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Die WSG Tirol gewinnt gegen den RZ Pellets WAC mit 4:0. Die wichtigsten Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria.

WSG Tirol – RZ Pellets WAC 4:0 (3:0)
Schiedsrichter: Harald Lechner

Manfred Schmid (Trainer RZ Pellets WAC):
…über das Spiel: „Natürlich ist es bitter, wenn man so ins Spiel startet. In der Situation sind so viele Fehler passiert, und trotzdem wäre es möglich gewesen, den Ball zu klären. Es ist einfach unerklärlich, wie wir uns da verhalten haben. Das hat aber nichts mit dem Kopf zu tun, das waren die ersten paar Sekunden. Unser Plan war es, den ersten Ball nach vorne zu spielen, zu attackieren. Das habe ich die ersten Minuten gar nicht gesehen. Zusätzlich haben wir der WSG viel zu viele Räume gegeben, sie haben alle zweiten Bälle gewonnen und wir haben Standardsituationen schlecht verteidigt. Da ist heute einiges schiefgelaufen. Nach dem 2:0 hat man gesehen, dass es eine reine Kopfsache ist. Die Jungs werden passiv, sie verstecken sich.“

…auf die Frage, wie groß der Rückschlag ist: „Natürlich ist es ein herber Rückschlag. Wir haben geglaubt, dass wir schon weiter sind, das sind wir nicht. Das hat man jetzt gesehen, weil eine einzige Situation die Mannschaft aus dem Tritt bringt. Wir werden jetzt trotzdem nicht auf die Mannschaft draufschlagen. Es war ein Spiel, das passiert, die Mannschaft war verunsichert, nachdem in der ersten Hälfte nicht viel zusammengelaufen ist. Wir werden alles ganz klar analysieren und dann nach vorne schauen. Es sind ja noch viele Spiele, da kann es nächste Woche ganz anders ausschauen.“

…vor dem Spiel über den Stellenwert der jungen Spieler im Kader: „Sie haben einen sehr, sehr großen Stellenwert, sie sind ja riesige Talente. Wir haben aber auch den einen oder anderen Führungsspieler, zum Beispiel Kerschbaumer oder unsere Offensivkräfte, die machen das schon sehr gut. Die Jungen machen das im Moment sehr, sehr stark, haben eine riesige Qualität und deswegen setze ich auf sie.“

Hendrik Bonmann (Spieler RZ Pellets WAC):
…über das Spiel: „Die erste Halbzeit ist unerklärlich, absolut verdienter Sieg für Tirol. Ich glaube in allen Mannschaftsteilen, von vorne bis hinten haben wir schlecht gearbeitet. Schlecht verteidig,t, schlecht nach vorne gespielt, kein Mut, technisch schlecht. Einfach alles. Sicher ist es nicht gut, mit einem Gegentreffer in das Spiel zu starten, aber man kann sich ja auch schütteln und wieder Weiterspielen und das Spiel drehen. In der ersten Halbzeit war aber zu keinem Zeitpunkt das Gefühl da, dass wir wieder rankommen.“

…über die defensiven Probleme im Spiel: „Man musste nicht glauben, dass wir alles erreicht haben und hinten extrem sicher stehen, nur weil wir zwei Mal zu null gespielt haben. Wir müssen immer noch an vielen Defiziten arbeiten, die hat Tirol heute gnadenlos ausgenutzt und uns so gezeigt, woran wir diese Woche arbeiten dürfen.“

…über die Tabellensituation: „Ich glaube, dass man sich in dieser Quali-Runde nie von hinten lösen kann, das ist eh Quatsch. Ich glaube, du musst vier Spiele in Folge gewinnen, um dich von hinten zu lösen. Das sollte in jedem Kopf sein, dass es nach jedem Sieg immer ganz schnell nach unten gehen kann. Man sollte erst mal einen Abstand gewinnen, bevor man an Weiteres denkt. Ich glaube, davon werden wir uns nie lösen, bis zum letzten Spieltag nicht. Ich glaube trotzdem an unser Team, dass wir oben wieder angreifen können, dafür müssen wir aber erst mal die Basics machen und unsere Punkte holen.“

Michael Novak (Spieler RZ Pellets WAC):
…über das Spiel: „Ich glaube, dass wir nicht über Baustellen reden müssen, wenn wir gleich so in das Spiel starten, mit gleich zwei oder drei Fehlern hintereinander. Standards sind immer ein Kennzeichen für die Aufmerksamkeit einer Mannschaft. Wir bekommen gleich ein Tor, bekommen keine zweiten Bälle. Mit der Leistung, wenn man so langsam ist im Kopf, spielt es keine Rolle, ob man ein System hat. Wenn man überall Zweiter ist, dann schaut es so aus wie in der ersten Halbzeit. Dass wir eine Reaktion zeigen, nach so einem ersten Tor ist vielleicht auch noch okay, aber es ist nicht notwendig. Dass es jetzt nicht nur nach oben gehen wird die ganze Zeit war uns klar, aber wir dürfen die Partie nicht so wegschmeißen. Man kann ein Spiel verlieren, man kann Fehler machen, aber nicht in der Art und Weise. Dass man im Kopf zu langsam ist, nicht ganz da ist und sich nicht mehr an dem Plan hält. Man sollte versuchen, die bestmögliche Leistung abzurufen und wenn etwas schief geht, mit dem Kopf wieder zurück zum Plan gehen und das ausbessern.“

