Jakob Rabanser, Alps Hockey League

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Die WSV Sterzing Broncos verzeichneten einen unglaublich starken Saisonstart und stehen nach Abschluss der Runde in der Alps Hockey League unter den Top-3-Teams. Mitverantwortlich dafür ist auch der Broncos-Goalie Jakob Rabanser, der bereits seit seiner Nachwuchszeit in Sterzing spielt. Mit einer Save-Percentage von über 91% gehört er zu den Top-Goalies der Liga. Wir haben den 23-jährigen Brixner zum Interview gebeten.

Ihr hattet einen beeindruckenden Saisonstart und seid unter den Spitzenteams der Alps Hockey League. Worauf führst du den guten Start zurück?

Eine Hockeysaison beginnt bereits im Sommer. Unser Fitnesstrainer hat sehr gute Arbeit geleistet, um uns in Form zu bringen. Das offizielle Eistraining begann dann bereits am 1. August mit der gesamten Mannschaft. Ich kann mich nicht erinnern, in der Vergangenheit schon so früh mit der gesamten Mannschaft und den Importspielern auf dem Eis gewesen zu sein. Ich glaube jedoch, dass wir deshalb als Team sehr eng zusammengekommen sind, weil wir bereits früh Opfer gebracht haben. Unser Team besteht in diesem Jahr aus vielen großartigen Charakteren, wobei immer das Team im Vordergrund steht. Das zeigt sich auch auf dem Eis, jeder arbeitet für jeden. Zusammenfassend würde ich sagen, dass dies der Hauptgrund für unseren tollen Saisonstart ist. Wenn wir als Team über 60 Minuten zusammen auftreten können, können wir in diesem Jahr jedes Team schlagen.

Ihr gehört zu den Teams mit den geringsten Gegentoren in der Liga, obwohl eine Vielzahl an Schüssen auf euren Kasten abgegeben wird. Warum läuft es bei dir so gut?

Das ist für uns sicherlich von enormer Bedeutung, denn ohne eine starke Defensive gewinnt man einfach nicht viel. An dieser Stelle muss ich meine Teamkollegen loben, die in jedem Spiel Unglaubliches für mich leisten. Sie blocken Schüsse und halten mir die Sicht frei. Das erleichtert mir natürlich die Arbeit sehr. Persönlich habe ich in diesem Jahr die Leidenschaft für Eishockey und den Spaß daran wiedergefunden. Das macht sicherlich einen großen Unterschied, ob du jeden Tag gerne zum Training kommst oder nicht. Zusammen mit meinem Athletiktrainer und dem Tormanntrainer versuche ich mich Tag für Tag zu verbessern, um für mein Team den Unterschied machen zu können, ihnen Sicherheit zu geben und das Vertrauen des Vereins und der Trainer zurückzugeben.

Johan Sjöquist hat in dieser Saison als Headcoach die Verantwortung übernommen. Wie groß ist sein Anteil am aktuellen Erfolg?

Coach Johan ist eine klasse Person, sei es als Trainer oder als Mensch. Er leistet wirklich sehr gute Arbeit. Er schafft es immer sehr gut, uns auf den nächsten Gegner vorzubereiten. Man merkt, dass er in der Vergangenheit mit jungen Spielern gearbeitet hat. Unser Team ist ebenfalls relativ jung, aber er schafft es, jedem seine Rolle zu geben. Das Coaching-Team arbeitet sehr professionell, wobei Johan große Unterstützung von Goalie- und Assistantcoach Áron Kecskeméti erhält. Als gelernter Grafiker leistet Áron Unglaubliches, nicht nur als Videocoach, sondern auch im Bereich Social Media. Persönlich bin ich sehr dankbar, einen solchen Mann wie Áron an meiner Seite zu haben. Er hilft mir als Goaliecoach sehr weiter. Das professionelle Auftreten der Trainer überträgt sich im Positiven auch auf die Spieler.

Was ist Sjöquists Coaching-Philosophie?

Johan legt großen Wert auf Professionalität. Er vermittelt uns, dass wir nur durch harte Arbeit zusammen erfolgreich sein können. In unserem Team sind, wie ich, neben dem Eishockey viele noch berufstätig. Damit muss ein Trainer zunächst klarkommen. Ich finde, Johan macht das bisher hervorragend.

Was ist in dieser Saison mit den Broncos möglich?

So wie wir bis jetzt aufgetreten sind, können wir zusammen als Team jeden Gegner schlagen und sehr weit kommen. Ich persönlich möchte so lange wie möglich in diesem Jahr mit diesem Team spielen. Wir werden versuchen, uns jeden Tag zu verbessern und das Team noch weiter zu stärken, denn wenn man nachlässt, kann es im Eishockey sehr schnell gehen, und man scheidet aus.

Wer sind die stärksten Gegner in der Liga?

Jesenice zählt für mich, wie in den vergangenen Jahren, immer zu den Topteams. Ich schätze heuer aber auch Zell am See wirklich sehr hoch ein. In der Alps spielen jedoch viele weitere gute Teams.

Du bist auch in dieser Saison auf Abruf für den HC Pustertal verfügbar. Ist das für dich eine wichtige Gelegenheit für deine Karriere?

Meine Konzentration liegt voll und ganz darauf, den Job in Sterzing so gut wie möglich zu meistern. Durch das Farmteam-Abkommen bin ich für den HC Pustertal spielberechtigt. Der HCP ist mit Andy Bernard und Jacob Smith sehr gut besetzt. Bekomme ich aber einen Anruf, dass ich für den HCP spielen soll, muss ich die Gelegenheit nutzen, denn mein Ziel ist es, in einer Liga wie der ICE Hockey League zu spielen.

Du spielst bereits seit deiner Nachwuchszeit für die Broncos. Wie wichtig ist dir der Klub?

Ich wohne in Brixen, etwa 20 Minuten von Sterzing entfernt. Dort hat eigentlich mein Eishockeyweg begonnen. Ab der U14 gab es in meinem Alter keine Mannschaft mehr in Brixen, daher bin ich nach Sterzing gewechselt. So habe ich sozusagen die gesamte Jugend in Sterzing durchlaufen. Ich habe den Verein wirklich in mein Herz geschlossen und verdanke der Organisation sehr viel. Auch die Geschichte rund um das zusammengebrochene alte Stadion ist schon sehr speziell.

Was sind weitere Ziele, die du in deiner Karriere verfolgst?

Mein größtes Ziel ist es, mich stetig zu verbessern und zusammen mit meinem Team in Sterzing etwas zu gewinnen und den Stellenwert des Eishockeys in Sterzing immer weiter nach oben zu treiben. Ein persönliches Ziel wäre es, in einer Topliga Europas zu spielen.

Presseinfo Alps Hockey League/AHL

18.10.2023