
Nach zwölftätiger Spielpause kehrt der KAC am Dienstag mit einem Auswärtsspiel bei den Vienna Capitals in die bet-at-home ICE Hockey League zurück.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC war am 6. Januar zuletzt im Ligaspiel-Einsatz, die seither drei angesetzten Heimpartien wurden allesamt aufgrund medizinischer Vorsichtsmaßnahmen verschoben. Vor ihrer Meisterschaftspause fuhren die Rotjacken trotz zahlreicher Ausfälle einen 4:2-Erfolg gegen die Graz 99ers ein, insgesamt haben sie in jeder ihrer fünf Begegnungen seit Weihnachten angeschrieben und in diesem Zeitraum 11:4 Punkte (bei 24:12 Toren) verbucht. In der Fremde schlugen sich die Klagenfurter zuletzt hervorragend: Seit einem 0:1 bei Vizemeister HCB Südtirol am 31. Oktober wanderte bei jedem der acht ausgetragenen Auswärtsspiele zumindest ein Zähler auf das rot-weiße Konto, insgesamt nehmen die Kärntner in der Auswärtstabelle der bet-at-home ICE Hockey League Rang zwei hinter dem EC Salzburg ein. In bestechender Form präsentierten sich in den vergangenen Wochen die Penalty Killing-Einheiten des EC-KAC: 34 der jüngsten 35 Unterzahlsituationen wurden ohne Gegentreffer überstanden.
Die Vienna Capitals halten wie der EC-KAC aktuell bei 56 Punkten aus 34 Saisonspielen, haben allerdings den Großteil ihrer Zähler auf eigenem Eis eingefahren: Wien führt die Heimtabelle der ICE Hockey League an und hat in 13 der 16 in der Steffl Arena ausgetragenen Partien angeschrieben. Dabei kassierten die Caps im Schnitt nur 1,75 Gegentore pro Heimspiel, was dem niedrigsten Wert im Verlauf der bislang 21 Saisonen des Klubs in der Liga entspricht. Generell sind Begegnungen mit Beteiligung des Teams aus der Bundeshauptstadt eher torarme: Das Team von Head Coach Dave Barr hat die zweitwenigsten Verlusttreffer aller Klubs im Bewerb kassiert (2,47 pro Spiel), gleichzeitig aber auch die zweitwenigsten erzielt (2,62). Stark präsentierten sich die Capitals im bisherigen Spieljahr in den Special Teams: Obwohl man im letzten Ligaspiel am vergangenen Freitag gegen den HCB Südtirol (1:2 nach Verlängerung) in sieben Überzahlsituationen ohne Treffer blieb, ist das Powerplay das zweiteffektivste der Liga (23,9 Prozent), in der Penalty Killing-Wertung liegen die Wiener (mit einer Erfolgsquote von 83,6 Prozent) auf Rang drei.
DER GEGNER:
|| SPIELER IM FOKUS ||
Mit Nicolai Meyer steht der aktuelle Topscorer der gesamten bet-at-home ICE Hockey League bei den Vienna Capitals unter Vertrag, der Däne zeichnete bislang für 15 Treffer und 23 Torvorlagen verantwortlich, aus denen sich insgesamt 38 Zähler ergeben. Allerdings punktete er zuletzt seltener, aus seinen jüngsten vier Einsätzen steht für ihn nur ein Assist zu Buche. In der teaminternen Wertung direkt – allerdings mit dem Respektabstand von 15 Punkten – hinter ihm liegt der Ex-KAC-Stürmer Matthew Neal (acht Tore, 15 Zuspiele), der jedoch bei seinen letzten neun Auftritten ebenfalls torlos blieb. Gegenüber dem jüngsten Duell mit den Rotjacken Anfang Oktober stehen mit Joel Lowry, James Sheppard und Matt Bradley gleich drei kanadische Stürmer neu im CapitalsAufgebot, vor allem der mit 431 NHL-Einsätzen dekorierte Erstliniencenter Sheppard steigert die offensive Qualität der Wiener maßgeblich. Auf der Torhüterposition setzt der Hauptstadtklub (sieht man von einem kurzen Intermezzo des Schweden Stefan Stéen während einer Kickert-Verletzung ab) als einziges Team der Liga auf ein einheimisches Duo: Veteran Bernhard Starkbaum kassierte nur bei einem seiner letzten 15 Starts mehr als drei Gegentreffer, David Kickert hat bei sechs seiner sieben Heimspiel-Einsätze in der aktuellen Saison gewonnen.
