Für den Österreichischen Handballbund neigt sich ein historisches Jahr dem Ende zu. Mit den Auftritten der Männer bei der EHF EURO in Deutschland Anfang des Jahres trat man eine noch nie dagewesene Euphoriewelle im Handball los, samt der ersten NIKI-Trophäe für den österreichischen Handball.
Im Sommer sorgte der männliche Jahrgang 2004 bei der U20 EURO für Aufsehen und erst vor einer Woche wurde in der Wiener Stadthalle der alte und neue Europameister bei den Frauen gekürt.
Momente, die ewig in Erinnerung bleiben: 5 Spiele in Serie ungeschlagen, dabei den Vize-Europameister von 2022 Spanien nach der Vorrunde nachhause geschickt und Gastgeber Deutschland ein Unentschieden abgerungen, das unseren Nachbarn noch schmeichelte. Die Jubelbilder und Interviews gingen durch sämtliche Medien. Nicht nur in Österreich. Mykola Bilyk & Co. waren Gesprächsthema Nummer 1. Ganz knapp schrammte man am Ende an einer historischen Halbfinalteilnahme vorbei, stellte mit Endrang 8 die bislang beste Platzierung aus 2020 bei einer Europameisterschaft ein und das bei einer ungleich schwereren Auslosung.
Mit den Auftritten in Mannheim und Köln erspielte man sich sogar erstmals bei den Männern die Chance auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris. Abermals ging es für die Quali nach Deutschland und abermals stand man, wie schon bei der EURO, mit dem Gastgeber sowie Kroatien zwei Handball-Schwergewichtern gegenüber. Und man merkte bei den Gegnern welch hohen Respekt sich Österreich wenige Wochen zuvor erarbeitet hat. Am Ende verpasste man Paris knapp, sammelte aber neuerlich wertvolle Erfahrungen für die Zukunft. „Wenn ich auf unsere Leistungen bei der EHF EURO und in der Olympia-Quali schaue, mache ich mir keine Sorgen um die Zukunft. Wir haben eine super Truppe“, schwärmt da auch Teamchef Aleš Pajovič, der sein Team im Frühjahr mit zwei Siegen über Georgien erfolgreich zur WM 2025 führte. Mit dem Sieg über die Türkei und dem Unentschieden gegen die Schweiz in den ersten zwei Runden der Qualifikation zur EHF EURO 2026, schloss man das Jahr zufrieden ab.
Beste Platzierung und bester Torhüter – 04er legen nächste Talentprobe ab
Mit Endrang 6 bei der Men´s 20 EHF EURO 2024 stellte man das bislang beste Ergebnis in dieser Alterskategorie bei einem Großereignis ein. Leon Bergmann wurde zudem zum besten Torhüter des Turniers gekürt.
Mit seinen Paraden und Quoten stärkte er nicht nur sprichwörtlich seinen Teamkollegen den Rücken, sondern spielte sich auch ins Rampenlicht. Nicht nur einmal wurde der 20-Jährige zum Player of the Match gekürt. Zum Abschluss wurde er sogar zum Torhüter des Turniers und damit ins All Star Team der Men´s 20 EHF EURO 2024 gewählt. Im Turnierverlauf feierte man Siege über Kroatien, Montenegro, Island und Norwegen. Erst der spätere Europameister Spanien fügte den Schützlingen von Teamchef Michael Draca in der Hauptrunde die erste Niederlage zu. Im Spiel um Platz 5 musste man sich Schweden 26:34 beugen. Ein Umstand, der den Ehrgeiz für die U21 WM im kommenden Jahr weckt, Michael Draca: „Wir sind auch unzufrieden, weil wir wissen, dass wir mehr können. Was uns bleibt, ist das Gefühl, ein tolles Turnier gespielt zu haben und alles aus uns herausgeholt zu haben für den Erfolg. Jeder Einzelne hat immer die Mannschaft in den Vordergrund gestellt. Das ist das Allerschönste, was wir mitnehmen können.“
Women´s EHF EURO 2024 – Ein voller Erfolg
Seit 15. Dezember ist die Women´s EHF EURO 2024, die erste Handball Frauen Europameisterschaft auf österreichischem Boden und die erste mit 24 Nationen bei der Endrunde, Geschichte. Organisatorisch meisterte man in den vergangenen Jahren sämtliche Hürden, übernahm nach dem Teilrückzug von Co-Organisator Ungarn sogar den Hauptpart in der Ausrichtung.
