
Zum Jahresausklang muss Rekordmeister EC KAC in Slowenien bei Olimpija Ljubljana ran.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC weist in seiner Leistungskurve weiterhin erhebliche Schwankungen auf, nach dem 9:1-Kantersieg gegen Villach am Sonntag mussten sich die Rotjacken am Dienstag in Graz trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung mit einem Zähler begnügen, sie unterlagen den formstarken Steirern mit 3:4 nach Verlängerung. Damit stehen für Klagenfurt aus den jüngsten neun Partien nur drei „Dreier“, also Siege in regulärer Spielzeit, zu Buche. In der Tabelle liegt der Titelverteidiger unverändert auf Position sechs, deutlich besser, nämlich auf Rang drei, platziert er sich im Auswärtsranking: Der EC-KAC hat in elf von 14 Saisonspielen in der Fremde gepunktet, darunter in jedem der jüngsten sechs. Zum letzten Mal ohne Zähler die Rückreise antreten musste Rot-Weiß beim Auftritt in Bolzano am 31. Oktober (0:1).
Der HK Olimpija Ljubljana, der bis Anfang Dezember fast zwei Monate lang durchgehend über die Tabellenführung verfügte, hat jede seiner letzten fünf Begegnungen auswärts bestritten und dabei nur bedingt erfolgreich abgeschnitten: In ihren beiden nachweihnachtlichen Partien mussten sich die Grünen Drachen am Sonntag beim HC Pustertal (2:3) und am Dienstag beim EC VSV (2:4) geschlagen geben. Damit verloren die Slowenen auch ihren zweiten Tabellenrang an die Vienna Capitals. Ljubljana, das nach 14 Saisonspielen bereits 35 Zähler auf seinem Konto hatte, konnte in den 15 Runden seither nur noch 15 Punkte einfahren, zu Hause wurde von den letzten fünf Partien nur eine gewonnen. Unverändert Ligaspitze ist Olimpija im Spiel bei numerischem Nachteil, die Erfolgsquote von 84,5 Prozent im Penalty Killing wird von keinem anderen ICE-Team erreicht.
DER GEGNER:
|| SPIELER IM FOKUS ||
Ähnlich wie sein Team die Tabelle führte auch Guillaume Leclerc über viele Wochen hinweg die Scorerwertung der Liga an, um jüngst vom sprichwörtlichen Platz an der Sonne verdrängt zu werden. Mit 36 Zählern (davon 13 Toren) aus 29 Partien können sich die Werte des Franzosen weiterhin mehr als nur sehen lassen, allerdings brach sein Punkteschnitt pro Spiel im Dezember (0,63) um fast 60 Prozent ein (bis Ende November: 1,48). In der Abwehr überraschte im bisherigen Saisonverlauf insbesondere der unaufgeregt und schnörkellos agierende Kristjan Čepon, der mit +8 über die beste Plus/Minus-Bilanz aller noch aktiven Kaderspieler verfügt und insbesondere im Unterzahlspiel, wo Ljubljana unverändert Ligaspitze ist, eine wichtige Rolle einnimmt. Auf der Torhüterposition performte in den vergangenen Wochen Žan Us, der im Oktober noch vier Shutouts bei neun Starts hatte verbuchen können, nicht mehr ganz so überragend, bei jedem seiner jüngsten vier Starts kassierte er drei oder vier Verlusttreffer. Gut möglich, dass gegen die Rotjacken wieder der Finne Paavo Hölsä den Vorzug erhält, der Mitte Dezember von seiner längeren Verletzungspause zurück ins Lineup kam und mit dem zwischen den Pfosten Olimpija (in Villach) auch seinen letzten Sieg einfuhr.