…auf die Frage, ob er die Niederlage irgendwie erklären kann: „Nein, ich habe eigentlich beim Aufwärmen das Gefühl gehabt, dass die Jungs gut drauf sind und gut in das Spiel starten werden. Dann bekommst du einen Tiefschlag mit dem Tor in der ersten Minute, aber wenn ich schon ein Tor bekomme, dann in der ersten Minute, dann habe ich die ganze Spielzeit, um aufzuholen. Danach sollte der Kopf gehoben werden und sich an die Leistung orientiert werden. Wenn wir aber einen Tiefschlag bekommen, stehen wir nicht wieder auf. Das ist schon das ganze Jahr ein bisschen so, und das müssen wir ändern.“

…über die Stimmung in der Kabine: „Viel geredet wird nicht, jeder ist mit sich beschäftigt. Aber trotzdem, Köpfe hoch und weiter.“

…über die Situation, dass der WAC in der Qualifikations-Gruppe spielt: „Wir wissen alle, worum es geht. Dass das vielleicht für den einen oder anderen jungen Spieler nicht leicht ist, ist mir klar, die müssen wir unterstützen. Aber das hat nichts damit zu tun, dass wir in der ersten Minute so eine Fehlerkette hinlegen oder in der 20. Minute ein Standard-Tor bekomme. Das hat mit unserem Selbstbewusstsein, unserer Herangehensweise zu tun. Die kann dann nicht sein, dass wir nur funktionieren, wenn alles nach Plan läuft. Gerade wenn es nicht so gut läuft, müssen wir zum Plan stehen, daran werden wir arbeiten. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft das umsetzten wird.“

Adis Jasic (Spieler RZ Pellets WAC):
…vor dem Spiel über seine Entscheidung, in Zukunft für die Bosnische Nationalmannschaft zu spielen: „Ich habe da länger darüber nachgedacht, es war eine Herzensentscheidung. Es zieht mich einfach mehr nach Bosnien. Ich bin aber Österreich auch dankbar für alles, was sie für mich getan haben.“

Alfred Tatar (Sky Experte):
…über das Spiel: „Für Thomas Silberberger ist der Spielplan und die Spielidee zu 1000 % aufgegangen. Der andere Trainer, Manfred Schmid, steht da und wundert sich, in welchem Film er ist. Da waren haarsträubende individuelle Fehler dabei, die zu Toren geführt haben, bei den Standardsituationen war man auch zweiter. Im Feld nach vorne war fast nichts Zählbares dabei, er hat seine Mannschaft sicher nicht wieder erkannt. Der WAC war völlig von der Rolle. Die Idee, die Thomas Silberberger verfolgt hat, nämlich mit seinem Team sehr schnell zu pressen, hat sich über die erste Hälfte fortgesetzt und immer zu etwas Zählbarem geführt.“

…über die Leistung des WAC: „Heute ist man ins Spiel gegangen, teilweise unkonzentriert. Wenn wir uns ansehen, wie Bukusu einen einfachen Ball versucht anzunehmen, der ihm aber verspringt, dann weiß man, dass die Spieler nicht genug auf das Spiel fokussiert waren. Mit solchen billigen Fehlern hat man sich aus dem Tritt gebracht. Deshalb muss man das Spiel abhaken, nachdem man es analysiert hat und den Hauptfehler gefunden hat. Der Hauptaspekt, aus meiner Sicht, war heute durchaus, dass die vier sehr jungen Verteidiger phasenweise nicht den Eindruck machten, fokussiert zu sein. Das hat man an vielen kleinen Dingen gesehen. Das Gesamtpaket und die taktische Ebene waren überhaupt nicht vorhanden. Wenn man dann auch noch die körperliche Ebene dazu nimmt, dann hat sich auch dort die WSG immer öfter durchgesetzt, die Zweikämpfe gewonnen und auch die zweiten Bälle gehabt. Im gesamten Kontext, was ein Spieler zu leisten im Stande ist, auf allen drei Ebenen haben die Spieler heute fast zur Gänze versagt. Das kann natürlich im nächsten Spiel wieder ganz anders aussehen, aber trotzdem muss man diese Fehler aufarbeiten.“

Medieninfo Sky Österreich

07.04.2023