
Nach der Overtime-Niederlage im Derby beim VSV geht es für den KAC in der bet-at-home ICE Hockey League mit einem Heimspiel gegen die formstarken Graz99ers weiter.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC punktete in den vergangenen Wochen und Monaten kontinuierlich, seit Anfang November konnten sich die Rotjacken nach 14 ihrer 18 Partien zumindest einen Zähler auf ihrem Konto gutschreiben lassen. Rund um den Jahreswechsel gab es für den Titelverteidiger klare Siege gegen den EC VSV (9:1) und beim HK Olimpija Ljubljana (5:1) sowie zwei Overtime-Auswärtsniederlagen in der Fremde: Sowohl in der Vorwoche in Graz als auch am Dienstag in Villach unterlag Rot-Weiß mit 3:4 nach Verlängerung. In der Tabelle liegen die Klagenfurter nach dem mit kurzem Lineup errungenen Derby-Punkt in Villach unverändert auf dem sechsten Tabellenplatz. Allerdings ist das Ranking enorm dicht gedrängt: So ist der Abstand zwischen Leader Salzburg und Verfolger Bolzano (0,373) aktuell größer als jener zwischen dem Zweiten und dem Elften (0,301).
Die Graz 99ers sind nach wie vor eine der formstärksten Mannschaften in der bet-athome ICE Hockey League: In den jüngsten zehn Partien hat mit Salzburg nur eine Mannschaft, in den letzten 20 Begegnungen haben mit Salzburg und Wien nur zwei Teams mehr Zähler eingefahren als die Steirer. Das Team aus der zweitgrößten Stadt Österreichs musste sich am Sonntag zwar dem EC VSV vor eigenem Publikum mit 3:6 geschlagen geben, davor fuhr man aber acht Siege am Stück ein, darunter auch zwei gegen den EC-KAC. Derzeit weisen die 99ers mit einer Winning Percentage von 51,5 Prozent zum erst zweiten Mal im Verlauf der letzten zwölf Spielzeiten eine Saisonbilanz mit mehr Siegen als Niederlagen auf. Insbesondere auswärts konnte sich Graz im Verlauf des Spieljahres maßgeblich steigern: Wurde von den ersten zehn Partien in der Fremde nur eine einzige gewonnen, so siegte man nun in sieben der jüngsten acht Auswärtsspiele.
DER GEGNER:
|| SPIELER IM FOKUS ||
Graz gehört zu den eher offensiv ausgerichteten Teams in der bet-at-home ICE Hockey League und ist im Angriff personell auch recht breit aufgestellt: Gleich sechs Stürmer haben bereits die Grenze von 20 Scorerpunkten erreicht, am weitesten übersprungen hat sie mit dem Schweden Simon Hjalmarsson (27 Zähler) der nominelle Star im Kader. Anders als in der Vergangenheit spielen sich im Sturm der 99ers aber auch einheimische Cracks in den Vordergrund: So bestreitet etwa Michael Schiechl, in Salzburg über Jahre eher als Defensivspezialist bekannt, bislang eine bärenstarke Saison, er ist mit 20 Punkten (zehn Tore, zehn Assists) aus 28 Partien am besten Weg, seine 14. Spielzeit in der Liga zu jener mit dem deutlich höchsten offensiven Output zu machen. Ihn sogar noch knapp überragen kann Dominik Grafenthin: Der Deutsche mit österreichischer Lizenz erzielte bereits elf Saisontreffer, verpasste das Spiel gegen Villach am Sonntag aber aufgrund einer Erkrankung. Letzteres galt auch für Goalie Christian Engstrand, der zuvor einen famosen Start in seine 99ers-Laufbahn hingelegt hatte und bei jedem seiner ersten sechs Starts im Trikot der Grazer siegreich geblieben war sowie dabei nur elf Gegentreffer kassiert hatte.
