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Der EC-KAC musste zuletzt zum ersten Mal in der laufenden Saison zwei Niederlagen hintereinander hinnehmen: Nach der 1:2-Niederlage nach Penaltyschießen bei den Pioneers Vorarlberg am Sonntag unterlagen die Rotjacken am Mittwoch dem HCB Südtirol in regulärer Spielzeit mit 1:2, , beim achten ICE-Auftritt 2023/24 vor eigenem Publikum ging Klagenfurt erstmals als Verlierer vom Eis. Für die auf Tabellenplatz fünf rangierende Truppe von Kirk Furey und David Fischer vergrößerte sich der Rückstand auf die Spitze durch die beiden jüngsten Niederlagen auf zehn Zähler. In Auswärtsspielen, wo es für den EC-KAC in der Eingangsphase der Spielzeit eher suboptimal lief, konnten sich die Rotjacken in den vergangenen Wochen stabilisieren: In jeder der letzten drei Partien in der Fremde wurde gepunktet, stets konnte der jeweilige Gegner auf maximal zwei Treffer limitiert werden.

Asiago Hockey startete wie schon im Vorjahr auch heuer sehr holprig in die Saison, neun der ersten elf Begegnungen gingen verloren, nur gegen Graz und Wien gelangen in dieser Phase knappe Heimsiege. Die vom zweifachen Stanley Cup-Sieger Tom Barrasso geführte Mannschaft konnte ihre Resultate ab Mitte Oktober allerdings deutlich verbessern, in vier der letzten fünf Spiele fuhr sie Punkte ein, nur der Auftritt in Ljubljana (1:5) misslang. Zu Hause haben die Italiener bislang vier von acht Partien gewonnen, bei drei der vier Niederlagen vor eigenem Publikum blieben sie allerdings ohne Torerfolg. Auch generell fällt Asiagos Offensivoutput heuer noch etwas bescheiden aus, der Schnitt an pro Begegnung erzielten Treffern (aktuell 1,88) liegt bislang um satte 37,5 Prozent unter jenem aus dem Premierenjahr des Klubs in der win2day ICE Hockey League.

Bei der Heimniederlage gegen Villach am Mittwoch an sämtlichen drei Treffern als Schütze oder Vorlagengeber beteiligt war Stürmer Alex lerullo. Der Kanadier, im Vorjahr drittbester Scorer in der ECHL, ist aktuell der deutlich erfolgreichste Scorer Asiagos, nach 16 Saisonspielen hält er bereits bei 15 Scorerpunkten (vier Tore, elf Assists). Ein weiterer Neuzugang des Sommers, lerullos gleichaltriger Landsmann Matteo Gennaro, ist derzeit der erfolgreichste Torjäger im Team, allerdings gelangen ihm nur zwei seiner sechs Saisontreffer in Heimspielen. In seiner offensiven Produktivität ist Asiago Hockey nahezu gänzlich von seinen Angriffsreihen abhängig, nur drei der 30 Tore des Teams gingen auf die Konten vorn Abwehrspielern. Die beiden mit enormen Spielanteilen ausgestatteten Verteidiger Randy Gazzola und Giovanni Vallati, im ersten Saisonduell mit den Rotjacken mit knapp 27 bzw. 24 Minuten Time-on-Ice bedacht, stehen nach jeweils 16 Einsätzen beide noch ohne Treffer da. Auf der Torhüter-Position erhielt zuletzt vier Mal hintereinander Marco De Filippo den Vorzug, der Goalie stand in den vergangenen sieben Saisonen bei Cortina in der Alps Hockey League zwischen den Pfosten und bestreitet im reifen Alter von 33 Jahren de-facto sein erstes Jahr als Profi. Gegen die Rotjacken dürfte allerdings wieder der in seiner fünften ICE-Saison stehende Justin Fazio zum Einsatz kommen, der am Mittwoch erstmals wieder als Backup im Lineup aufschien, nachdem er die drei vorangegangenen Partien mit einer leichten Verletzung verpasst hatte.

Seitdem Asiago Hockey in die win2day ICE Hockey League gehievt wurde, trafen die Italiener insgesamt fünf Mal auf den EC-KAC, die ersten drei und das letzte Duell gingen jeweils an die Rotjacken. Seine einzige Niederlage gegen den aktuellen Tabellenelften musste Klagenfurt am finalen Spieltag des letztjährigen Grunddurchgangs einstecken, als man Ende Februar auswärts gleich elf Stammkräfte schonte sowie vier weitere verletzungsbedingt vorgeben musste und klar mit 1:5 unterlag. Der Rekordmeister verbuchte in den insgesamt fünf Begegnungen, die er in der Liga bisher mit Asiago austrug, zwar solide 12:3 Punkte, hatte jedoch deutliche Probleme in den Special Team-Situationen: Von zehn Powerplays wurde nur eines in einen Treffer verwandelt (Effizienz: 10,0 Prozent), gleichzeitig resultierten 14 Unterzahlsituationen in gleich vier Gegentoren (Effizienz: 71,4 Prozent). Sieht man vom mit stark verändertem Lineup ausgetragenen Spiel zum Regular Season-Kehraus im Frühjahr ab, lag der EC-KAC gegen Asiago in keiner der direkten Konfrontationen jemals in Rückstand.

