Lassaad Chabbi (Trainer SV Ried): „Wenn man in der 88. Minute so ein Tor bekommt, dann tut das wirklich weh.“

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In der 30. Runde der Tipico Bundesliga traf die SV Ried zuhause auf den Wolfsberger AC. Die Oberösterreicher sahen dabei schon wie der sichere Sieger aus, als den Gästen aus Kärnten doch noch der Ausgleich durch ein Eigentor des Rieders Özdemir (88.) gelang.

SV Ried – Wolfsberger AC 1:1 (1:0)
Schiedsrichter: Julian Weinberger

Lassaad Chabbi (Trainer SV Ried):
… über das Spiel: „Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit teilweise sehr gut gespielt. Wir haben sehr viel Druck gemacht. Hatten eine hundertprozentige Chance von Ademi, der alleine aufs Tor gelaufen ist und haben einen Elfmeter verschossen. Wenn man in der 88. Minute so ein Tor bekommt, dann tut das wirklich weh.“

… über den Torwartfehler von Reuf Durakovic: „Das gehört dazu. Der Tormann ist der einzige der keinen Fehler machen darf. Durakovic hat heute einen Fehler gemacht, er ist ein junger Tormann und muss von der Geschichte lernen. Der Junge hat eine sehr gute Zukunft, er wird auch weiterhin beim SV Ried seine Spiele bekommen.“

… über den Konkurrenzkampf im Tor der Rieder: „Der Thomas Gebauer ist seit langem unsere Nummer eins. Ich werde auch keinen Torhüter, weil er drei Wochen verletzt war nicht mehr spielen lassen. Er wird wieder zu uns kommen und wird wieder die Nummer eins sein.“

… über den verschossenen Elfmeter: „Wir haben die Elfmeter oft im Training trainiert. Aber man sieht schon, Elfmeter im Training ist einfacher als einen im Spiel zu schießen. Mal schauen, wer in Zukunft schießen wird.“

… über die Stimmung in der Kabine: „Die Spieler sind sehr, sehr traurig. Sie hatten das Spiel in der eigenen Hand. Wir müssen nur unsere Spiele gewinnen, dann kommen wir da auch raus.“

Özgur Özdemir (SV Ried):
… über das Spiel: „Mir fehlen heute einfach die Worte. Wenn ich den Elfmeter reinmache, ist die Sache gegessen und wir gewinnen das Ding. Dann kriegen wir durch so ein unnötiges Tor noch den Ausgleich. Das ist einfach bitter. Wir sind die letzten Minuten ein Mann mehr, wir müssen das viel besser ausnutzen. Aber das Spiel heute nehme ich auf meine Kappe. Es ist einfach scheiße gelaufen für uns. Heute ist es natürlich schwierig für uns, aber wir bleiben dran. Wir wollen die restlichen Spiele positiv gestalten und hoffen, dass wir da rauskommen. Wir haben heute wieder das Spiel klar dominiert. Umso mehr ist es schade, dass wir das Spiel einfach nicht gewinnen können. Wir bleiben dran.“

Heimo Pfeifenberger (Trainer Wolfsberger AC):
… auf die Frage, ob der WAC heute 1:1 gewonnen hat: „Auf alle Fälle. Wir haben eine Top-Moral gezeigt nach dem Ausschluss. Haben heute einige Rückschläge wegstecken müssen und die Mannschaft hat bis zum Schluss versucht da noch den Punkt zu holen. Letztendlich ist es uns auch gelungen, weil wir einfach den Willen gehabt haben und natürlich kommt dann ein wenig Glück auch dazu. Generell war das trotzdem ein sehr guter Auftritt von der Mannschaft, mit allen Höhen und Tiefen, die den Fußball auch so spannend machen. Wenn man so spät den Ausgleich macht sicherlich glücklich, aber nicht unverdient.“

… über die Rolle der Torhüter: „Der Kofi hat uns heute natürlich mit dem gehaltenen Elfmeter im Spiel gehalten. Auf der anderen Seite ein sehr unglückliches Tor. Ich kann mich erinnern an letzte Saison, da haben wir in der 30. Runde das gleiche Tor gemacht gegen Grödig. Das war hübsch ähnlich.“

Michael Konsel (Sky Experte):
… über die SV Ried: „Nervenflattern pur. Darf einfach nicht passieren und ist unerklärlich in dieser Situation. Man führt, hat die Chance mit dem Elfmeter auf 2:0 zu erhöhen und alles klar zu machen und dann dreht sich die Partie. Schlimmer kanns nicht gehen. Da jetzt noch an sich zu glauben wird jetzt ganz schwierig. Das ist eine ganz, ganz schwierige Aufgabe für das Trainerteam.“

… über den Torwartfehler von Reuf Durakovic: „Unglaublich und nicht zu erklären. Konzentrationsfehler, Nervenflattern, keine Ahnung. Vielleicht verspürt er zu sehr den Druck von Gebauer. Heute war er von Beginn an unsicher. Hat zwar einen Kopfball von Standfest sehr gut gehalten, aber ansonsten war er eher unsicher. Normalerweise ist es auch so, wenn der Stammtorhüter fit ist, dann spielt er auch. Vielleicht ist es einfach zu viel Druck gewesen für den jungen Mann. Es ist ganz bitter wieder zu sehen, dass die Torhüter eine Partie entscheiden. Auf der einen Seite Kofler der Held, auf der anderen Seite Durakovic der das Tor verschuldet. Es ist eine Position wo man keinen Fehler machen darf.“

Heribert Weber (Sky Experte):
… über das Spiel: „Für Ried war es heute ganz klar zu wenig. Sie hätten die drei Punkte gegen den WAC gebraucht um wirklich aufschließen zu können. Das ist nicht passiert. Elfmeter verschossen, dann noch das Gegentor zum 1:1 für den WAC selbst verschuldet. Große Probleme für Ried jetzt im Verlauf der Meisterschaft.“

… über die SV Ried: „Wenn du da hinten drinnen stehst hast du ein mentales Problem, sonst wärst du nie da hingekommen. Dort wieder herauszukommen ist die große Stärke einer Mannschaft. Wenn man auswärts so eine schlechte Serie hinlegt wie die Rieder und dann zu Hause fast in letzter Sekunde durch ein Eigentor den Sieg aus der Hand gibt, dann stürzt man die ganze Mannschaft in den Abgrund. Es wird wichtig sein nicht den Kopf zu verlieren, sondern weiterhin an sich zu glauben. Ob das gelingt, ist eine andere Frage.“

… über den WAC: „Der WAC hat von Beginn an versucht nach vorne zu spielen und auch einige schöne Torchancen herausgespielt. Trotz der Führung von Ried haben die Wolfsberger nicht aufgesteckt. Auch als Hüttenbrenner ausgeschlossen wurde haben sie weiterhin versucht den Ausgleich zu erzielen. Den haben sie wieder nicht selbst geschossen, sondern Özdemir der Rieder, der das Eigentor zum 1:1 geschossen hat. Da sieht man schon, dass die Wolfsberger große Probleme haben Chancen herauszuspielen und diese auch zu verwerten.“

Presseinfo Sky Austria/red.

weiterführende Links:
– zum Spielbericht

22.04.2017