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René Rast (Bregenz) räumte am Red Bull Ring ab: Nach seiner 26. Pole-Position am Sonntagmorgen legte der dreimalige DTM-Champion nach und holte am Mittag nicht nur seinen 26. Sieg in der DTM, sondern auch seinen Premieren-Erfolg für BMW. „Erst die Pole-Position und dann mein erster Sieg für BMW, das war ein perfekter Auftritt von uns. Möglicherweise kommt mit der kurz bevorstehenden Geburt meines Sohnes noch ein weiteres Highlight hinzu. Diesen Tag werde ich mir dick im Kalender einkreisen.

Von außen sah es durch meinen Vorsprung vielleicht einfach aus, aber du musst die ganze Zeit voll konzentriert sein, um keine Fehler zu machen“, freute sich der werdende Vater, der nach der Siegerehrung sofort zu seiner hochschwangeren Frau aufbrach. Mit einem Rückstand von 1,263 Sekunden wurde sein Teamkollege Sheldon van der Linde (ZA) Zweiter, hat jedoch trotz dieser guten Platzierung nur noch theoretische Chancen, seinen Titel zu verteidigen. Ganz anders Porsche-Pilot Thomas Preining (A), der mit dem dritten Rang bei seinem Heimrennen die Führung in der Gesamtwertung zurückeroberte. Somit erwartet die Fans beim Finale auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg (20. bis 22. Oktober) ein Dreikampf um den Titel – Preining, Lamborghini-Werkspilot Mirko Bortolotti (I) und Ricardo Feller (CH) im Audi R8 LMS GT3 Evo2 möchten sich zum Champion krönen.

Keyfacts, Red Bull Ring, Saisonrennen 14 von 16
Streckenlänge: 4.318 Meter
Wetter: 13 Grad Celsius, bewölkt
Pole-Position: René Rast (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #33), 1:27,671 Minuten
Sieger: René Rast (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #33)
Schnellste Rennrunde: Sheldon van der Linde (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #1), 1:28,465 Minuten

Der 14. Meisterschaftslauf der DTM im österreichischen Spielberg verlief wesentlich ruhiger als das hektische Rennen am Samstag. Pole-Setter Rast behauptete nach dem Start seine Führung vor Sheldon van der Linde. Im weiteren Verlauf konnte das Duo von Schubert Motorsport einen kleinen Vorsprung herausfahren. Preining vom Team Manthey EMA folgte auf Platz drei vor Clemens Schmid (A) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 und BMW-Pilot Marco Wittmann (Fürth) von Project 1. Verlierer der Anfangsphase war der bis dahin Gesamtführende Bortolotti von SSR Performance. Der 33-Jährige fiel nach einem Reifenschaden von Rang neun über eine halbe Runde zurück und beendete das Rennen auf der 21. Position. In der Meisterschaft rutschte Bortolotti zehn Punkte hinter Spitzenreiter Preining auf Platz zwei.

Die Top-Fahrer absolvierten ihren Pflicht-Boxenstopp erst spät, um flexibel zu sein, da erste Regentropfen fielen. Es blieb jedoch bei leichtem Nieseln, das die Streckenverhältnisse nicht entscheidend veränderte. Somit kehrten alle Fahrzeuge mit Slicks auf die Strecke zurück. Das Führungs-Trio Rast, Sheldon van der Linde und Preining überzeugte mit schnellen Reifenwechseln und behauptete die ersten drei Podiumsplätze souverän bis ins Ziel. Wittmann konnte sich noch auf Rang vier verbessern, Dennis Olsen (N) stellte seinen Porsche 911 GT3 R nach 41 Runden als Fünfter ab. Lokalmatador Schmid vom GRT Grasser-Racing-Team aus dem österreichischen St. Margarethen belegte Platz sechs vor einem weiteren Porsche 911 GT3 R mit Ayhancan Güven (TR) am Steuer. Es folgten die beiden Teamkollegen Jack Aitken (GB) und Thierry Vermeulen (NL) im Ferrari 296 GT3 von Emil Frey Racing auf den Rängen acht und neun. Arjun Maini (IND) war als zehnter schnellster Mercedes-AMG-Pilot.