Innsbruck und Wien wurden den hohen Ansprüchen einer Europameisterschaft mehr als gerecht und boten den Spielerinnen, Betreuer:innen, Offiziellen und Fans nicht nur perfekte Rahmenbedingungen, sondern vor allem eindrucksvolle Kulissen. Knapp 4.000 Fans verfolgten das Spektakel Österreich vs. Norwegen in der Vorrunde in der Olympiahalle Innsbruck. Zuschauerrekord bei einem Länderspiel von Österreichs Frauen.
In Wien boten Norwegen, Dänemark, die Niederlande, Deutschland, die Schweiz und Slowenien in der Hauptrunde Weltklassehandball. Der Finaltag, an dem sich Norwegen zum insgesamt zehnten Mal die Krone aufsetzte, war restlos ausverkauft.
„Spielerinnen, die auf dem Spielfeld ihr Herzblut gegeben haben, enthusiastische Fans auf den Tribünen, Volunteers, Mitarbeiter:innen und die Mitglieder aller Verbände, die alles gegeben haben, um diese Veranstaltung zu einem Erfolg zu machen. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis, es war eine tolle Meisterschaft im Herzen Europas“, erklärte ÖHB-Präsident Markus Plazer im Rahmen der Abschluss-PK.
ORF, krone.at sowie die Kronen Zeitung selbst sorgten als Broadcaster bzw. National Supplier (krone.at) dafür, dass die EURO die höchstmögliche Sichtbarkeit erlangte.
Constantin Möstl räumt den ersten NIKI für den Handball ab
Nationalteamtorhüter Constantin Möstl spielte sich mit seinen zahlreichen und teils spektakulären Paraden bei der Handball Europameisterschaft im Jänner 2024 in die Herzen der österreichischen Sportfans. Diese dankten es ihm im Rahmen der LOTTERIEN Sporthilfe-Gala 2024 und wählten ihn zum Aufsteiger des Jahres. Für den österreichischen Handballsport im Allgemeinen und den Österreichischen Handballbund im Speziellen die erste NIKI-Trophäe der Geschichte.
Bei der Men´s EHF EURO 2024 präsentierte sich Constantin Möstl in Topform, glänzte mit insgesamt 74 Parade in den sieben Spielen, bei 199 Würfen auf sein Tor. Quote: 37,19 Prozent gehaltene Bälle. Damit landete er in der Statistik, gemessen an der Anzahl der Paraden, auf Platz 4, lediglich geschlagen vom Schweden Andreas Palicka (77/205), der ebenfalls 7 Spiele am Konto hatte, sowie dem Dänen Emil Nielsen (77/195) und Deutschlands Nummer 1 Andreas Wolff (92/274), die allerdings beide zwei Spiele mehr bestritten.
Schul-Handball, LAZ-Event und HANDBALL AUSTRIA SUMMIT
Abseits der Nationalteams und Großereignisse arbeitete man auch 2024 mit vielen Formaten daran, Handball weiter zu stärken und mehr Breite zu erlangen. Ein wesentlicher Baustein dabei sind die Schul-Handball-Meisterschaften der unterschiedlichen Altersklassen. Teils seit über 50 Jahren, wie bei den Bundesmeisterschaften der Oberstufe, wird auch auf schulischer Ebene ein Bundestitel vergeben.
Eine Premiere feierte Ende April das LAZ-Event in Obertraun. In den sogenannten Landesleistungszentren, kurz LAZ, werden die Top-Talente der Mädchen und Burschen unter der Leitung des jeweiligen Landesverbandes bereits in jungem Alter besonders gefördert. Unter den Landesleistungszentren wird auch ein eigener Bewerb, der LAZ-Cup, ausgespielt.
Der LAZ-Event war der krönende Abschluss der abgelaufenen Saison. Zwei Tage Handball pur in all seinen Facetten. Mittels Trainingseinheiten und Vorträgen konnten die rund 220 Nachwuchs-Handballerinnen und -Handballer tief eintauchen in alle handballrelevanten Bereiche. Man arbeitete in Workshops, Kleingruppen und erhielt Vorträge zu den unterschiedlichsten Themen wie Ernährung, Training, Medien, Psychologie, Athletik und vielem mehr.