|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Der heutige HK Olimpija Ljubljana und der EC-KAC spielen bekanntlich erst seit Sommer 2021 in der gleichen Liga, von den beiden bisherigen Partien, jeweils ausgetragen in Klagenfurt, konnte jeder Klub eine gewinnen (3:2 und 1:3 aus Sicht der Slowenen). Rechnet man auch die Begegnungen der Rotjacken mit dem Vorgängerklub HDD Olimpija Ljubljana, der von 2007 und 2017 in der damaligen Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) aktiv war, der historischen Bilanz hinzu, stehen nach 59 Duellen 42 rot-weiße und 17 grünweiße Siege zu Buche. Die Hala Tivoli, einst über Jahre hinweg kein sonderlich guter Boden für die Klagenfurter, wurde von der KAC-Kampfmannschaft zuletzt recht erfolgreich bespielt: In elf der letzten 13 Auswärtspartien gegen den Vorgängerklub, darunter jeder der jüngsten sechs, setzten sich die Rotjacken durch. Die letzte Niederlage in Sloweniens Hauptstadt datiert vom 16. Dezember 2014 (0:2), aktiv am Eis miterlebt haben sie mit den Geier-Brüdern Manuel und Stefan, Martin Schumnig, Thomas Koch sowie Thomas Hundertpfund nur fünf aktuelle Kaderspieler des EC-KAC.
|| DAS LETZTE DUELL ||
Der EC-KAC und der HK Olimpija Ljubljana standen sich zuletzt am 17. Dezember in Klagenfurt gegenüber, die Rotjacken setzten sich mit 3:1 durch. Den besseren Start erwischten in dieser Begegnung allerdings die Gäste, nahezu alle aussichtsreichen Einschussgelegenheiten im ersten Durchgang gingen auf das Konto der Slowenen, die daraus allerdings lediglich einen 1:0-Vorteil lukrieren konnten. Nach Thomas Hundertpfunds Ausgleichstreffer fixierten zwei Tore von Kapitän Manuel Ganahl im letzten Drittel den rot-weißen Sieg. Olimpija gab in dieser Partie mit 32 überdurchschnittlich viele Torschüsse ab (Saisonschnitt aller übrigen Stadthallen-Gäste: 25,1 Shots on Goal) und kam mit 46,6 Prozent auch auf deutlich mehr Puckbesitz-Anteile als der Großteil der anderen Auswärtsmannschaften in Klagenfurt im aktuellen Spieljahr. Sehr stark präsentierte sich Ljubljana im Unterzahlspiel, dem EC-KAC gelang in seine sechs Powerplaysequenzen in dieser Partie (wie auch in den vier im ersten Heimspiel gegen die Slowenen zehn Tage zuvor) kein Treffer, insgesamt verfügten die Rotjacken heuer in Begegnungen mit Olimpija über 14:28 Minuten an numerischem Vorteil, in denen sie durchgehend torlos blieben.
DIE PERSONALIEN:
Neben den Langzeitausfällen Thomas Koch und Dennis Sticha, die unverändert nicht zur Verfügung stehen, droht den Rotjacken weiterer personeller Aderlass: Sebastian Dahm, Johannes Bischofberger und Nick Petersen haben aus der Partie in Graz allesamt Blessuren davongetragen, die eine Teilnahme am Eistraining am Mittwoch verunmöglichten. Auch Jakob Holzer kann aktuell aus gesundheitlichen Gründen nicht am regulären Trainingsbetrieb teilnehmen. In allen vier Fällen wird erst nach dem Morning Skate am Spieltag über die Einsatzfähigkeit im Spiel in Ljubljana befunden. In das Lineup zurück kommt hingegen nach seiner leichten Erkrankung Thomas Hundertpfund, auch David Maier, zuletzt nach überstandener Verletzung Healthy Scratch, darf mit seiner Rückkehr in das Aufgebot rechnen.
DER KOMMENTAR:
„Wir haben in diesem Monat bereits zwei Mal gegen Ljubljana gespielt, wissen also, dass uns mit ihnen ein sehr guter Gegner erwartet. Sie spielen schnelles, hartes Eishockey, haben einen hohen Skill-Level im Team und vor allem viel Geradlinigkeit in ihrem Spiel. Für uns wird es darum gehen, unsere Chancen zu nutzen, wieder etwas mehr Zug zum Tor aufs Eis zu bringen als in der Endphase der Partie in Graz. Auch müssen wir hinten gut stehen, denn die ersten beiden Duelle mit den Slowenen haben gezeigt, dass sie offensiv brandgefährlich sind.“ (Fabian Hochegger, Stürmer EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
29.12.2021