Andre Lakos: In den Playoffs wird keiner gegen uns spielen wollen!

Seit wenigen Stunden ist Andre Lakos wieder in seiner sportlichen Heimat. Der 2,02 Meter große Verteidigerhüne wechselte bekanntlich von den Kölner Haien zu den Vienna Capitals. Unmittelbar vor seinem ersten Einsatz gegen die Black Wings Linz bat Sportreport-Chefredakteur Thomas Muck den Caps-Neuzugang zum Gespräch über seinen Wechsel, die allgemeine Erwartungshaltung und das erste Heimspiel am kommenden Sonntag.

Sportreport: Andre, die letzten Stunden waren wahrscheinlich sehr stressig für Dich…
Andre Lakos: Ich habe am Mittwoch um 19 Uhr die Freigabe aus Köln bekommen. Um halb neun habe ich mich ins Auto gesetzt und bin nach Wien gefahren. Um halb fünf bin ich angekommen. Am Donnerstag war ich um neun Uhr schon wieder in der Halle. Es war sehr anstrengend. Donnerstagnachmittag stand daher schlafen auf dem Programm.

Sportreport: Deine Rückkehr ist sehr kurzfristig geschehen. Überrascht?
Andre Lakos: Ich habe immer gesagt, dass ich in meiner Karriere wieder in Wien spielen möchte. Das Angebot kam für mich zu einem idealen Zeitpunkt. Ich bin sehr glücklich, dass alles zusammengepasst hat und ich wieder daheim bin. Da fahre ich auch gerne eine Nacht durch.

Sportreport: Heute steht bereits das erste Spiel gegen Tabellenführer Linz auf dem Programm. Am Donnerstag hast Du zum ersten Mal mit deiner neuen Mannschaft trainiert. Wie war Dein Eindruck von Deinen Teamkollegen?
Andre Lakos: Wir haben sehr, sehr viel Potential hier! Wir müssen uns als Mannschaft zusammenschweißen. Wir wissen, dass die Einzelspieler Qualität haben und müssen einen Weg finden, damit das Puzzle zusammenwächst. Ich glaube, dann werden wir richtig gefährlich sein.

Sportreport: Nach Deiner Verpflichtung kommt es zu einer neuen Aufbruchstimmung unter den Fans. Das sind schon fast „Tebow-ähnliche“ Zustände. Worte wie Messias oder Hoffnungsträger werden verwendet. Wie siehst Du die gestiegene Erwartungshaltung?
Andre Lakos: (schmunzelt) Naja, als Messias möchte ich mich jetzt nicht bezeichnen. Ich freue mich natürlich sehr, dass ich wieder zurück in Wien bin. Ich habe es sehr vermisst, in Wien zu spielen. Es ist etwas Tolles, in seiner Heimatstadt vor dem eigenen Publikum zu spielen. Es wird ein tolles Gefühl sein, das wieder in einem Heimspiel erleben zu dürfen.

Sportreport: Als Du zuletzt in Wien aktiv warst, war das noch vor dem Hallenumbau. Warst Du in Gefahr Dich in der neuen Halle zu verlaufen?
Andre Lakos: (schmunzelt) Nein! Ich habe in der European Trophy ein, zwei Spiele der Capitals gesehen. Ich kenne mich da schon einigermaßen gut aus.

Sportreport: In den letzten Wochen und Monaten gab es immer wieder Gerüchte über Deine Rückkehr…
Andre Lakos: Ich habe immer gesagt, dass in meiner Karriere sehr gerne wieder in Wien spielen würde. Jetzt hat sich die Möglichkeit ergeben. Ich bin sehr glücklich, dass es funktioniert hat. Gerüchte sind Gerüchte und Vergangenheit ist Vergangenheit.

Sportreport: In Wien spielst Du mit deinem Bruder Philippe in einem Team. Ein besonderes Gefühl – oder ist er wie jeder andere Teamkollege auch?
Andre Lakos: Es ist definitiv schön. Ich glaube wir haben zuletzt bei den Capitals – vor acht Jahren – gemeinsam gespielt. Jetzt müssen wir nicht mehr so viele SMS schreiben oder telefonieren. Jetzt können wir auch in der Kabine miteinander sprechen. Ein tolles Gefühl! (Anm.: Lakos beantwortet die Frage mit spürbarer Freude.)

Sportreport: Die Erwartungshaltung in Wien ist durch Deine Verpflichtung eine andere geworden. Was willst Du in dieser Saison noch mit den Capitals erreichen?
Andre Lakos: In den nächsten Spielen müssen wir uns als Mannschaft finden. Erstes und wichtigstes Ziel ist es, dass wir die Playoff-Qualifikation schaffen. Ich glaube, dass es keinen Gegner gibt, der gerne in den Playoffs gegen uns spielen wird. Wir werden hart kämpfen, um das kleine Stück im Puzzle zu finden, das uns noch fehlt. Wenn wir das finden, wird die Mannschaft richtig erfolgreich sein.

Sportreport: Du hast mit dem aktuellen Capitals-Trainer Tommy Samuelsson in Schweden zusammengearbeitet. Er schwärmt in den höchsten Tönen von Dir. Was kannst Du über ihn sagen?
Andre Lakos: Ich war nur ein knappes halbes Jahr in Schweden. Er war ein sehr guter Trainer. Der Trainer ist ein sehr höflicher, freundlicher Mensch. Man kann mit ihm sehr offen über alles sprechen. Er hat viele gute Seiten. Es ist sehr schön einen so guten, positiven Trainer zu haben!

Sportreport: Am Sonntag steht das erste Heimspiel in der Hoffnungsrunde auf dem Programm. Dein erstes Heimspiel als Capitals-Spieler nach vielen Jahren. Mit welchen Gefühlen gehst Du in das Spiel?
Andre Lakos: Ich freue mich schon sehr darauf. Wenn ich wieder mit dem Caps-Dress vor dem eigenen Publikum auflaufen kann, dann hat man definitiv Gänsehaut. Auf jeden Fall.

Sportreport: Und die Fans können sich auf den „alten“ Andre Lakos freuen. Nur ein paar Jahre reifer?!
Andre Lakos: (lacht) Ja, auf jeden Fall!

Das Gespräch führte Thomas Muck

Link:
LIVE-Ticker: Caps in Linz unter Druck

20.01.2012