
Die 11. Ausgabe von The World Games ist Geschichte! Am Sonntagabend fand im Protective Stadium in Birmingham, Alabama die stimmungsvolle Schlussfeier statt.
Mit Muay-Thai-Kämpferin Rebecca Hödl als Fahnenträgerin für das Team Austria – und Soul-Superstar Lionel Richie. Die Bilanz der österreichischen Mannschaft fällt mehr als positiv aus.
„In den vergangenen 11 Tagen haben wir herausragende Leistungen erlebt und einmal mehr die verbindende Kraft des Sports gespürt. Mit Fairness, Respekt und Freundschaft. Die World Games haben eindrucksvoll gezeigt, dass man wettkämpfen und trotzdem in Frieden und Harmonie zusammenleben kann. Dafür gilt auch den Menschen in Birmingham und Alabama ein großes Dankeschön. Sie haben großen Anteil am Erfolg dieser Spiele. Well done, Birmingham“, meinte IWGA-Präsident Jose Perurena.
Die chinesische Metropole Chengdu übernahm die World Games-Fahne als nächster Ausrichter der Olympischen Spiele der nicht-olympischen Sportarten im Jahr 2025. Die österreichische Bilanz fällt über die vier Medaillen – zwei Mal Gold, einmal Silber, einmal Bronze – hinaus mehr als positiv aus.
Sport Austria-Präsident Hans Niessl: „Das Team Austria hat Österreich bei den World Games in Birmingham in den Stadien, aber auch abseits der Sportstätten würdig vertreten. Für ihren Einsatz möchte ich mich bei allen Athlet:innen, Trainer:innen, Funktionär:innen und allen Helfer:innen herzlich bedanken! Insbesondere auch bei unserem Chef de Mission, Aria Siami. Sie alle haben dazu beigetragen, dass die World Games in Birmingham auch aus heimischer Sicht überaus positiv in Erinnerung bleiben werden. Erfreulich ist, dass diese Veranstaltung in einem gesunden Ausmaß wächst und wächst, was allein der Eröffnungs-Event mit rund 40.000 Zuseher:innen verdeutlich hat. Herzliche Gratulation natürlich auch nochmals an unsere Medaillen-Gewinner:innen Stella Hemetsberger (Gold), Jessica Pilz (Gold), Alisa Buchinger (Silber) und Anna Sturm/Matthias Feichtinger (Bronze). Und wir waren an weiteren Medaillen ganz knapp dran, wie unzählige vierte und fünfte Plätze zeigen.“
Sport Austria-Vizepräsident Michael Eschlböck drückte dem Team Austria vor Ort die Daumen, war bei zahlreichen Sportarten live dabei – und begeistert. „Die World Games waren sensationell, über alle Sportarten und Sportstätten hinweg. Die Venues waren toll, die ganze Stadt hatte den Look & Feel der Spiele, die Begeisterung der Menschen für die Spiele und die Leistungen der Athlet:innen war spürbar. Ganz besonders gefreut hat mich der professionelle Auftritt des Team Austria – denn wir haben hier wirklich ein Team gesehen, das gemeinsam aufgetreten ist und Österreich würdig vertreten hat. Danke auch an das Sportministerium und Sportminister Werner Kogler, die mit ihrer Unterstützung – begonnen bei der einheitlichen Einkleidung bis hin zur Sichtbarmachung der Leistungen – einen wertvollen Beitrag geleistet haben.“
Am Rande der World Games unterzeichnete Eschlböck für Sport Austria auch ein „Memorandum of Understanding“ mit der International World Games Association.
„Sport Austria und World Games – das passt! Wir möchten den eingeschlagenen Weg mit konsequenter Aufbauarbeit fortsetzen und die Vielfalt der Sportarten zukünftig noch sichtbarer zu machen. Deshalb hat es uns auch ganz besonders gefreut, wie breit die teilnehmenden Verbände und ihre Sportler:innen die verschiedenen Aktivitäten zur Sichtbarmachung mitgetragen haben.“
Für Chef de Mission Aria Siami waren es nach Breslau 2017 bereits die zweiten World Games. „Es waren intensive Woche für das gesamte Team. Wir wurden täglich vor neue Herausforderungen gestellt, aber gemeinsam konnten wir alles meistern. Als Chef de Mission freut es mich besonders, dass wir in schwierigen Zeiten mit ungewissen Flugsituationen alle Sportler:innen sicher in die USA und gesund wieder nach Hause bringen konnten.“
Mit den sportlichen Leistungen der 72 österreichischen Athlet:innen aus 14 Sportarten war Siami, selbst ehemaliger Leistungssportler, mehr als zufrieden. „Wir freuen uns über vier Medaillen, wollen aber gleichzeitig nicht die zahlreichen vierten Plätze und viele weitere Spitzenergebnisse vergessen. Besonders hervorzuheben ist der Teamspirit. Wann immer es möglich war, haben sich die Athlet:innen gegenseitig unterstützt und angefeuert.“
Diese Welle der Begeisterung schwappte auch nach Österreich über. „Im Rahmen unseres Digitalisierungsschwerpunkts gemeinsam mit dem Sportministerium konnten wir auf der Digital-Plattform SportPass Austria nicht nur tägliche Live-Streams und unzählige Highlight-Videos anbieten, sondern auch Rekord-Reichweiten in den Sozialen Netzwerken erzielen. Für viele Sportler:innen sind die World Games die größte Bühne und das Karriere-Highlight – und wir freuen uns, ihnen einen mehr als würdigen Rahmen ermöglicht zu haben.“
Die nächsten World Games finden im August 2025 in der chinesischen Millionen-Metropole Chengdu statt. Welche Sportarten dort zur Austragung kommen, soll in den nächsten Wochen final entschieden werden, die Qualifikationen starten 2023. Bereits fix: Die Zahl der teilnehmenden Sportler:innen wird von 3.600 auf 4.000 aufgestockt.
