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Für Österreichs 3×3-Profiteam aus der Bundeshauptstadt zählen im Saisonfinish nur mehr Siege. Mit Star-Verpflichtung Quincy Diggs an Bord sollen die Top 8 der Welt geknackt werden.

Wichtige Punkte am Weg dorthin mussten die Wiener erst vergangene Woche in San Juan (Puerto Rico) liegen lassen, als dort ein Turnier aufgrund des Hurrikans „Fiona“ abgebrochen wurde. Dieses Wochenende hat Team Vienna beim top-besetzten Masters Turnier im niederländischen Utrecht aber bereits die nächste Chance. Die Konkurrenz in Holland ist unglaublich stark. Warum die heimischen 3×3-Basketballer dennoch beste Chancen haben, erklärt der vielseitige Team-Vienna-Flügelspieler Matthias Linortner einen Tag vor Turnierstart im Gespräch mit Basketball Austria.

Dass die Wiener 3×3-Basketballstars ein paar turbulente Tage hinter sich haben, ist wohl eine Untertreibung. Vor nicht einmal einer Woche saßen sie noch in Puerto Rico im Hotelzimmer fest, weil dort Hurrikan „Fiona“ für massive Überschwemmungen sorgte. Geplant war eigentlich, dass sie auf der Karibikinsel mit Neuverpflichtung Quincy Diggs für Highlights sorgen und um den Sieg mitspielen. Zumindest in der Vorrunde, die die Wiener dominierten, funktionierte das auch. Dann mussten die Organisatoren aufgrund des immer näherkommenden Hurrikans das Turnier allerdings abbrechen.

Die gute Nachricht: Das heimische 3×3-Quartett kam nach einer langen und strapaziösen Heimreise sicher in Österreich an. Die – zumindest aus sportlicher Sicht – schlechte: Die in Topform agierenden Wiener bekamen nach dem Turnierabbruch in San Juan keine Weltranglistenpunkte. Denn das FIBA-Regelwerk besagt, dass bei bereits begonnen Turnieren, die aufgrund höherer Gewalt beendet werden müssen, die Weltrangliste entscheidet, wer in den noch ausstehenden Partien als „Gewinner“ gewertet wird.

Für Team Vienna, das am Ende der Saison unter den Top 8 der Welt sein will (aktuell Platz 9), ein herber Rückschlag. Umso größer ist bei Filip Krämer, Matthias Linortner, Stefan Stojacic und Quincy Diggs jetzt natürlich die Motivation vor dem morgen, Samstag, startenden Masters-Turnier in Utrecht (Niederlande). Die „3x3ler“ aus der Bundeshauptstadt wollen dort wieder fleißig Punkte sammeln. Warum das Turnier so wichtig ist und die Chancen auf einen Erfolg nicht schlecht stehen, erzählt Team-Vienna-Scharfschütze und -Edelverteidiger „Matze“ Linortner im Basketball-Austria-Interview:

Basketball Austria: Was habt ihr euch für den Saison-Endspurt vorgenommen?
Matthias Linortner: Die beiden kommenden Mastersturniere werden vorentscheidend für den Saisonausgang sein. Mit starken Resultaten aus diesen beiden Turnieren könnten wir uns unter den Top 8 Teams der Weltrangliste einreihen. Dass beide Turniere nicht einfach sind, liegt auf der Hand. Es handelt sich bei den Masters um die Champions League des 3×3-Basketballs. Trotzdem glaube ich, dass wir jetzt alles mitbringen, um zwei gute Play-off-Runs hinzulegen, das heißt jeweils weit ins Knock-out-Bracket vorstoßen zu können.

Wie funktioniert das Zusammenspiel mit Quincy Diggs? Wo kann er euch helfen?
Mit Quincy haben wir offensiv ganz neue Möglichkeiten. Er bringt unglaublich viel individuelle Qualität mit und kann sowohl für sich als auch für andere Vorteile in der Offensive kreieren. Das große Ziel für die nahe Zukunft ist es, ihn mit unseren Defensivprinzipien noch näher vertraut zu machen und als Team in der Defensive besser zusammenzufinden, um auch gegen Topteams die Defense als starke Basis unseres Spiels zu wissen. Das gibt Selbstvertrauen und garantiert uns auch an schlechten Wurftagen immer eine Chance auf den Sieg!

Wie geht es dir/euch nach der EM, den Strapazen in Puerto Rico und einer allgemein schon langen Saison?
Die Heimreise aus San Juan war lang, aber komplikationsfrei. Dass die Saison schon lange ist und dass wir nach der letzten Saison nur eine sehr kurze Pause hatten, spüren wir glaube ich alle – sowohl im Kopf als auch körperlich. Fast jeder hat seine kleinen Problemstellen, mit denen er zu kämpfen hat. Ich für meinen Teil aber schöpfe aus unserer gemeinsamen Mission, das Maximum aus unserer Saison herauszuholen und am Ende des Jahres unter den Top 8 zu stehen, stets neue Motivation. Die Leidenschaft, mit der wir jedes Wochenende aufs Spielfeld gehen, gleicht einem Rausch und macht regelrecht süchtig! Die Resonanz, dass auch immer mehr Fans dies mitbekommen und uns unterstützen, pusht mich zusätzlich.

Wie schätzt du eure Chancen in den Niederlanden ein? Sieben der besten 13 Teams der Welt werden teilnehmen.
Im Vorhinein über den Ausgang eines Turniers zu sprechen, ist für mich persönlich immer Spekulation – und ich spekuliere nicht gerne. Zweifelsohne traue ich uns aber am zweiten Turniertag alles zu, auch einen Finaleinzug!

Danke für das Gespräch und alles Gute in Untrecht!

Hinweis: Team Vienna bekommt es am ersten Turniertag, Samstag, 24.09.2022, um 18 Uhr mit dem Gewinner aus der Qualifikationsrunde zutun. Bereits wenig später wartet um 22 Uhr der Kracher gegen die Startruppe Šakiai Gulbelė aus Litauen mit Ausnahmekönnern wie Marijus Uzupis und Aurelijus Pukelis. Wenn die Wiener die Gruppenphase überstehen, geht es am Sonntag im Viertelfinale weiter. Alle Spiele gibt es wie immer live und zum Nachschauen am 3×3-FIBA-Youtube-Kanal.
 
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Basketball Austria

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23.09.2022