffer. So müssen sich die Gäste neben der mangelnden Effektivität auch ein Defizit an Cleverness (Balaj) und Konzentration (Bsp.: Die ersten drei Gegentore) ankreiden lassen. So gibt es nach diesem Spiel einige Fragezeichen. Antworten darauf werden wohl erst die nächsten Spiele bringen!

Rapid Wien vs. Sturm Graz 4:1 (2:1)
Allianz Stadion, keine Zuschauer (Coronavirus-Pandemie), SR Muckenhammer

Tore: Kara (7.), Schick (45.), Knasmüllner (50.), Demir (88.) bzw. Jantscher (31.)

Rote Karte: Balaj (70./Tätlichkeit/Sturm Graz

Rapid Wien: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Barac, Ullmann – Petrovic, D. Ljubicic (85./Grahovac) – Schick, Knasmüllner (78./Demir), Ritzmaier (85./Arase) – Kara (89./Kitagawa)
Sturm Graz: Siebenhandl – Ingolitsch (60./Ljubic), Nemeth, Wüthrich, Gazibegovic – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Kiteishvili (78./Jäger), Kuen – Friesenbichler (66./Balaj), Jantscher (78./Huspek)

22.01.2021