Der EC-KAC empfing Asiago Hockey am 8. Oktober zum bislang einzigen Duell der beiden Klubs in der laufenden Saison in der Heidi Horten-Arena und setzte sich vor 3.625 Fans mit 4:3 durch. Diesen Arbeitssieg verbuchten die Rotjacken in einer insgesamt weitestgehend ausgeglichenen Partie, sowohl hinsichtlich der Torschüsse und der Abschlüsse aus dem Slot als auch der Zeit mit Puckbesitz trennten die beiden Mannschaften nur Nuancen. Am Faceoff-Punkt agierten die Italiener (mit 58,6 Prozent an gewonnenen Scheibenaufwürfen) hingegen dominant, was auch daran lag, dass Klagenfurts Nummer-Eins-Akteur in dieser Disziplin, Jan Mursak, zum erst zweiten Mal in der aktuellen Saison (und zum seither auch letzten Mal) mehr Faceoffs verlor als er gewinnen konnte. Der Slowene verbuchte allerdings – wie auch sein Linienkollege Nick Petersen – drei Scorerpunkte, obwohl er in keiner anderen Begegnung der bisherigen Spielzeit kürzer am Eis stand als gegen Asiago (15:01 Minuten Time-on-Ice, Schnitt in den übrigen 16 Partien: 18:54 Minuten).

Der EC-KAC muss auch im letzten Auswärtsspiel vor dem International Break auf Luka Gomboc, Raphael Herburger, Matt Fraser und Daniel Obersteiner (alle verletzt) sowie Sebastian Dahm (angeschlagen) verzichten. Maximilian Preiml macht den Roadtrip des Future Teams nach Vorarlberg mit AHL-Spielen am Freitag und Samstag mit. Bei Kapitän Thomas Hundertpfund verlief die Genesung nach seiner Erkrankung sehr positiv und schnell, er könnte bereits am Freitag in das Lineup der Rotjacken zurückkehren, wodurch sich Anderungen an der personellen Zusammenstellung bei drei der vier Angriffslinien ergeben würden. Eine finale Entscheidung über die Mitwirkung des Mittelstürmers fällt am Spieltag nach dem Morning Skate in Klagenfurt.

„Unser erstes Drittel gegen den HCB Südtirol war gut, wir haben Tempo in die Partie und die Scheibe sowohl tief als auch zum Tor gebracht. Im zweiten Durchgang gab es das frühe Gegentor, das war vielleicht ein kleiner Schock für uns und danach fanden wir nicht mehr so richtig ins Spiel. Bolzano/Bozen kennt man, wenn sie einmal Blut geleckt haben, stoßen sie immer nach, bleiben dran. Leider ist der zweite Treffer dann dem Gegner gelungen und nicht uns, so kam diese Niederlage zustande.

Gegen Asiago wollen wir wieder zurück zu unserer Identität und unserem Spiel kommen. Das heißt: Hart, schnell, einfach. Wir machen aktuell viel zu viele Eigenfehler, lassen in der neutralen Zone zu viele Scheiben an den blauen Linien liegen. Wenn wir diese Kleinigkeiten ausbessern, sehe ich kein Hindernis auf dem Weg zu einem Sieg am Freitag.

Ich mache mir nicht allzu viele Gedanken darüber, ob ich eine defensivere oder offensivere Rolle einzunehmen habe. Ich versuche, mein Spiel zu spielen, und das bedeutet in erster Linie, danach zu trachten, mit meiner Linie kein Gegentor zu kassieren. Alles andere ist ein Bonus, natürlich ist es schön, wenn uns ein Tor gelingt, wie am vergangenen Sonntag, aber wichtiger ist, dass wir unsere defensiven Aufgaben annehmen und umsetzen.

Es ist keine Frage, dass wir in Asiago drei Punkte holen wollen, dann kommt das Spiel gegen Villach und das werden wir auch gewinnen, davon bin ich fest überzeugt. Ich glaube nicht, dass wir in den letzten Jahren je zwei Derbys hintereinander verloren haben, also gehe ich fest von einem Sechs-Punkte-Wochenende aus.“ (Marcel Witting, Stürmer EC-KAC)

Presseinfo: KAC

03.11.2023