Sheldon van der Linde: „In der ersten Runde habe ich direkt versucht, an René Rast vorbeizuziehen. Leider hat es nicht gereicht. Danach hat René keinen Fehler gemacht und sich den Sieg verdient. Eine Team-Order kam nicht in Frage, davon bin ich kein Fan. Der Titelkampf ist für mich realistisch betrachtet gelaufen, aber ich werde alles geben, um mir den dritten Platz zu holen.“

Thomas Preining: „Die neun Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze vor dem Rennwochenende konnten wir in einen Zehn-Punkte-Vorsprung umwandeln. So schnell kann es in der DTM gehen. Den Red Bull Ring verlasse ich mit einer riesigen Gänsehaut. Mein Heimspiel hat mit vielen Medienterminen schon vergangenes Wochenende begonnen und sich von Anfang an großartig angefühlt. Ich habe die tolle Unterstützung der österreichischen Fans gespürt, das war etwas ganz Besonderes.“

Ergebnis, 2. Rennen, Red Bull Ring
1. René Rast (D/Schubert Motorsport)
2. Sheldon van der Linde (ZA/Schubert Motorsport), +1,263 Sekunden
3. Thomas Preining (A/Manthey EMA), +4,723 Sekunden
4. Marco Wittmann (D/Project 1), +7,316 Sekunden
5. Dennis Olsen (N/Manthey EMA), +11,907 Sekunden

Das vollständige Rennergebnis gibt es unter dtm.com/de/ergebnisse.
 


 

Stars and Stories vom Rennwochenende am Red Bull Ring

Ski-Star zu Gast am Red Bull Ring
Marcel Hirscher gehört mit zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen und sieben WM-Titeln zu den erfolgreichsten Skiläufern in der Geschichte Österreichs. Der gebürtige Salzburger war ein Spezialist im Slalom- und Riesenslalom, brillierte aber auch im Super-G und in der Super-Kombination. Bei seinem Besuch in Spielberg zeigte Hirscher im Cockpit des DTM-Innovationstaxis von Schaeffler, dass er nicht nur auf Skiern, sondern auch auf vier Rädern schnell ist. Der 34-Jährige steuerte persönlich den 640 PS starken Audi R8 LMS GT2 über den Alpenkurs und bewies auch dabei seine überragende Kurventechnik. „Es ist toll, so eine Chance zu bekommen und mit einem Rennauto über diesen Kurs fahren zu können. Ich habe meine Taxigäste sicher wieder zurückgebracht, das ist das Wichtigste. So viel Spaß mir das Autofahren macht, Skifahren kann ich doch wesentlich besser“, sagte Hirscher.

„Gercollector“ juckt es in den Fingern
Michael Spegel ist einer der bekanntesten deutschen Autosammler und hat auf seinem Instagram-Profil @gercollector über 1,3 Millionen Follower, obwohl er dort nur mit Helm zu sehen ist. Schon als Kind saß der Influencer im Kart oder auf dem Motorrad und war als Fan PS-starker Fahrzeuge beim DTM-Stopp in der Steiermark genau richtig. „Wenn ich diese Fahrzeuge sehe, juckt es mir schon in den Fingern, selber am Steuer zu sitzen. Ich hatte schon ein paar Angebote, aber leider noch nie in der DTM. Vielleicht ergibt sich ja mal eine Möglichkeit“, erklärte der „Gercollector“.

Freestyle-Fußballer bittet zum Tanz
Patrick Bäurer aus Blumberg-Hondingen ist einer der besten Fußball-Freestyler und hat schon Weltstars wie Neymar oder Kylian Mbappé zum Tanz mit dem runden Leder gebeten. In Spielberg gab der Ball-Akrobat (9,9 Millionen Likes auf seinem TikTok-Profil @patrickbfree) einigen DTM-Piloten eine Kostprobe seines Könnens und lud zu einer kurzen Trainingseinheit ein. Das Fazit des Vize-Weltmeisters und Weltrekordhalters: „Laurin Heinrich und Ayhancan Güven haben gute Ansätze gezeigt. Da ist Potenzial vorhanden.“

Ex-Formel-1-Piloten am Ring
Karl Wendlinger war Anfang der 90er Jahre Mitglied des legendären Mercedes-Juniorteams mit Michael Schumacher und Heinz-Harald Frentzen. Er startete insgesamt fünf Saisons lang in der Formel 1 und absolvierte in der Königsklasse 41 Rennen. Zudem saß er 2002 und 2003 für Abt Sportsline im Cockpit eines DTM-Boliden. Am Red Bull Ring schnupperte Wendlinger wieder DTM-Luft und genoss die Atmosphäre auf dem idyllischen Kurs in der Steiermark. Ebenfalls vor Ort war Nick Heidfeld. „Quick Nick“ fuhr elf Jahre in der Formel 1 und beendete die Saison 2007 als Gesamtfünfter der Weltmeisterschaft.