Alle Infos zum Team Austria bei den World Games finden Sie HIER!
NOCH EINMAL BLECH ZUM ABSCHLUSS: HÖDL VERLIERT BRONZE-KAMPF
Der elfte und letzte Wettkampftag bei The World Games bringt keinen Zuwachs in der österreichischen Medaillen-Bilanz. Muay-Thai-Kämpferin Rebecca Hödl setzt den sportlichen Schlusspunkt für das Team Austria. Die Steirerin verliert ihren Kampf um Bronze, fühlt sich aber dennoch als Siegerin. Zuvor zeigen die Orientierungsläufer:innen im Mixed-Teambewerb eine weitere starke Leistung.
MUAY-THAI
Es war der bislang größte Wettkampf ihrer Karriere – und auch wenn es am Ende nicht die erhoffte Medaille wurde, hatte Rebecca Hödl „eine irrsinnig schöne Zeit“ bei den World Games.
Die Muay-Thai-Kämpferin aus der Steiermark hatte am Sonntag den letzten rot-weiß-roten Einsatz in Birmingham, kämpfte im Boutwell Memorial Auditorium um Bronze. Die 34-Jährige zeigte abermals einen engagierten, beherzten Kampf – es war erst der 23. ihrer Karriere
Ihre Gegnerin, die Polin Gabriela Kuzawinska war an diesem Vormittag aber einfach zu stark, siegte mit 30:27 nach Punkten.
„Schade, ich hätte die Medaille gerne mit nach Hause genommen. Aber ich habe so viele wertvolle Erfahrungen hier sammeln dürfen, so unglaublich viel gelernt, dass ich mich jedenfalls auch als Siegerin fühle“, so Hödl, die den World Games zum Abschied eine Liebeserklärung machte.
„Hier sind die Besten der Besten aus der ganzen Wet versammelt, in meiner Sportart und in ganz vielen anderen. Es gibt nichts Besseres, um als Athletin oder Athlet zu wachsen.“
ORIENTIERUNGSLAUF
Die Bewerbe im Orientierungslaufen bei The World Games endeten am Sonntag mit dem Mixed-Teambewerb im Railroad Park.
Österreichs Quartett, bestehend aus Ylvi Kastner, Jannis Bonek, Gernot Ymsen und Laura Ramstein konnte dabei den starken siebten Platz erobern. Den Sieg sicherte sich die Schweiz vor Norwegen und Großbritannien.
Startläuferin Kastner übergab auf Position 10 an Bonek, der zwei Plätze gutmachen konnte. Ymsen hielt die Position, Schlussläuferin Ramstein gelang noch eine Rangverbesserung.
„Wir wussten, dass es mit einer Medaille schwer wird, weil andere Nationen sehr stark und breit aufgestellt sind. Ein Top-10-Platz war das Ziel, das ist uns gelungen“, so
Coach Martin Binder. „Nach der anstrengenden Mitteldistanz am Vortag haben die vier noch einmal alles herausgeholt.“
Kastner musste die Mitteldistanz aufgrund körperlicher Probleme auslassen, die Mixed-Staffel nahm sie in Angriff. Für Bonek, Ymsen und Ramstein war es ein versöhnlicher Abschluss bei den World Games.
„Ich weiß nicht, ob ich in drei Jahren noch einmal dabei sein werde“, dachte Ymsen, für den es die dritten World Games waren, an die Zukunft. Auch Ramstein will sich alle Optionen offenlassen, während Bonek überzeugt ist: „Ob ich Gernot in Sachen Teilnahmen überholen werde, weiß ich nicht – aber ich habe hoffentlich noch einige Jahre vor mir.“
Presseinfo
Sport Austria
18.07.2022