
Der Österreichische Hockeyverband trauert um Josef Pecanka. Die Hockey- und Post-SV-Legende starb im Alter von 90 Jahren in Wien. Mit ihm verliert die österreichische Hockeygemeinde einen Mann, der wie ganz wenige andere nicht nur die heimische Hockeylandschaft, sondern den österreichischen Sport insgesamt über Jahrzehnte maßgeblich mitgeprägt hat. Mit Josef Pecanka hat die heimische Sportfamilie einen Mann verloren, der wie wenige andere weit über die Grenzen der Sportarten hinaus anerkannt, geschätzt und erfolgreich war. Als Mensch, als Trainer, als Freund.
Schon als Spieler war Josef Pecanka herausragend. Mit dem Nationalteam nahm er an den Olympischen Spielen 1948 in London und 1952 in Helsinki teil – die bislang letzten Olympiaauftritte des ÖHV bei den Männern. Und auch mit seinem Verein, dem Post SV, holte Pecanka in seiner aktiven Zeit etliche Meistertitel, formte danach über Jahrzehnte als Obmann die Zukunft seines Herzensvereins.
Seine Trainerkarriere sollte nicht minder erfolgreich werden. 1980 holte er mit Österreichs Damen Platz fünf bei den Olympischen Spielen in Moskau – eine davor und danach unerreichte Platzierung eines ÖHV-Teams. Mit den männlichen Junioren holte er nur zwei Jahre später den Europameistertitel in der Halle in Wien. Ein Erfolg, der erst 25 Jahre später wiederholt werden sollte, dann übrigens mit Enkel Christian in der Mannschaft. Und auch das Nationalteam der Herren hat Josef Pecanka trainiert und zur Europameisterschaft 1983 geführt. Fast logisch, dass er auch als Vereinstrainer mit dem Post SV mehrfach zu Meisterehren kam.
Aber Josef Pecanka war nicht nur im Hockey ein legendärer Trainer. Auch im Fußball hinterließ er deutliche Spuren, gewann mit beiden großen Wiener Vereinen einen Titel: 1974 holte er als Cheftrainer mit der Wiener Austria den Cupsieg und war nur zwei Jahre später auch bei Rapid Wien beteiligt – ein Titel-Double, das außer ihm nur Josef Hickersberger gelang. Auch an der Karriere von Hans Krankl war Josef Pecanka maßgeblich beteiligt, führte ihn als Trainer in höchste europäische Fußballsphären.
Aber Josef Pecanka war nicht nur als Trainer und Spieler, sondern auch als Visionär unverzichtbar für den Sport: Er war einer der „Erfinder“ des modernen Hallenhockey und als einer der Vordenker an der Entwicklung der Regeln beteiligt. Regeln, die in ihren Grundlagen noch heute bestehen und weltweite Gültigkeit besitzen.
Der Österreichische Hockeyverband trauert um eines seiner verdientesten Mitglieder. Unser Beileid gilt vor allem seiner Familie, seinen Kindern, Enkelkinder und Urenkeln, sowie allen Freunden und Schützlingen in seinem Post SV und weit darüber hinaus.
Das Begräbnis findet am Dienstag, 4. August 2015, um 14.30 Uhr am Ottakringer Friedhof (Halle 2) statt. Die Familie bittet auf Blumenspenden zu verzichten und stattdessen im seinem Sinne für den Nachwuchs der Landhockey-Sektion des Post SV zu spenden. Bitte auf folgendes Konto, lautend auf Brigitta Sedy mit der Referenz „Post SV Hockeynachwuchs“: AT476000000071113012.
Medieninfo ÖHV
30.07.2015