Aufmacherbild für Artikel

© Sportreport

In der 31. Runde der Admiral Bundesliga stand am Samstag in der Qualifikationsgruppe das Duell Austria Wien vs. WAC auf dem Programm. Für die Veilchen setzte nach der Niederlage beim Schlusslicht Austria Lustenau den nächsten herben Dämpfer. Die 0:4-Heimniederlage fällt definitiv unter die Rubrik „Blamage“.

Das Spiel begann eigentlich wie im Vorfeld erwartet. Im Duell zweier spürbar verunsicherter Mannschaften hatten die Gastgeber die etwas besseren Spielanteile und fanden durch Asllani in der elften Minute die erste Möglichkeit des Spiels vor. Auf der Gegenseite spielte der WAC alles andere als defensiv. Es kam jedoch nicht der sprichwörtliche „letzte Pass“ offensiv an. Nach einer Viertelstunde hatten die Kärntner au f ihrer Seite den ersten gefährlichen Angriff. Nach einer Hereingabe von Ballo rettete Galvao vor Scharfetter. 120 Sekunden jubelte der WAC-Stürmer über den vermeintlichen 0:1-Führungstreffer. Dieser wurde jedoch wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt. Auf der Gegenseite prüfte Asllani in der 25. Minute WAC-Goalie Gütlbauer, der sich mit einer dankbaren Parade dafür revanchierte. 240 Sekunden später konnte sich der Schlussmann erneut auszeichnen. Dieses Mal bei einer guten Möglichkeit von Ranftl, der sich den Ball allerdings nicht wie gewünscht mitnehmen und somit verarbeiten konnte. In der 36. Minute wurde dann die Torsperre durchbrochen. Ein Schuss von Tijani aus knapp 20 Metern klatschte von der Innenstange auf Austria-Torhüter Früchtl und von dort zum 0:1 in die Maschen. Definitiv ein glückliches Tor und irgend bezeichnend für das Spiel. Nach dem Gegentreffer hatten die Violetten durch Asllani in der 41. Minute die erste dicke Ausgleichschance. Sein Schuss ging jedoch knapp am Tor vorbei. Es sollte der letzte erwähnenswerte Abschluss in der ersten Halbzeit bleiben. Der Pausenstand lautete somit 0:1 für den WAC.

Zu Beginn der 2. Halbzeit der zweiten Halbzeit hatten die Gastgeber durch Gruber in der 48. Minute zunächst eine dicke Ausgleichschance, ehe es 240 Sekunden später den nächsten Knackpunkt des Spiels gab. Nach einem Duell mit Früchtl liegt WAC-Stürmer Ballo quer in der Luft. Schiedsrichter Altmann entschied zunächst auf Abstoß. Nach Intervention von VAR Ciochirca gab es zunächst einen On-Field danach. Der dauerte mehrere Minuten und sorgte für einen Elfmeterpfiff. Eine diskutable Intervention und auch eine Entscheidung die unter die Rubrik „diskutabel“ fiel. Fünf Minuten später gab es den nächsten großen Aufreger. Kenneday fälschte einen Schuss von Gruber knapp über das Tor ab. Zur Verwunderung alles gab es Abstoß anstelle eines fälligen Eckballs. Austria-Trainer Wimmer sah zunächst die Gelbe Karte und wenige Sekunden dann die Gelb-Rote Karte. 120 Sekunden später hatten die Veilchen durch den auffälligen Asllani die nächste Abschlusschance. Danach verflachte das Spiel zusehends. In Minute 76 sorgte ein ruhender Ball für die frühe Vorentscheidung. Eine Foulfreistoßflanke von Omic köpfelte der völlig freistehende Piesinger zum 0:3-Endstand ein (76.). In der Schlussviertelstunde versuchten die Gastgeber noch zumindest den Anschlusstreffer zu erzielen. Der eingewechselte Saljic hatte in Minute 83 die letzte gute Chance des Spiels für die Gastgeber! Für die Veilchen sollte es besonders nach dem dritten Treffer noch schlimmer kommen. Die Mannschaft zerbröselte nämlich in seine Einzelteile. Offensiv wie auch defensiv präsentierten sich die Gastgeber alles andere als im Stil eines potentiellen Europacup-Teilnehmers, im Gegenteil! Die logische Konsequenz war tief in der Schlussphase zunächst einen weiteren Sitzer für den eingewechselten Boayke. Weil sich in der Austria-Defensive absolut niemand mehr für einen Gegenspieler verantwortlich fühlte hatte in der Nachspielzeit Boakye leichtes Spiel den Treffer zum 0:4 einzufahren.

Der Auswärtssieg der Kärntner, die dadurch die Tabellenführung in der Qualifikationsgruppe übernahmen, hat sich die Krise beim FK Austria Wien deutlich verstärkt. Nach dem Spielende standen einige Fans hinter der Werbebande und ließen ihren (berechtigten) Ärger freien Lauf. Am Verteilerkreis brennt der sprichwörtliche Baum. Es fehlte über die ganze Spielzeit an Zweikampfintensität, Zielstrebigkeit und Qualität im Abschluss. Der WAC war die effektivere (alle vier Torschüsse landeten im Netz), zielstrebigere Mannschaft und trat als Team auf. Ein Umstand den sich die Veilchen nicht auf ihre Fahnen heften können. Fakt ist, bei den Wiener Violetten eine Trendumkehr um 360 Grad hermuss. Abzeichnen tut sie sich nicht! Nicht mal in Ansätzen! Auch wenn Schiedsrichter Altmann sich den Unmut der knapp 12.000 Zuschauer zuzog, wäre seine (überschaubare) Leistung eine miese Ausrede für die Gastgeber. Fakt ist jedoch, dass es in der Nachspielzeit zwar Gelbe Karten gab. Da beide Attacken auf der „herben Seite“ war, darf das Nichteinschreiten des VAR durchaus als „sehr überraschend“ bezeichnet werden. Vermutlich haben sich die Unparteiische auch an die „überschaubare Spielqualität“ angepasst.

Austria Wien vs. WAC 0:4 (0:1)
Generali Arena, 11.996 Zuschauer, SR Altmann

Tore: Tijani (36.), Ballo (55./Elfmeter), Piesinger (76.), Boakye (90.+2)

Gelb-Rote Karte: Wimmer (60./Trainer Austria Wien, Kritik)

Austria: Früchtl – Handl, Plavotic (62. Vucic), Galvao – Ranftl, Fischer, Wels, Krätzig (80. Guenouche) – Fitz – Gruber (74. Saljic), Asllani (62. Huskovic)
WAC: Gütlbauer – Baumgartner, Omic, Piesinger – Jasic (63. P. Müller), Tijani, Altunashvili, Kennedy – Scharfetter (69. Boakye), Ballo (80. Karamoko), Veratschnig (80. Diabate)

11.05.2024