Vienna Capitals vs. Fehérvár AV19

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Einhundertsechsunddreißig Tage nach dem Ligastart fand der erste Grunddurchgang der IceHL sein Ende. Überraschungsteams, torreiche Matches und viele Transferaktivitäten haben diese ungewöhnliche Saison trotz des Fehlens der Fans spannend wie eh und je gestaltet.

Die Flop 3 des Grunddurchgangs:
3. Die gestürzten Adler
Zu Beginn der Saison waren die Villacher ein heißer Kandidat für die Top 5 der Pick Round. Nach den starken Leistungen im vergangenen Jahr, den Zugängen im Sommer und einem hochkarätigen Trainer hinter der Bank sollte die Form des VSV weiter klar nach oben zeigen. In den ersten Wochen der Saison kam dann jedoch die Ernüchterung. Die Draustädter fanden nicht zu ihrem Spiel und sich selbst im Tabellenkeller wieder. Nach dem Trainerwechsel und der neuerlichen Anstellung von Rob Daum konnten sich die Adler wieder etwas fangen und können in der Qualification Round noch einmal zurückschlagen.

2. Zusammenbruch statt Umbruch in Linz
Nach dem Beinahe-Sweep gegen den KAC im Frühjahr hat Eishockey in Oberösterreichs Landeshauptstadt eine rasante Talfahrt genommen. Die Tragödie der Black Wings findet auch fast ein Jahr nach ihrem Beginn kein Ende. Die Stahlstädter stehen abgeschlagen an letzter Stelle. Aufgrund der Bonuspunktevergabe der Liga ist eine Playoffqualifikation zwar wieder zum Greifen nah, eine Verbesserung ihrer Form scheint jedoch weit außer Reichweite. In der NHL wäre nun die Zeit gekommen, Youngsters und Rookies einzusetzen und in der Off-Season einen Neustart zu wagen. Doch wie viele Neustarts wird das Linzer Eishockey brauchen?

1. Legionärsflut statt rot-weiß-rote Youngsterwelle
Aufgrund der finanziellen Engpässe wäre die laufende Spielzeit perfekt gewesen, um den eigenen Nachwuchs ins Rampenlicht zu stellen. Die Realität ist jedoch ernüchternd: einhundertundsieben Legionäre haben alleine die acht österreichischen Teams in dieser Spielzeit eingesetzt – knapp vierzehn pro (!) Mannschaft und damit mehr als in den meisten vorangegangenen Saisonen. Die meisten Legionäre wurden heuer von den roten Bullen (16), gefolgt von Dornbirn, Graz und Linz (je 15) eingesetzt. Auch in der Statistik sucht man vergeblich nach rot-weiß-roten Youngsters. Unter den punktebesten Spielern findet man erst auf Rang 13 mit Thomas Koch und Ali Wukovits zwei Österreicher – beide jedoch schon lange keine Unbekannten mehr in der Liga.

Die Top 3 des Grunddurchgangs:
Souveräne Füchse auf dem Weg zum verdienten Titel?
Von den covidbedingten Verschiebungen und Ausfällen zu Beginn der Saison unbeeindruckt ist der HCB Südtirol weiterhin das Maß aller Dinge. Die viertbeste Offensive und die gewohnt beste Defensive der Liga führen die Bozener zu einem weiteren Grunddurchgangssieg. Können die Füchse ihre Form halten, gehen sie abermals als Top-Favorit in die Playoffs – und können den Titelverlust der vergangenen Saison aufgrund des Ligaabbruchs ausgleichen.

Beflügelte Bulldogs auf Playoffkurs
Drei Jahre nach der letzten Teilnahme an der Post Season könnte das Ländle wieder Playoffhockey genießen dürfen. Die Dornbirner haben nach der vergangenen, desaströsen Saison einen richtigen Lauf erwischt und konnten sich sensationell auf den sechsten Tabellenplatz, nur acht Punkte hinter Red Bull Salzburg und neun Punkte vor Bratislava hieven. Bis zur Fixierung der Qualifikation ist es für die Bulldogs noch ein langer Weg. Mit Bratislava, Graz und Innsbruck hat man drei beinharte Verfolger, zudem sei vor dem erwachenden Adlern aus der Draustadt gewarnt.

Ungarische Teufel mittendrin statt nur dabei
Nach einem Jahr Pause darf sich Székesfehérvár wieder auf die Playoffs freuen. Die Teufel aus der „Stadt der Könige“ zeigten in dieser Saison ihr bis dato bestes Eishockey und sitzen verdient auf dem dritten Rang. Mit Rückkehrer János Hari hat man den siebtbesten Scorer der Liga, auch dahinter muss nicht lange nach den Leistungsträgern der Ungarn suchen. Einziger Stolperstein für die Offensivmaschinerie könnte die etwas wackelige Defensive werden. Diese ist die schlechteste der Top 5 und rangiert ligaweit sogar nur auf dem sechsten Platz.

Wo sind sie gelandet?
11. Black Wings Linz
Punkte: 34
slapshot-Vorschau: 5.

10. EC VSV
Punkte: 41
slapshot-Vorschau: 4.

9. HC Innsbruck
Punkte: 50
slapshot-Vorschau: 8.

8. Graz 99ers
Punkte: 51
slapshot-Vorschau: 9.

7. Bratislava Capitals
Punkte: 51
slapshot-Vorschau: 7.

6. Dornbirn Bulldogs
Punkte: 60
slapshot-Vorschau: 10.

5. EC Salzburg
Punkte: 68
slapshot-Vorschau: 2.

4. Vienna Capitals
Punkte: 69
slapshot-Vorschau: 6.

3. Fehérvár AV19
Punkte: 75
slapshot-Vorschau: 11.

2. EC KAC
Punkte: 79
slapshot-Vorschau: 3.

1. HCB Südtirol
Punkte: 82
slapshot-Vorschau: 1.

09.02.2021