Paul Gartler (Rapid Wien): „Wir verteidigen wie eine Schülermannschaft“

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In der 11. Runde der Tipico Bundesliga stand am Sonntag das Duell Rapid Wien gegen WSG Tirol auf dem Programm. Drei Tage nach dem Ausscheiden aus der Europa League gab es für die Hütteldorfer den nächsten herben Dämpfer.

Wir haben die Stimmen zum Spiel.

SK Rapid Wien – WSG Tirol 0:3 (0:2)
Schiedsrichter: Markus Hameter

Paul Gartler (SK Rapid Wien):
… nach dem Spiel über die Standardgegentore: „Wir müssen es einfach besser verteidigen und das haben wir heute leider wieder nicht geschafft. Wobei es mich noch mehr aufregt, weil es kein Ball ist, der hoch in die Mitte kommt, sondern es sind zwei flach ausgespielte Standards. Das ärgert mich noch mehr, so billig dürfen wir nie die Tore kriegen. (… ) Wir verteidigen wie eine Schülermannschaft, das darf uns einfach gar nicht passieren.”

… auf die Frage, ob das Gegentor zum 0:2 haltbar war: „Er war sehr verdeckt. Wenn ich ihn halte, dann ist es wahrscheinlich eine überragende Parade. So ist er leider drinnen. Aber ich glaube nicht, dass es ein riesen Tormannfehler war.“

Dietmar Kühbauer (Trainer SK Rapid Wien):
… über das Spiel: „Ich denke, dass es momentan vielleicht bei dem einen oder anderen im Moment nicht reicht. Wir haben in der ersten Halbzeit derart schlecht verteidigt. Eigentlich haben wir das Spiel nie in den Griff gekriegt. Wattens hat gespielt und wir haben nichts gehabt, was man im Fußball braucht. Kurz nach der Pause dann noch der Ausschluss. Danach ist es natürlich sehr, sehr schwierig.“

… angesprochen auf die Probleme bei Standards: „Das Standardproblem ist wirklich gravierend.”

… angesprochen auf die Auswechslung von Mario Sonnleitner zur Halbzeit: „Wir müssen uns alle bei der Nasenspitze nehmen. Von vorne bis hinten war‘s nicht gut genug.”

… angesprochen auf den Platzverweis von Filip Stojkovic: „Ich will nicht über den Schiedsrichter diskutieren. Wir haben 3:0 verloren. Aber was in Österreich schon ein bisschen ins Lustige geht – die Heulerei, die am Platz stattfindet, ist mittlerweile schon ein bisschen traurig.”

… vor dem Spiel: „Ich habe am Donnerstag (Anm. nach dem Europa League Spiel) gleich zu den Spielern gesagt, dass wir jetzt Wattens vor der Tür haben und da wollen wir ein gutes Spiel machen und die 3 Punkte einfahren.“

Thorsten Schick (SK Rapid Wien):
… nach dem Spiel: „Wir haben wieder einmal zwei Standardtore bekommen. Das killt uns schon die ganze Saison. Da können wir uns vorbereiten, was wir wollen, wenn wir immer wieder bei den Standards leicht Gegentore bekommen, dann ist es schon sehr mühsam. Ein Gegentor bei den Standards ist billiger als das andere. Da machen wir richtige Geschenke. Und mit der roten Karte war es dann eine mission impossible.“

Mario Sonnleitner (SK Rapid Wien):
… nach dem Spiel: „Wir haben die erste Standardsituation komplett verschlafen und haben uns dann nicht mehr erfangen und kein gutes Spiel gezeigt. (… ) Die rote Karte gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit hat uns das Genick gebrochen.“

Alfred Tatar (TV Experte):
… nach dem Spiel: „Der Erfolg war hochverdient. Wenn es schlecht hergeht, hätte Rapid sich noch ein, zwei Tore fangen können.“

… vor dem Spiel über die verbesserte WSG: „Der Schlüssel ist, dass Trainer Silberberger ein relativ junges, hungriges, bissiges Team auf das Feld schickt. Diese Jungs sind noch nicht infiziert von zu viel taktischem Denken, sondern die spielen frisch von der Leber weg. Sonst kann man gegen den LASK kein Unentschieden holen oder 4:1 gegen den WAC gewinnen. Das geht nur, wenn man eine Truppe hat, die laufen will, die auf den Plan des Trainers hört und die einfach Erfolg will. Das ist das Geheimnis bei Tirol.“

… vor dem Spiel über Rapid: „Das Ausscheiden im Europa Cup war eigentlich ein Misserfolg. Und wenn man einen Misserfolg mitgenommen hat, dann ist man fast dazu gezwungen, ein anderes Gesicht zu zeigen.“

Hans Krankl (TV Experte):
… nach dem Spiel: „Eine sehr, sehr schlechte Leistung von Rapid. Ich hätte es nie erwartet. Ab dem Ausschluss war das Spiel eigentlich vorbei, aber auch da hat man nicht gesehen, dass man sich wenigstens gegen die Niederlage stemmt. Es war wirklich Glück, dass es nicht zu einem Debakel gekommen ist. Es fehlt mir jedes Verständnis für diese Niederlage.“

… angesprochen auf die überraschende Aufstellung von Kühbauer: „Die Aufstellung ist heute nicht schuld an der 0:3 Niederlage. Mit der Aufstellung des Trainers hat die Niederlage nichts zu tun. Es ist nicht die Schuld des Trainers.“

… vor dem Spiel über die WSG: „Sie sind viel besser als letzte Saison. Wie weit es noch gehen wird, wird man sehen.“

… über die Entwicklung von Rapid unter Kühbauer und über eine mögliche Vertragsverlängerung des Trainers: „Ihm ist gelungen, dass er eine Mannschaft zusammenstellt, die zusammenhält, die miteinander kämpft. (… ) Es spricht alles für eine Verlängerung.”

Presseinfo Sky Österreich

 


 

13.12.2020