Vom Ski-Nationalkader zur DTM
Die in Feldkirch geborene Katharina Liensberger gehört seit 2018 zum österreichischen Ski-Nationalkader. Sie gewann bei den Olympischen Winterspielen in Beijing 2022 eine Goldmedaille im Team Parallel und holte im Slalom Silber. Am Red Bull Ring lernte sie zum ersten Mal am eigenen Leib den Rennspeed kennen, als sie im DTM-Innovationstaxi von Schaeffler eine Runde über die 4,318 Kilometer lange Strecke fuhr. „Es war mega. Ich habe zum ersten Mal eine Taxifahrt gemacht und bin überwältigt von der unglaublichen Geschwindigkeit und dem Fahrgefühl in den Kurven. Dies ist mein erstes DTM-Wochenende und ein super Erlebnis“, freute sich Liensberger, die nach dem Sonntagsrennen den Pokal für den Drittplatzierten überreichte.

Saisonfinale für Track Safari mit DTM-Champion Bruno Spengler
In Spielberg kamen die Fans zum letzten Mal in diesem Jahr in den Genuss der Track Safari. Nach der Premiere am Nürburgring und der erfolgreichen Fortsetzung auf dem DEKRA Lausitzring erlebten die Teilnehmer in Spielberg das Saisonfinale der besonderen Streckenexpedition. In einer eigenen Session ging es am Freitag im Bus über den Alpenkurs, während die DTM-Boliden mit hoher Geschwindigkeit vorbeizogen. Bruno Spengler, der DTM-Champion aus 2012, schlüpfte bei der Track Safari in die Rolle des Moderators im Bus und zeigte sich begeistert: „In Japan habe ich die Track Safari aus der Sicht des Fahrers erlebt, die Perspektive vom Bus aus war neu für mich und sehr eindrucksvoll. Die Fans bekommen ein gutes Gefühl dafür, wie schnell die Rennfahrzeuge tatsächlich auf den Geraden und in den Kurven sind. Das sollte man auf jeden Fall in der nächsten Saison fortsetzen.“

Ex-Ski-As Hans Knauß genießt den „Reiz des Motorsports“
Hans Knauß liebt die Geschwindigkeit. Der Österreicher gehörte jahrelang im Riesenslalom, Super-G und in der Abfahrt zu den besten Skifahrern der Welt und gewann unter anderem Silber bei den Olympischen Spielen 1998. Danach wechselte er in den Motorsport, nahm in einem Lamborghini an der FIA GT-Europameisterschaft sowie den 24 Stunden von Spa-Francorchamps teil. Mittlerweile ist Knauß Fernsehmoderator im ORF und ein regelmäßiger Gast auf dem Red Bull Ring. „Ich liebe den Motorsport und weiß, wie es sich anfühlt, im Cockpit eines Rennautos zu sitzen. Leider habe ich es nie bis in die DTM geschafft, aber der Reiz ist immer noch da und mir gefällt die Szene hier extrem“, gestand Knauß, der Laurin Heinrich am Samstag den Pokal für Platz zwei überreichte.

Farbenfrohe Tribüne
Seit dieser Saison fahren BWT und die DTM beim Thema Nachhaltigkeit gemeinsam auf der Überholspur. Beim Rennwochenende auf dem Red Bull Ring lud das weltweit bekannte Wasseraufbereitungs-Unternehmen aus Österreich rund 2.000 Gäste ein, welche die Tribüne in der letzten Kurve in eine pinke Jubeltraube verwandelten. Besonders im Blick hatten die BWT-Besucher den Mercedes-AMG GT3 von Jusuf Owega. Der GT3-Bolide geht diese Saison im markanten Pink des DTM-Serienpartners an den Start.

Junge Österreicher präsentieren innovatives E-Kart aus Holz
Im Green Room von Project 1 konnten die Besucher auf dem Red Bull Ring zwei innovative und nachhaltige Projekte im Bereich Motorsport unter die Lupe nehmen. Das alternative Kart E2MILY-G wurde unter anderem von Schülern, Studenten und Diplomanden der Höheren Technischen Bundeslehranstalt Weiz entwickelt. Die jungen Konstrukteure setzten bei dem ausschließlich mit Strom betriebenen Kart nicht wie herkömmlich auf eine Stahlkarosse, sondern den nachwachsenden Werkstoff Holz. Dabei ergänzen sich die notwendigen Stahlelemente wie Pedalerie, Achsen, Bremsen sowie die Verbindungsteile und das Holz als Werkstoff perfekt. Das Kart ist mit einer Elektrobatterie von BWM ausgestattet, erreicht eine Geschwindigkeit von 40 km/h und hat eine Reichweite von 15 Kilometern. Daneben präsentierte der DTM-Rennstall das „inklusive eKart“, das mit dem System SpaceDrive II und Steuerelementen von Paravan ausgestattet ist. Die Fahr- und Lenkbefehle werden elektrisch über einen zwei- oder vier-wege Joystick übertragen. So haben auch Menschen, die eine herkömmliche Lenkung nicht bedienen können, die Möglichkeit, am eKart-Sport teilnehmen.

Presseinfo
DTM

24.09.2023