Die Österreicherinnen wachsen bei der Heimweltmeisterschaft am Wiener Rathausplatz über sich hinaus und holen sensationell den Gruppensieg in der „Todesgruppe“ A! Höhepunkt des Tages ist der spektakuläre Triumph über den amtierenden Welt- und Europameister Frankreich in der „Night Session“.
Vor 3.000 Fans liefert Rotweißrot eine über zehn Minuten nahezu perfekte Leistung. Besonders in der Verteidigung sind die Österreicherinnen überragend. Mit 13:10 gewinnen sie am Schluss und sichern sich damit überraschend den Gruppensieg und einen Platz im Viertelfinale! Schon am Nachmittag sorgten die heimischen Damen für ordentlich Stimmung in der Bundeshauptstadt. Mit einem unglaublichen Kraftakt schaffte Team Österreich einen knappen Sieg gegen Brasilien.
Nach nervösem Beginn gelang den Österreicherinnen die Wende und sie konnten sich sogar um einige Punkte absetzen. Die Brasilianerinnen gaben nicht auf und konnten kurz vor Schluss ausgleichen. Eine mannschaftlich geschlossene Leistung sicherte am Ende aber den knappen Sieg (19:18).
Frankreich vs. Österreich 10:13
21:40 Uhr
Vergleichsweise entspannt konnten die österreichischen Damen in das finale Gruppenspiel gegen WM-Favorit Frankreich gehen. Nach dem Arbeitssieg gegen Brasilien am Nachmittag stand schon vor der „Night Session“ fest, dass Team Österreich am Samstag in der K.o.-Phase spielen würde. Die Frage war nur, ob als Gruppensieger direkt im Viertelfinale oder als Dritter in der Play-in-Runde. Die Ausgangslage war klar: Ein Sieg von Camilla Neumann und Co. würde den ersten Platz bedeuten und gleichzeitig Frankreich und Spanien auf die Ränge zwei und drei verbannen. Bei einer Niederlage hingegen würde den heimischen Stars „nur“ Platz drei bleiben. Titelverteidiger Frankreich wäre sodann ungeschlagener Gruppensieger, die Spanier würden Österreich noch am letzten Drücker überholen.
Wenig überraschend startet die Équipe Tricolore also druckvoll. Die heimischen Damen, angepeitscht von einem ohrenbetäubenden Publikum zeigten sich davon unbeeindruckt und legten mit einem Sarah-Sagerer-Block, einem erfolgreichen Layup von Neumann sowie einem verwandelten Distanzwurf von Anja -Fuchs-Robetin los. Nach zwei Minuten stand es 3:0 aus Sicht der Gastgeberinnen. Ein Weckruf für die Favoritinnen, die den Österreicherinnen in der Defense nun keinen Zentimeter mehr schenkten und rasch auf 3:3 ausglichen. Jetzt entwickelte sich endgültig ein offener Schlagabtausch – zunächst mit leichten Vorteilen für Team Austria, das eine beeindruckende Defense- und Rebound-Leistung zeigte. Nach fast sieben Minuten führten die Heimstars nach einem Sigi-Koizar-Zweier 8:3, die Fans hielt mittlerweile nichts mehr in den Sitzen. Der amtierende Welt- und Europameister erhöhte jetzt noch einmal den Druck, war am Weg zum Korb einige Male erfolgreich. Doch in Summe blieb die Defense der Österreicherinnen ein Bollwerk, eine Minute vor Schluss hatten sie bei 13:9 weiter die Kontrolle. Diese gaben sie nicht mehr ab. Endstand: 13:10 für Österreich.
Anja Fuchs-Robetin, Spielerin Österreich: „Ich kann es nicht wirklich glauben. Wenn man uns vor dieser WM gesagt hätte, dass wir als Gruppensieger aufsteigen, hätte ich das für unmöglich gehalten. Es war ein Wahnsinn, dieses Publikum im Rücken zu haben. Die Fans haben uns bis zum Ende gepusht.Unser Gameplan war, sie daran zu hindern, Eins-gegen-Eins zum Korb zu ziehen und leichte Punkte zu erzielen. Das ist uns gelungen. Wir haben es außerdem heute geschafft, viele verschiedene Optionen zu haben. Wenn alle von uns scoren, ist es ganz schwer, uns zu stoppen. Meine Mitspielerinnen haben mir gesagt, dass ich mehr auf meine Würfe schauen soll. Wir haben gestern gut trainiert, das hat mir noch einmal Selbstvertrauen gegeben. Wir schauen Spiel für Spiel und werden uns ab morgen die Gegner anschauen. Es ist viel möglich.“
Scorerinnen Österreich: Sigrid Koizar 5, Anja Fuchs-Robetin und Camilla Neumann je 3, Sarah Sagerer 2.
Österreich vs. Brasilien 19:18
17:35 Uhr
Das Spiel hielt von Anfang an, was die Ausgangslage versprochen hatte. Beide Teams kämpften um jeden Punkt und keine Mannschaft konnte sich absetzen. So stand es nach fünf Minuten ausgeglichen 9:9. Danach ging es schnell und mit zwei sensationellen Zweiern von Sarah Sagerer und Camilla Neumann setzten sich die Österreicherinnen mit 14:11 ab. Die Brasilianerinnen gaben aber nicht auf und kamen zwei Minuten vor Schluss wieder auf 16:15 heran. Beide Mannschaften verteidigten nun sehr aggressiv und ließen wenig zu. Die Österreicherinnen zogen in der Schlussphase vermehrt zum Korb und punkteten sicher. Die letzte Offensive gehörte den Brasilianerinnen, die aber bei 2-Punkte-Rückstand nur noch einen Layup versenken konnten und so mit 19:18 das Nachsehen hatten.
Sarah Sagerer, Spielerin Österreich: „Es war ein Hin und Her, aber wir haben versucht, die ganze Zeit über gelassen zu bleiben. Wir wollten unabhängig vom Spielstand unseren Gameplan verfolgen und das ist uns gelungen. Jede einzelne hat aggressiv gespielt, ihre Qualitäten ausgespielt und auch auf ihren eigenen Wurf geschaut.“
Scorerinnen Österreich: Sarah Sagerer 6, Sigrid Koizar 5, Anja Fuchs-Robetin und Camilla Neumann je 4.
Spieltag drei im Überblick*
Damen:
Mongolei vs. USA 18:21
Ungarn vs. Tschechien 14:17
Kanada vs. Mongolei 21:9
Tschechien vs. USA 8:21
Ungarn vs. Kanada 11:21
Niederlande vs. Spanien 19:13
Österreich vs. Brasilien 19:18
Frankreich vs. Niederlande 21:8
Brasilien vs. Spanien 14:21
Frankreich vs. Österreich, 10:13
Herren:
Polen vs. Litauen 22:21
Puerto Rico vs. Israel 20:16
Belgien vs. Polen 15:21
Israel vs. Litauen 15:14
Puerto Rico vs. Belgien 18:21
Deutschland vs. Serbien 14:21
Brasilien vs. Madagaskar 20:17
Frankreich vs. Deutschland 14:11
Serbien vs. Brasilien 21:17
Frankreich vs. Madagaskar, 22.05 Uhr
*Ergebnisse werden laufend akualisiert
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Basketball Austria
01.06.2023