Angeleitet wurden sie dabei von Expert:innen und Profis auf ihrem jeweiligen Gebiet, wie bspw. Teamchef Aleš Pajovič, Athletiktrainer Dominik Talir, Sportwissenschaftlerin Franziska Walke, Ernährungsexpertin Vanessa Magg, Physiotherapeutin Christina Nikolov uvm.
Hauptverantwortlich zeichnete Monika Stefanoska, deren Ziel es von Beginn an war, zu begeistern: „Für die Kinder soll es ein Ansporn sein, da dabei zu sein. Es war eine sehr gelungene Veranstaltung weil die Trainer:innen und Betreuer:innen auch im Vorfeld sehr gut mitgearbeitet haben.“
Zum bereits dritten Mal lud der Österreichische Handballbund zum HANDBALL AUSTRIA Summit. Im Rahmen der Women´s EHF EURO 2024 begrüßte man am 30. November in den VIP-Räumlichkeiten des Tivoli Stadions zahlreiche Gäste, die tiefe Einblicke in die Zukunft des Ehrenamtes, soziale Herausforderungen und Umweltprobleme, das „Spiel des Lebens“ von Bregenz Handball und dem niederländischen Modell, dank dem man in 15 Jahren vom Durchschnitt zum Weltmeister bei den Frauen wurde, erhielten.
Der „HANDBALL AUSTRIA Summit“ gilt als wichtigster Treffpunkt aller Key Player im Österreichischen Handball, um gemeinsam über die Weiterentwicklung unserer Sportart zu diskutieren und neue Ideen entwickeln zu können.
Als Vortragende konnten Sabrina Scheiber, Universität Innsbruck, Expertin für Eventmanagement und integrative Sportentwicklungsplanung, Beraterin für Projekte in den Bereichen Sportentwicklung und Freiwilligenmanagement, Benjamin Zeise, Referent „Sport Handelt Fair“, Björn Tyrner, Geschäftsführer von Bregenz Handball und Robert Nijdam, Leiter der Talententwicklung des niederländischen Handballverbandes, gewonnen werden.
Bewährte und zukunftsträchtige Partner
Seit nunmehr sieben Jahren ziert der blaue Schriftzug von ADMIRAL bereits das Trikot der Nationalteams. Die Heim-EURO nutzte der Sportwettanbieter um sogar als Official Partner der Women´s EHF EURO 2024 in Erscheinung zu treten.
Im Sog der Europameisterschaft konnte der Österreichische Handballbund mit LIDL einen der größten Lebensmitteleinzelhändler Österreichs als neuen offiziellen Frischepartner und Hauptsponsor gewinnen.
Unter der Markenkampagne „We´re On Your Team“ erweitern nun auch die Nationalteams der Frauen und Männer des ÖHB die LIDL-Sportfamilie und erlangen dadurch eine neue Dimension in Sachen Sichtbarkeit und Wahrnehmung und werden LIDL aktiv in seinem Engagement für Gesundheit und bewusste Ernährung unterstützen. Im Rahmen der Aktivierung der Partnerschaft wird Österreichs Handball zudem auch in den Social Media Kanälen von LIDL und der LIDL Plus App zu finden sein.
MG Motor Austria stellt seit dem Frühjahr 2023 die Fahrzeugflotte für den Österreichischen Handballbund und baute die Kooperation im Zuge der Women´s EHF EURO 2024, bei der man als National Supplier in Erscheinung trat, auf. Dank der Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeuge von MG Motor ist der ÖHB nachhaltig auf den Straßen unterwegs.
Das waren auch jene Teams, die bei der EURO von Innsbruck nach Wien übersiedelten und dank National Supplier WESTbahn höchstmöglichen Komfort auf ihrer Reise genossen. Weitere Partner im Rahmen der Heim-EURO waren die Bäckerei Ströck, Red Bull, JURA, Brauunion und die Ottakringer Brauerei, sowie die Weingüter Gattinger, Semmler, Waltner und Aumann.
Presseinfo
Handball Austria/&ÖHB
– zum Sportreport Handball-Kanal
– zum Sportreport HLA MEISTERLIGA-Kanal
– zum Sportreport HLA CHALLENGE-Kanal
– zum Sportreport WHA-Kanal
30.12.2024