|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Seit der Gründung der Vienna Capitals im Jahr 2001 kam es zu 141 direkten Begegnungen mit dem EC-KAC in Ligaspielen, die Mehrheit davon konnte der Rekordmeister für sich entscheiden: 75 Erfolgen der Rotjacken stehen deren 66 der Wiener gegenüber. Die insgesamt 860 Treffer, die in diesen Partien fielen, verteilen sich (mit 436:424 für Klagenfurt) fast zu gleichen Teilen. Die letzte direkte Konfrontation gewannen allerdings die Caps, sie siegten Anfang Oktober in der Stadthalle mit 2:0, sodass die Rotjacken erstmals nach 16 Spielen gegen Wien in Folge, in denen sie stets punkten konnten, ohne Zähler blieben. In der Bundeshauptstadt ausgetragene Duelle zwischen den beiden Klubs waren in der jüngeren Vergangenheit meist sehr knappe Angelegenheiten: In acht der letzten neun Partien in der nunmehrigen Steffl Arena trennte die Mannschaften am Spielende nur ein einziger Treffer. Jeden der jüngsten drei Auftritte in Kagran konnte der EC-KAC erfolgreich gestalten, zumindest einen Punkt gab es für die Rotjacken bei jedem ihrer letzten sieben Gastspiele in der Donaustadt.
|| DAS LETZTE DUELL ||
Die letzte Begegnung zwischen den beiden Klubs war ursprünglich für den 3. November 2021 angesetzt, wurde dann aber wenige Stunden vor Spielbeginn aufgrund des bedauernswerten Ablebens von Bratislava-Stürmer Boris Sádecký kurzfristig abgesagt bzw. verschoben. Somit datiert das jüngste Duell zwischen Rotjacken und Capitals vom 1. Oktober 2021, als die Truppe von Dave Barr in der Kärntner Landeshauptstadt mit 2:0 siegte und damit die eindrucksvolle KAC-Serie von saisonübergreifend 13 rot-weißen Heimerfolgen hintereinander beendete. Die Donaustädter profitierten in dieser Begegnung knapp nach Spielmitte von einem Missverständnis in der Klagenfurter Hintermannschaft und fixierten den Auswärtserfolg schließlich mit einem Empty NetTreffer. Grundsätzlich war die Partie von einem spielerisch deutlich überlegenen EC-KAC bestimmt, wie 72:23 Torschussversuche und 34:12 tatsächliche Shots on Goal dokumentieren. Die Klagenfurter verfügten bei Even Strength über 25:08 Minuten Scheibenbesitz, die Gäste kamen lediglich auf 16:24 Minuten, auch verzeichneten die Capitals nur einen einzigen Torschuss aus dem Slot (gegenüber deren zehn der Rotjacken). Überragend agierte Goalie-Routinier Bernhard Starkbaum, dem es allerdings teilweise auch leicht gemacht wurde: 17 der 34 KAC-Schüsse landeten zentral im Brust-/Bauchbereich oder am geschlossenen Five-Hole.
DIE PERSONALIEN:
Die sehr angespannte Personalsituation bei den Rotjacken – sie mussten im letzten Ligaspiel am 6. Januar auf neun Stammkräfte verzichten – hat sich in den vergangenen Tagen deutlich verbessert: Von den damals fehlenden Akteuren stehen gegen die Vienna Capitals mit Steven Strong (zuletzt gesperrt), Rok Tičar (zuletzt verletzt), Lukas Haudum, Matt Fraser und Marcel Witting (zuletzt alle erkrankt) gleich fünf wieder zur Verfügung. Zu den verletzungsbedingten Ausfällen von Nick Petersen, Thomas Koch, Dennis Sticha und Johannes Bischofberger gesellen sich Jakob Holzer und Daniel Obersteiner, die nach leichten Erkrankungen aber bereits wieder unmittelbar vor der Rückkehr in den Trainingsbetrieb stehen.
DER KOMMENTAR:
„Wien hat eigentlich immer eine starke Mannschaft. Für uns ist jede Partie in dieser Phase wichtig, insbesondere eine solche gegen ein Team, mit dem wir in der Tabelle gleichauf liegen. Die Capitals sind defensiv eine sehr gute Mannschaft, die auch viele knappe Siege in Spielen, in denen wenige Tore fallen, einfahren kann. Damit sind sie uns recht ähnlich, das ist auch unser Spiel, also müssen wir schauen, dass wir einen Weg finden, dieses Duell zu gewinnen.“ (Kele Steffler, Verteidiger EC-KAC)
Medieninfo KAC
17.01.2022