|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Der EC-KAC und die Graz 99ers treffen am Donnerstag zum bereits dritten Mal innerhalb der letzten 19 Tage aufeinander, insgesamt duellierten sich die beiden Klubs in der Geschichte bislang 137 Mal. In 89 dieser Begegnungen setzten sich die Kärntner durch, die auch im Torverhältnis mit 485 zu 335 Toren klar voranliegen, 48 Partien entschieden die Steirer für sich. In der jüngeren Vergangenheit war Graz für die Rotjacken allerdings meist ein schwer zu bespielender Gegner, die 99ers siegten in sieben der letzten elf direkten Begegnungen und konnten jeden ihrer jüngsten vier Auftritte in der Stadthalle erfolgreich gestalten. Dabei standen sie insbesondere in der Defensive sehr stabil, der ECKAC erzielte in diesen vier Partien insgesamt nur fünf Treffer. Auch ist Graz das einzige Team in der bet-at-home ICE Hockey League, das der Titelverteidiger in der laufenden Saison noch nicht bezwingen konnte.
|| DAS LETZTE DUELL ||
Die jüngste Begegnung zwischen dem EC-KAC und den Graz 99ers ging am 28. Dezember im Merkur Eisstadion in Graz-Liebenau in Szene. Treffer von Stefan Geier und Fabian Hochegger sorgten für einen rot-weißen 2:0-Vorsprung, der von den Hausherren mit drei Treffern am Stück beantwortet wurde. Nur neun Sekunden nach der erstmaligen 99ers-Führung glich Klagenfurt durch Matt Fraser aus, in der von zahlreichen Gelegenheiten auf beiden Seiten geprägten Overtime sorgte Joey Martin nach einem Solo dafür, dass Graz den Extrapunkt verbuchen konnte. Sämtliche vier Powerplays in dieser Begegnung (jeweils zwei pro Team) blieben ungenutzt, bei Even Strength strahlten die Rotjacken im Verlauf des Spiels etwas mehr Gefahr aus (68 Sequenzen mit Puckbesitz in der Angriffszone gegenüber deren 58 für Graz), die 99ers agierten insgesamt aber zielgerichteter, wie Vorteile bei der Zeit mit Scheibenkontrolle (52,6 zu 47,4 Prozent) sowie bei den tatsächlichen Torschüssen (26 zu 20 in Phasen gleicher Spieleranzahl am Eis) dokumentierten.
DIE PERSONALIEN:
Die angespannte Personalsituation beim EC-KAC wird sich gegenüber dem Spiel in Villach am Dienstag voraussichtlich nicht maßgeblich verändern. Fix und noch für mehrere Wochen fehlen Nick Petersen, Thomas Koch, Dennis Sticha und Johannes Bischofberger, die allesamt verletzt sind. Für Rok Tičar, der sich am Montag im Training ebenfalls eine Verletzung zugezogen hat, dürfte ein Einsatz gegen Graz noch zu früh kommen. Das zweite und letzte Spiel seiner Sperre absitzen wird Verteidiger Steven Strong, ebenfalls zum Zuschauen verurteilt ist der erkrankte Matt Fraser. Alle Kaderspieler mit kleineren Blessuren stehen für die Partie am Donnerstag nach aktuellem Stand jedoch zur Verfügung.
DER KOMMENTAR:
„Graz hat aktuell einen Lauf, das war in der Anfangsphase der Saison anders, jetzt läuft es für die 99ers aber sowohl auf individueller Eben als auch als Team betrachtet sehr gut. Sie verfügen über Einzelspieler, die Partien entscheiden können, umso wichtiger wird es für uns sein, konsequent und nahe am Mann zu sein und ihnen so keine Räume zur Entfaltung zu bieten. Aus dem Spiel gegen Villach können wir sicher unseren guten Kampfgeist mitnehmen, bringen wir diesen auch gegen Graz aufs Eis, ist eine Basis gelegt. Im Umgang mit der Scheibe müssen wir aber routinierter agieren und dürfen keine leichten Fehler begehen, wie sie uns am Dienstag teilweise unterlaufen sind.“ (Daniel Obersteiner, Stürmer EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
05.01.2022